eurosoccer maerz 2009

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ROBBEN GERRARD BEIERSDORFER ALVES DOBROWOLSKI MARGAIRAZ BECKHAM März 2009 CHF 5.– www.eurosoccer-online.ch Frei DAS GROSSE INTERVIEW MIT DEM CAPTAIN DES NATIONALTEAMS Frei DAS GROSSE INTERVIEW MIT DEM CAPTAIN DES NATIONALTEAMS Frei DAS GROSSE INTERVIEW MIT DEM CAPTAIN DES NATIONALTEAMS Frei DAS GROSSE INTERVIEW MIT DEM CAPTAIN DES NATIONALTEAMS Frei DAS GROSSE INTERVIEW MIT DEM CAPTAIN DES NATIONALTEAMS Müller WARUM DER ABWEHR-CHEF FÜR HITZFELD EIN THEMA IST Müller WARUM DER ABWEHR-CHEF FÜR HITZFELD EIN THEMA IST Müller WARUM DER ABWEHR-CHEF FÜR HITZFELD EIN THEMA IST Müller WARUM DER ABWEHR-CHEF FÜR HITZFELD EIN THEMA IST Müller WARUM DER ABWEHR-CHEF FÜR HITZFELD EIN THEMA IST Petkovic WIE DER TRAINER DIE YOUNG BOYS ZUM KANDIDATEN FÜR DEN TITEL MACHTE Petkovic WIE DER TRAINER DIE YOUNG BOYS ZUM KANDIDATEN FÜR DEN TITEL MACHTE Petkovic WIE DER TRAINER DIE YOUNG BOYS ZUM KANDIDATEN FÜR DEN TITEL MACHTE Petkovic WIE DER TRAINER DIE YOUNG BOYS ZUM KANDIDATEN FÜR DEN TITEL MACHTE Petkovic WIE DER TRAINER DIE YOUNG BOYS ZUM KANDIDATEN FÜR DEN TITEL MACHTE EURO SOCCER EURO SOCCER EURO SOCCER EURO SOCCER EURO SOCCER WER IST DER MÄCHTIGSTE EX-PROFI? WER IST DER MÄCHTIGSTE EX-PROFI? WER IST DER MÄCHTIGSTE EX-PROFI? WER IST DER MÄCHTIGSTE EX-PROFI? WER IST DER MÄCHTIGSTE EX-PROFI? Mit SFL-Magazin

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Eurosoccer Maerz 2009

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Page 1: Eurosoccer Maerz 2009

ROBBEN GERRARD BEIERSDORFER ALVES DOBROWOLSKI MARGAIRAZ BECKHAMMärz 2009 CHF 5.– www.eurosoccer-online.ch

FreiDAS GROSSEINTERVIEW MITDEM CAPTAIN DESNATIONALTEAMS

FreiDAS GROSSEINTERVIEW MITDEM CAPTAIN DESNATIONALTEAMS

FreiDAS GROSSEINTERVIEW MITDEM CAPTAIN DESNATIONALTEAMS

FreiDAS GROSSEINTERVIEW MITDEM CAPTAIN DESNATIONALTEAMS

FreiDAS GROSSEINTERVIEW MITDEM CAPTAIN DESNATIONALTEAMS

MüllerWARUM DERABWEHR-CHEFFÜR HITZFELDEIN THEMA IST

MüllerWARUM DERABWEHR-CHEFFÜR HITZFELDEIN THEMA IST

MüllerWARUM DERABWEHR-CHEFFÜR HITZFELDEIN THEMA IST

MüllerWARUM DERABWEHR-CHEFFÜR HITZFELDEIN THEMA IST

MüllerWARUM DERABWEHR-CHEFFÜR HITZFELDEIN THEMA IST

PetkovicWIE DER TRAINERDIE YOUNG BOYSZUM KANDIDATENFÜR DEN TITEL MACHTE

PetkovicWIE DER TRAINERDIE YOUNG BOYSZUM KANDIDATENFÜR DEN TITEL MACHTE

PetkovicWIE DER TRAINERDIE YOUNG BOYSZUM KANDIDATENFÜR DEN TITEL MACHTE

PetkovicWIE DER TRAINERDIE YOUNG BOYSZUM KANDIDATENFÜR DEN TITEL MACHTE

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Mit SFL-Magazin

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Page 2: Eurosoccer Maerz 2009

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Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Ausgabe finden Sie zwei Neuheiten. Zum einenstarten wir unsere Serie «Top Ten». Eine Rangliste, diewir mit Unterstützung einer kompetenten Jury jedenMonat neu zu Themen erstellen, die für den SchweizerFussball wichtig sind. In dieser Ausgabe beschäftigenwir uns mit dem Einfluss der Ex-Profis auf den heutigenFussball. Wir diskutieren über Namen wie Lucien Favreund Jean-Paul Brigger, Christian Gross und Alain Sutter,Kubilay Türkyilmaz und Jörg Stiel, Karl Odermatt und

Köbi Kuhn. Es ist eine Rangliste, die für Aufsehen sorgt. Mancher wird sich zuweit hinten platziert sehen, mancher sich über eine vordere Platzierung freu-en und andere sich ärgern, dass sie den Sprung in die Top Ten des SchweizerFussballs nicht geschafft haben. Gespannt sind wir auf die Reaktionen unse-rer Leserinnen und Leser.

Die zweite Neuerung ist ein Städte-Spezial. In dieser Ausgabe beleuchtenwir den Fussball in Winterthur und zeigen, was sich in der sechstgrösstenSchweizer Stadt alles bewegt, wer das Sagen hat, wo die Probleme liegen.Mit dieser Serie will EUROSOCCER auch die Fussball-Fans abseits der AxpoSuper League unterhalten und informieren. In der nächsten Ausgabe blickenwir auf den Fussball in Biel.

Viel Spass und gute Unterhaltung wünscht

3März 2009

EDITORIAL

IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN:Tina Schlosser

schreibt überDietmar Beiers-dorfer, denSportdirektordes HSV, der mitTransfers Millio-nen scheffelt.

Raphael HonigsteinUnser England-Korrespondentporträtiert Ste-ven Gerrard, deneigenwilligenKult-Spieler desFC Liverpool.

Eva Tedescoführte mit Natio-nalmannschafts-Captain AlexFrei vor denMoldawien-Spielen dasgrosse Interview.

Ulrich Kühne-HellmessenGeschäftsführenderChefredaktor

Zwei neue Serien und einegefährliche Rangliste

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Page 4: Eurosoccer Maerz 2009

März 20094

INHALT 03-2009

Nr. 3/März 2009, 3. JahrgangErscheint monatlich, ISSN 1661-822Xwww.eurosoccer-online.ch

Herausgeber:EuroSoccer Fussball AGSeestrasse 473 in 8038 ZürichVerlag und Redaktion:Sportverlag Europa Medien AGSeestrasse 473 in 8038 ZürichTelefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66www.sportverlageuropa.com

Chefredaktor und Geschäftsführer:Ulrich Kühne-Hellmessen(verantwortlich i.S.d.P.) Stv. Chefredaktor und Redaktionsleiter:Daniel FrickerRedaktion: Klaus Feuerherm,Brigitte Müller, Christian Ortlepp,Sandra Plaza, Daniel Wojczewski Kolumnist: Stéphane ChapuisatGast-Autoren: Felix Magath, Lionel MessiAutoren: Knut Bobzien, Tobias Erlemann,Eleonora Giorio, Tobias Gisler, StephanGutknecht, Toni Merkel, Eva Tedesco,Diego Torres, Andre Tucic, Ueli ZossAusland: Gianfrancesco Archetti (It),Raphael Honigstein (Eng), Rainer Kalb(Fr), Tina Schlosser (De)Info-Grafik: tnt-graphics, KlotenSchlussredaktion: Nathalie SzaboArt Director: Ueli SignerGrafik/Layout: Alexandra Eggenberger,Michael Müller, Steffen Mross,Andre Suter

Fotoredaktion: EQ Media AGBinzstrasse 23 in 8045 ZürichLeitung/Redaktion: Madeleine SchoderStatistik: Impire AG, München

Verlag:Assistentin der Geschäftsleitung:Clea ZajcLeitung Marketing/Verkauf:Barbara WallnerMarketing: Simon HagenbuchAnzeigen: [email protected]

Druck: Weber Benteli AG, BrüggAuflage: 50 000 Exemplare

Einzelverkauf: CHF 5.–, Jahres-Abo:CHF 65.– (für 12 + 2 Ausgaben),Vorzugs-Abo für Mitarbeiter vonPartnerfirmen: CHF 50.–, Schnupper-Abo:CHF 10.– (drei Ausgaben). Alle Preiseinkl. 2,4 % MwSt.Abo-Dienst: EuroSoccer, Industriestrasse37, 3178 Bösingen, Telefon 031 740 9799, Fax 031 740 97 76 oder ü[email protected]

© EUROSOCCER 2009Nachdruck von Texten, Aufnahme inOnline-Dienste/Internet, Vervielfältigungauf elektronische Datenträger nur nachschriftlicher Zustimmung des Herausgebersgestattet. Keine Haftung für unverlangteingesandte Manuskripte und Fotos.

Impressum

Scott Chipperfield. Nicht nurbeim FC Basel geniesst derAustralier ein hohes Ansehen.Auch aus dem Nationalteamist der fleissige und torgefähr-liche Mittelfeldspieler nichtmehr wegzudenken.

18Xavier Margairaz. Nachschwierigen Monaten inSpanien und einer langwieri-gen Verletzung ist derRomand wieder zurück beimFC Zürich. Sein Ziel: via FCZzurück ins Nationalteam.

22Vladimir Petkovic. Seit derkroatische Coach die YoungBoys trainiert, geht es steilbergauf mit den Bernern.Das erklärte Ziel des Ex-Trainers von Bellinzona istder Meistertitel.

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SCHWEIZ 9Einfluss von Ex-Profis 12Wer im Schweizer Fussballden grössten Einfluss besitzt

Vladimir Petkovic 20Wie der Trainer die YoungBoys auf Meisterkurs trimmt

Xavier Margairaz 22Fotostrecke: So wohnt derFCZ-Rückkehrer in Zürich

Claudio Circhetta 28Beim ersten Mal vergass derSchiedsrichter seine Uhr …

Next Generation 32Zahid Abdi auf den Spuren sei-nes Bruders; Fragebogen mitDaniel Vieira

Business 43Vier von zehn Fussball-Fanssind weiblich

TOP-LIGEN 47Arjen Robben 48Interview mit dem derzeitbesten Spieler von Real Madrid

Dani Alves 51EUROSOCCER-Kolumnist Chapuisat über Dani Alves

David Beckham 53Geld und Marketing bestimm-ten das Seilziehen umEnglands Nationalspieler

Dietmar Beiersdorfer 54Der HSV-Manager scheffeltmit Transfers Millionen

Hotspot 56Ruhr-Derby Schalke gegenDortmund – immer speziell

Steven Gerrard 58Oft unscheinbar, aber unver-zichtbar für den FC Liverpool

WM 2010 61Stade de Suisse 61Wegen des Kunstrasens: BruceSpringsteen statt Alex Frei

Igor Dobrowolski 62Moldawiens Nationalcoachkehrt nach Genf zurück

Alex Frei 64Im grossen Interview spricht erüber Ottmar Hitzfeld, JürgenKlopp und Barack Obama

Patrick Müller 68In Monaco fasst der Abwehr-Chef endlich wieder Fuss –und ist ein Thema fürNationaltrainer Hitzfeld

Afrikas Strategen 72Früher waren es die Stürmervom Schwarzen Kontinent, jetztsind es Mittelfeld-Strategen,die Europas Fussball erobern

Namen 52 People 78 TV 80 Weltelf 82

Abo: www.eurosoccer-online.ch oder per SMS: «ABO NAME ADRESSE»

**04-05_03_inhalt_K+ 22.02.2009 18:35 Uhr Seite 4

Page 5: Eurosoccer Maerz 2009

5März 2009

INHALT 03-2009

Arjen Robben. Der Hollän-der entwickelte sich in denletzten Monaten bei RealMadrid zum wichtigstenSpieler des Teams. EURO-SOCCER verrät er dieGründe für seinen Erfolg.

48Patrick Müller. Der 33-jäh-rige Innenverteidiger kommtbeim AS Monaco immer bes-ser in Form. Damit stehteinem Comeback im Natio-nalmannschafts-Dress nichtsmehr im Weg.

68Alex Frei. Im Interview mitEUROSOCCER spricht derStürmer über NationalcoachOttmar Hitzfeld, über seineErfahrungen mit DortmundsCoach Jürgen Klopp – undüber Barack Obama.

64Dietmar Beiersdorfer. DieKonkurrenz staunt über denunkonventionellen Sportdi-rektor: Dank spektakulärenTransfers erwirtschaftet erMillionen-Gewinne für denHamburger SV.

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Hier können Sie gewinnen!

Beim Promi-Tipp auf Seite 34 gegen Wolfsburgs Trainer Felix Magath

und FCZ-Rückkehrer Xavier Margairaz.

Beim WM-Quiz auf Seite 70, bei dem Sie 19 Fragen beantworten müssen und

Monatsgewinne sowie fantastische Reisen zur WM 2010 in Südafrika auf Sie warten.

an 86188 (40 Rp.) Abo-Hotline 031 740 97 99

53März 2009

Legi fettLegi Legi LegiLegi Legi LegiLegi Legi LegiLegi Legi Legi

Catelli agnascor Augustus, quodconcubine senesceret Pompeii. Agri-colae suffragarit Caesar.

SyOptimus pretosius chirographiagnascor ossifragi, utcunque chiro-graphi vocificat utilitas umbraculi, etAquae Sulis suffragarit pretosiuszothecas, quamquam Octavius cir-cumgrediet satis parsimonia concu-bine, quod Pompeii miscere cathe-dras, utcunque aegre saetosus qua-drupei praemuniet chirographi.Rures fermentet Octavius. Adlauda-bilis cathedras agnascor Augustus,et saetosus zothecas lucide circum-grediet chirographi, etiam satis tre-mulus zothecas conubium santetAquae Sulis, et lascivius chirographifortiter amputat gulosus cathedras.

Matrimonii fermentet agricolae.Cathedras miscere parsimonia agri-colae. Pompeii pessimus comiteramputat lascivius umbraculi.

Catelli circumgrediet cathedras.Matrimonii spinosus vocificat perspi-cax suis.

Agricolae libere suffragaritquinquennalis concubine. AquaeSulis amputat tremulus catelli. Bellusossifragi insectat saetosus syrtes,quamquam aegre lascivius fiduciassuffragarit matrimonii.

Augustus deciperet Caesar.Ossifragi neglegenter corrumperetpessimus parsimonia zothecas, iamcathedras imputat aegre lasciviusoratori, utcunque suis spinosus conu-bium santet incredibiliter adfabilisfiducias. Aegre gulosus oratori ver-ecunde insectat matrimonii.

Medusa agnascor fragilis fiduci-as.

Syrtes adquireret gulosus matri-monii. Octavius celeriter imputatpretosius agricolae. Optimus quin-

quennalis apparatus bellis conubiumsantet matrimonii, ut vix parsimoniarures circumgrediet Pompeii, quodoptimus tremulus fiducias conubiumsantet gulosus oratori, quamquamOctavius senesceret umbraculi, etPompeii frugaliter fermentet Octa-vius. Pompeii senesceret tremu-lus matrimonii, quod suis fer-mentet concubine, semperfiducias adquireretmatrimonii.

Catelli spinosusdeciperet incredibi-liter quinquennalisquadrupei.

Adfabilischirographisatis frugali-ter fermen-tet concubi-ne, iamumbraculicorrum-peretagrico-lae, eti-amOctavi-us pla-ne spi-nosus

deciperetsaetosus catelli. Ossifragi libereadquireret catelli. Umbraculiagnascor Caesar. Zothecas insectatpessimus parsimonia oratori. Perspi-cax rures imputat apparatus bellis.Chirographi spinosus iocari appara-tus bellis, et Octavius vocificat ossi-fragi. Verecundus saburre conubiumsantet zothecas, iam incredibilitergulosus oratori aegre libere vocifi-cat rures.

Agricolae celeriter amputat

Pompeii. Medusa senesceret sabur-re. Octavius vocificat quinquennalisconcubine, semper saetosus cathe-dras imputat incredibiliter fragilismatrimonii, ut Medusa agnascoragricolae, semper perspicax appa-ratus bellis plane libere iocari opti-mus verecundus ossifragi. Incredibi-liter perspicax matrimonii fermentetsaetosus rures. Zothecas lucideagnascor adlaudabilis fidu

SERIE A TOP-LIGEN

Five quixotic chry-santhemums gosONE WART HOG GREW UP. FIVE MACINTOSHESLAUGHONE WART HOG G. FIVE MACINTOSHESLAUGHONE WART HOG G. FIVE MACINTOSHESLAUGHONE WART HOG GREW UP. FIVE MACIN-TOSHES LAUGH

März 2009 13März 200912

«TOP TEN» – SO HEISST DIE NEUE SERIE IM EUROSOCCER. MIT SACHLICHENARGUMENTEN UND EINER KOMPETENTEN FACHJURY ERMITTELN WIR SUBJEKTI-VE RANGLISTEN. IN FOLGE 1 INTERESSIERT UNS, WIE GROSS DER EINFLUSSVON EX-PROFIS AUF DEN FUSSBALL IST UND WER SOMIT DER MÄCHTIGSTESCHWEIZER EX-PROFI IST. EINE RANGLISTE MIT ÜBERRASCHENDEN NAMEN.

Lucien Favre52 Jahre alt, Trainer Hertha BSC Berlin, zuvorMeister mit dem FCZ (2006 und 2007), alsProfi Ende der 70er und in den 80er JahrenSpielmacher bei Lausanne Sports, NeuchatelXamax, Servette und Toulouse.Medien-PräsenzIn der deutschen Hauptstadt gibt es zehn Ta-geszeitungen, hat Pro7/SAT.1 seinen Firmen-sitz, sind täglich bis zu 20 Journalisten beimTraining. Also tägliche Präsenz. 5 PunktePersönlichkeitAkribischer Arbeiter mit hoher Sozialkom-petenz, der weiss, wie sich Ziele realisierenlassen.4 PunkteBetätigungsfeldDeutschland, Bundesliga, Berlin. Aber mitgrosser Strahlkraft auf die Schweiz.5 PunkteWirkungDer Erfolg gibt ihm recht. Er holte Spieler(Steve von Bergen, Raffael, Fabian Lusten-berger) und seinen Co-Trainer Harald Gäm-perle aus der Schweiz und wertet so denSchweizer Fussball auf. Ohne es auszuspre-chen, ist er der grösste Image-Träger desSchweizer Fussballs.5 Punkte

Urteil: 19 Punkte, Platz 1

Favre ist die Nummer 1

Für die neue Serie «Top Ten» holtesich EUROSOCCER prominente Unter-stützung. Die vier Juroren berietenuns, damit eine kompetente Wertungvorgenommen werden konnte. JedesJury-Mitglied erstellte seine eigeneRangliste und machte sich über denEinfluss der Ex-Profis Gedanken.

Köbi Kuhn(65), erfolgreichster Na-tionalcoach der Schweizaller Zeiten (2001–2008),kennt als Spieler, Trainerund zuletzt Nationaltraineralle Einflüsse auf den Fuss-

ball bestens.

Ancillo Canepa(56), seit 2006 Präsidentdes FC Zürich und Nach-folger des legendären SvenHotz. Der Wirtschafts-manager (Ernst & Young)

engagiert sich in diversen Fussball-Gremien.

Ilja Kaenzig(36), ist CEO der SoccerBoss GmbH, die Investorenfür den Fussball akquiriert.Kaenzig, zuvor Managerbei GC, in Leverkusen und

Hannover, ist u.a. Kolumnist bei «.ch»und «Blick am Abend».

Erich Vogel(69), ist Vizepräsident derNeuen Grasshopper Fuss-ball AG und der erfolg-reichste Vereinsmanagerder Schweiz mit Meister-titeln für GC und Basel.

Sein Wissen wird sogar von internatio-nalen Gremien beansprucht.

Die Jury

AXPO SUPER LEAGUE COVERSTORY COVERSTORY AXPO SUPER LEAGUE

Wie gross ist der Einfluss der Ex-Profis auf den Schweizer Fussball?

Neue SerieNeue SerieNeue SerieNeue SerieNeue Serie

1

59März 2009

AUF DEM PLATZ KENNT ER KEINEFURCHT UND WIRKT EHERUNSCHEINBAR. DENNOCH ISTSTEVEN GERRARD EIN WELTSTARUND FÜR DEN FC LIVERPOOL,SEINEN VEREIN VON KINDESBEI-NEN AN, UNVERZICHTBAR.

UnverzichtbarSteven Gerrardkennt keine Furcht(ganz oben.), feier-te 2005 mit demGewinn der Cham-pions League sei-nen grössten Er-folg (l.) und ist beiseinem TrainerRafael Benitezbeliebt (o.), derextra wegenGerrard LiverpoolsSpielsystemumstellte.

«Ein Tackling trennt denMutigen vom Angsthasen»

TEXT: RAPHAEL HONIGSTEIN

Flanke nicht viel. Auch in seinem ers-ten Spiel von Beginn an hatte Ger-rard einen schweren Stand: Houllierliess ihn gegen Tottenham auf derrechten Aussenposition auflaufen,an der White Hart Lane wurde ervom damaligen WeltklassespielerDavid Ginola vorgeführt. «Ich warauf der falschen Position und wie imfalschen Film», sagte Gerrard Jah-re später. «Ich hoffte darauf, dassmeine Eltern die Zusammenfassungdes Spiels im Fernsehen verpassenwürden.»

Im Verein aber hatte man zudiesem Zeitpunkt sein ausserge-wöhnliches Talent längst erkannt. Als«Stevie G» den Durchbruch schaff-te, galt Liverpool mit Stars wie Da-vid James, Jason McAteer, JamieRedknapp und Steve McManamanals das «Spice Boys»-Team der Pre-mier League. Doch der Erfolg bliebdamals aus. Erst als Michael Owenund Gerrard, die schon zusammenin der gleichen Liverpooler Jugend-mannschaft gespielt hatten, diePlatzhirsche endgültig verdrängthatten, feierte der Traditionsvereinwieder Titel. Gerrard etabliertesich 2000/01 als Stammspieler – in jener Saison, als Liverpool denUEFA-Cup, den FA-Cup und den Li-gacup gewinnen konnte. Nach zweiweiteren Cupsiegen, mehr als hun-dert Toren und dem unvergessenenTriumph nach dem 0:3-Pausenrück-stand gegen den AC Mailand imFinal der Champions League vonIstanbul 2005 wurde Gerrard schonzu Lebzeiten zur Legende. AlanHansen, der ehemalige «Reds»-Ver-teidiger und Fernseh-Experte derBBC, sieht Gerrard zusammen mitKenny Dalglish als besten Liverpool-Spieler aller Zeiten.

Der 28-Jährige ist dabei einerder ganz wenigen Captains einesSpitzenvereins, der noch aus der

Steven Gerrard weiss noch genau,wie es anfing. Es war der 29. No-vember 1998, Liverpool spielte ander Anfield Road gegen die Black-burn Rovers: Der Match war bereitsgewonnen, als Liverpools damaligerTrainer Gerard Houllier für dieSchlussminuten einen schlaksigenTeenager mit Topfhaarschnitt ein-wechselte. Die Fans der «Reds»nahmen – zum ersten und letzten

Mal – keine Notiz von diesem Spie-ler. «Alle Einwechselspieler wurdenbeklatscht», erinnerte sich Gerrardzehn Jahre nach seinem Debüt. «Naja, fast alle… Als ich an der Tribünevorbei lief, hörte ich, wie sich dieLeute nur fragten, wer denn dieserkleine, dünne Depp sei.»

Dem von Nervosität überwältig-ten Youngster gelang ausser einerweit hinter das Tor geschlagenen

gleichen Stadt kommt. Steven Geor-ge Gerrard wuchs in der Arbeiter-siedlung Huyton auf. Auf einem klei-nen Rasenstück lernte er früh, sichgegen ältere Jungs durchzusetzen,und bald war er allen körperlichund vor allem technisch überlegen.Bis er sieben Jahre alt war, gingGerrard auch zu Spielen des FCEverton in den Goodison Park, dochdann wurde er in die LiverpoolerKindermannschaft aufgenommen.Und es ereigneten sich zwei Dinge,die ihn und sein besonderes Ver-hältnis zu diesem Verein für immerprägen sollten.

Am 15. April kam es im Hillsbo-rough-Stadion von Sheffield zurgrössten Katastrophe des englischenFussballs: 96 Liverpool-Fans kamenbei einer Massen-Panik ums Leben.Die ganze Stadt war betroffen,aber die Familie Gerrard hatte esbesonders schwer erwischt: Ger-rards zehnjähriger Cousin Jon-PaulGilhooley war auf der Tribüne zer-quetscht worden. «Wenn immer ichJon-Pauls Eltern sah, strengte ichmich auf dem Platz für Liverpool

besonders an», schreibt Ger-rard in seiner Biografie. «Siesagten mir, dass Jon-Paul stolzauf mich wäre. Ich spiele fürihn.»

Die Trauer für die Totenvon Hillsborough blieb inLiverpool lebendig. Nebendem Shankly-Gate, demnach dem Liverpooler Er-folgstrainer Bill Shankly be-nannten Eingangstor vor dem Stadi-on an der Anfield Road, ist eineGedenktafel aus Marmor ange-bracht, auf der 96 Namen in golde-ner Schrift stehen. Gerrard bleibtauf dem Weg ins Stadion dort oftstehen und bekreuzigt sich. «You’llnever walk alone, unsere Hymne»,sagt er, «das ist nicht nur ein schö-nes Lied. Es ist ein Pakt. Wir haltenzusammen, in guten wie in schlech-ten Zeiten.»

Ein Jahr nach Hillsborough hieltder Verein zu ihm und bewahrte soseine Karriere als Profi-Fussballervor dem vorzeitigen Ende. Gerrardhatte in Huyton mit Freunden ge-kickt. Beim Versuch, den im Ge-

STEVEN GERRARD FOKUSFOKUS STEVEN GERRARD Die offiziellen Poster der neun WM-Gastgeberstädte

GRAFIK WM 2010WM 2010 GRAFIK

500 TAGE VORBEGINN DER WM2010 WURDEN DIEPOSTER DER GAST-GEBERSTÄDTE VOR-GESTELLT. JEDESTADT HAT IHREEIGENE, EINZIGAR-TIGE GESCHICHTE,DIE POSTER BIETENDIE MÖGLICHKEIT,DIESE GESCHICHTEZU ERZÄHLEN – SOZUM BEISPIEL KAP-STADT MIT DERVIELSEITIGKEIT DERBEVÖLKERUNG.

März 2009 77März 200976

12

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Page 6: Eurosoccer Maerz 2009

März 20096

ShootingDiego Benagliound ValonBehrami muss-ten vor dieLinse – fürWerbeaufnah-men ihrer Aus-rüster Pumaund Nike.

Diego Benaglio wirdneues Puma-Gesicht

Puma nahm einen weiteren Spie-ler der Schweizer Nationalmann-schaft unter Vertrag: Neben AlexFrei, Johan Djourou, Patrick Mül-ler und Stephan Lichtsteiner stat-tet der Sportartikelhersteller seitJanuar 2009 auch Diego Bena-glio mit seiner umfangreichenSportkollektion aus.

Valon Behrami ist als einzigerSchweizer Spieler Teil der neuenWerbekampagne von Nike «V isfor Victory». Der britische Star-Fotograf Rankin fotografierteschon die Queen, Oasis und Ky-lie Minogue – und richtete nundie Linse auch auf Valon Behra-mi, Didier Drogba und weitereNike-Athleten.

LESERECKE

EUROSOCCER pflegt die Kom-munikation mit den Leserinnenund Lesern, Sie können direktFragen an uns richten – Sandragibt Auskunft. Wer gewinnt2009 die Champions League?Wie bekomme ich ein Auto-gramm meines Lieblingsspielers?Wann feiert FCZ-Star YassineChikhaoui sein Comeback?Schicken Sie eine E-Mail – dieAntwort erfolgt umgehend.

SANDRAS ANTWORTENWann entscheidet der Referee aufdirekten, wann auf indirekten Frei-stoss?Tim, RapperswilAuf direkten Freistoss wird immerdann entschieden, wenn ein Vergehenmit Körperkontakt stattfand, wenn alsoein Spieler gefoult wurde. IndirektenFreistoss gibt es nach einer Verletzungder Formalien des Regelwerks, etwabei zu hohem Bein (ohne Körperkon-takt), Abseits oder Verstoss gegen dieRückpassregel.

Wer ist der älteste, wer der jüngsteSpieler in der Axpo Super League? Philippe, SchwyzDer älteste Spieler der ASL ist Sion-Goalie Essam El-Hadary, der am 15.Januar 36 Jahre alt wurde. Das Kükender Liga ist ebenfalls Torhüter: AarausSascha Studer bestritt bereits mit 15Jahren sein erstes ASL-Spiel und wirdam 3. September 18 Jahre alt.

Ich habe eine Frage zur WM 2010:Wie viele Fans können die WM imStadion besuchen? Und wie vieleEintrittskarten werden offiziell ver-kauft?Leandra, ThalwilBei der WM 2010 können rund dreiMillionen Fans die 64 Spiele in denzehn Stadien verfolgen. Dabei gelan-gen etwa 1,5 Millionen Eintrittskartenin den freien Verkauf. Die erste Ver-kaufsphase begann am 20. Februar,ausgelost wird im April.

SANDRA GIBT AUSKUNFT

www.eurosoccer-online.chwww.eurosoccer-online.chwww.eurosoccer-online.chwww.eurosoccer-online.chwww.eurosoccer-online.ch

Valon B.

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Page 7: Eurosoccer Maerz 2009

7März 2009

Die insgesamt 25 Sportler tragendie Neuauflage eines legendärenNike-Klassikers, dem EugeneTrack Jacket. Die Jacke wurdenach der Stadt Eugene benannt,die auch als «Tracktown USA» –die Leichtathletikstadt der USA –bekannt ist. In der Schweiz star-tet die Victory-Kampagne vor-aussichtlich Anfang März.

Die FCZ-Spieler hatten sich schonumgezogen und wollten raus aufden Trainingsplatz, um sich auf dasDerby gegenGC vorzube-reiten. DochSportchefFredy Bickelpfiff dasTeam zurück:«Wir habennoch eine kur-ze Sitzung.»In der Folgesahen sichEric Hassli,Almen Abdi &Co. ein vonAssistenztrainer Erich Hänzi zusam-mengestelltes Video an. Zu sehenwaren Ausschnitte der beiden Spie-le der ZSC Lions gegen die angeb-lich übermächtigen Russen vonMagnitogorsk, in denen die ZSC-Helden mit dem Gewinn der Cham-pions Hockey League Sportge-schichte schrieben. Bickel: «Auch fürFussballer ist das Video perfekt. Siesehen, was Teamgeist bewirkenkann, was möglich ist, wenn sichjeder für jeden einsetzt.» Bickel hat-te den Psychotrick bereits anlässlicheines Referates veröffentlicht, daser ein paar Tage zuvor für den FCMeilen gehalten hatte. Er war derEinladung des Dorfvereins von derSeegemeinde an der Zürcher Gold-küste gefolgt, um über seine Moti-vationstricks zu berichten.

ZSC-Video als Motivationstrick für den FC Zürich

LESERECKE

Leser-UmfrageEUROSOCCER fragte in der letztenAusgabe, ob Umberto Barberis bisSaisonende Trainer des FC Sion bleibt.59 Prozent unserer Leserinnen und Lesertippten «ja».

41 %59 %

FRAGE DES MONATS?FC BASEL ODER FC ZÜRICH – WERGEWINNT DEN CUP-VIERTELFINAL?Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tip-pen Sie JA oder NEIN. Oder per E-Mail an [email protected] schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort Frage,Seestrasse 473, 8038 Zürich.Oder online spielen bei Bluewin unter: http://www.bluewin.ch/eurosoccer

for Victory

**04_05-leserecke_K+ 22.02.2009 17:07 Uhr Seite 7

Page 8: Eurosoccer Maerz 2009

**08-09_03_Auftakt_ASL_K+ 19.02.2009 16:31 Uhr Seite 8

Page 9: Eurosoccer Maerz 2009

SCHWEIZ

Erens DilemmaWolfgang Holzhäuser, Ge-schäftsführer von Bayer Lever-kusen, begründete den ge-platzten Wintereinkauf ErenDerdiyoks wie folgt: «Der FCBasel will den Spieler nachseiner starken Vorbereitungnicht abgeben. Sie brauchenDerdiyok für das Rennen umdie Qualifikation zur Cham-pions League.» Dieser Satzmuss sich für Derdiyok imNachhinein wie die reinsteHäme anhören. Denn genausowenig wie in der Hinseriescheint FCB-Trainer ChristianGross in der Rückrunde aufden 20-Jährigen bauen zuwollen. Für Derdiyok bleibt zuhoffen, dass Leverkusen ihnnicht über den Sommer hinausin Basel schmoren lässt. SeinStanding beim FCB und in derBasler Fan-Szene ist verständ-licherweise gesunken, seit derStürmer vergeblich seinen Ab-gang forcierte.

Daniel Wojczewskiüber:

Seite 20

Vladimir PetkovicSeit der Kroate dieYoung Boys trainiert,geht es steil bergaufmit den Bernern. Seinerklärtes Ziel: derMeistertitel.

Seite 22

Xavier MargairazNach 18 Monaten inSpanien und einer

langwierigen Verletzung ist der Ro-mand wieder zurück beim ZürcherStadtklub. Sein Ziel: via FC Zürichzurück ins Nationalteam.

Die Winterpause ist jeweils der Startschussfür die Jagd nach neuen Spielern. Öffnet dasTransfer-Fenster, kann das reguliert werden,was im Sommer womöglich verpasst wurde.Aber bringt Winter-Shopping überhauptetwas? Gibt es zu dem Zeitpunkt überhauptgute Spieler, die das Team verstärken kön-nen? Untersucht man in der Axpo Super Lea-gue die Zuzüge im Winter 2007/08, wirdklar: Gekauft wurde mehr Masse als Klasse.Von 43 Einkäufen sind aktuell nur noch 20überhaupt beim betreffenden Verein.

Ziemlich in die Hose ging die Einkaufstourbeim FC Zürich. Spektakulär der Deal mit dendrei Schweden Dusan Djuric, Emra Tahirovicund Andres Vasquez und dazu noch der Chi-lene Adnan Vergara und Silvio vom FC Wil –das Kader wurde ordentlich verbreitert. Dieernüchternde Bilanz: Einzig Djuric ist nochda, unumstrittener Stammspieler ist auch er nicht. Der Rest istschon wieder weg oder ausgemustert. Die letztjährigenErfahrungen prägten das diesjährige Handeln. Mit XavierMargairaz holte der FCZ nur einen Neuen – also eine punktuelleVerstärkung und keine Masseneinkäufe wie 2007/08.

Den Weg der gezielten Einkäufe wollte Stadtrivale GC in derWinterpause 2007/08 gehen. Mit Gabriel Machado und FranckMadou kamen lediglich zwei Leute. Die Erfolgsquote: null Prozent.Madou wurde nach nur 5 Spielen und 1 Tor nicht weiter übernom-men, der Brasilianer Machado nach 19 Spielen (1 Tor) zu StadeNyonnais ausgeliehen. Nummer 1 bei den Winter-Transfers 2008war der FC Luzern. Gleich sieben Zuzüge kamen auf die Allmend.Wirklich glücklich wurde der FCL nur mit einem: Dusan Veskovac.Roland Bättig, Mustapha El-Idrissi, Shi Jun und Ahmad Sharbanisuchten längst das Weite, Boubacar Diarra und Karim Kukeli sind

höchstens Mitläufer. Einer aus sieben – eine Trefferquote vonlediglich 14 Prozent.

Gut eingekauft wurde 2008 eigentlich nur beim FC Basel. VierAkteure geholt – drei sind davon noch im Kader. Dabei kristal-lisierten sich Marko Perovic und Beg Ferati als hoffnungsvolleYoungsters heraus, Oliver Stöckli ist ein guter Ersatzkeeper. NurVratislav Lokvenc wurde bei den Baslern nicht glücklich und spieltjetzt in der 2. Bundesliga beim FC Ingolstadt.

Auch in diesem Winter wurde natürlich fleissig eingekauft. ImFokus stehen in den nächsten Monaten Margairaz (zum FCZ), diezwei Südamerikaner Guillermo Pereyra und Augusto (zu YB),Austria-Stürmer Roland Linz (zu GC), der rumänische InternationaleIonel Oprita (zu Aarau), Mittelfeldspieler Oscar Scarione (zuLuzern) sowie die drei Isländer Gudmundur Steinarsson, GunnleifurGunnleifsson und Stefan Thordarsson (zu Aufsteiger Vaduz).

Die Erfolgsquote liegt bei 46,61 ProzentTransfers im Winter: Mehr Masse als Klasse

PRESENTED BY:

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Claudio CirchettaDer 38-Jährigegehört zu den Top-

Referees in der Axpo Super Leagueund in Europa. Zuletzt pfiff er in derChampions League, die Königsklasseder Fussballer und Schiedsrichter.

SCHWEIZ

Winter-Shopping Im Januar 2008 verpflichtete der FCZ das Schwe-den-Trio (v.l.) Emra Tahirovic, Dusan Djuric und Andres Vasquez. EinReinfall: 2009 spielt nur noch Djuric beim Zürcher Stadtklub.Vasquez

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März 200910

Im Februar schmolz der Rückstand der Young Boys aufden FCZ und den FCB – die Berner träumen vom TitelYB ist die Mannschaft der Stunde. Gegen Aarau feierten die Berner mit 4:0 dendritten Sieg in Folge seit der Winterpause, die 13. Partie in Folge ohne Nieder-lage. Nach dem Sieg liessen sich die überglücklichen Spieler gebührend feiern(v.l.): Thierry Doubai, Gilles Yapi, Alberto Regazzoni, Marco Schneuwly undXavier Hochstrasser setzten sich auf den Rasen und genossen entspannt denApplaus ihrer Fans. 23 Jahre nach dem letzten Titel-Gewinn glauben die«Schwarz-Gelben» erneut an den ganz grossen Wurf in der Axpo Super League.

FOTO DES MONATS

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März 200912

«TOP TEN» – SO HEISST DIE NEUE SERIE IM EUROSOCCER. MIT SACHLICHENARGUMENTEN UND EINER KOMPETENTEN FACHJURY ERMITTELN WIR SUBJEKTI-VE RANGLISTEN. IN FOLGE 1 INTERESSIERT UNS, WIE GROSS DER EINFLUSSVON EX-PROFIS AUF DEN FUSSBALL IST UND WER SOMIT DER MÄCHTIGSTESCHWEIZER EX-PROFI IST. EINE RANGLISTE MIT ÜBERRASCHENDEN NAMEN.

Favre ist die Nummer 1Favre ist die Nummer 1

AXPO SUPER LEAGUE COVERSTORY

Wie gross ist der Einfluss der Ex-Profis auf den Schweizer Fussball?Wie gross ist der Einfluss der Ex-Profis auf den Schweizer Fussball?

Neue SerieNeue SerieNeue SerieNeue SerieNeue Serie

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Lucien Favre52 Jahre alt, Trainer Hertha BSC Berlin, zuvorMeister mit dem FCZ (2006 und 2007), alsProfi Ende der 70er und in den 80er JahrenSpielmacher bei Lausanne-Sports, NeuchatelXamax, Servette und Toulouse.Medien-PräsenzIn der deutschen Hauptstadt gibt es zehn Ta-geszeitungen, hat Pro7/SAT.1 seinen Firmen-sitz, sind täglich bis zu 20 Journalisten beimTraining. Also tägliche Präsenz. 5 PunktePersönlichkeitAkribischer Arbeiter mit hoher Sozialkom-petenz, der weiss, wie sich Ziele realisierenlassen.4 PunkteBetätigungsfeldDeutschland, Bundesliga, Berlin. Aber mitgrosser Strahlkraft auf die Schweiz.5 PunkteWirkungDer Erfolg gibt ihm recht. Er holte Spieler(Steve von Bergen, Raffael, Fabian Lusten-berger) und seinen Co-Trainer Harald Gäm-perle aus der Schweiz und wertet so denSchweizer Fussball auf. Ohne es auszuspre-chen, ist er der grösste Image-Träger desSchweizer Fussballs.5 Punkte

Urteil: 19 Punkte, Platz 1

Für die neue Serie «Top Ten» holtesich EUROSOCCER prominente Unter-stützung. Die vier Juroren berietenuns, damit eine kompetente Wertungvorgenommen werden konnte. JedesJury-Mitglied erstellte seine eigeneRangliste und machte sich über denEinfluss der Ex-Profis Gedanken.

Köbi Kuhn(65), erfolgreichster Na-tionalcoach der Schweizaller Zeiten (2001–2008),kennt als Spieler, Trainerund zuletzt Nationaltraineralle Einflüsse auf den Fuss-

ball bestens.

Ancillo Canepa(56), seit 2006 Präsidentdes FC Zürich und Nach-folger des legendären SvenHotz. Der Wirtschafts-manager (Ernst & Young)

engagiert sich in diversen Fussball-Gremien.

Ilja Kaenzig(36), ist CEO der SoccerBoss GmbH, die Investorenfür den Fussball akquiriert.Kaenzig, zuvor Managerbei GC, in Leverkusen und

Hannover, ist u.a. Kolumnist bei «.ch»und «Blick am Abend».

Erich Vogel(69), ist Vizepräsident derNeuen Grasshopper Fuss-ball AG und der erfolg-reichste Vereinsmanagerder Schweiz mit Meister-titeln für GC und Basel.

Sein Wissen wird sogar von internatio-nalen Gremien beansprucht.

Die Jury

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Was bedeutet Einfluss? Redaktion und Jurysetzten einen Mann auf Platz eins, der garnicht mehr in der Schweiz tätig ist: LucienFavre, Trainer von Hertha BSC Berlin, derzuvor Yverdon und Servette zum Aufstiegverhalf und den FC Zürich zwei Mal zumMeister machte.

Der Grund für Platz 1: Favre ist derbeste Image-Träger des Schweizer Fuss-balls. Durch ihn wird auf die exzellenteTrainerarbeit aufmerksam gemacht, erholte mit Steve von Bergen, Fabian Lusten-berger und Raffael drei Spieler aus derSchweiz zu Hertha, nahm seinen Co-Trai-ner Harald Gämperle mit – und setzt mitdiesen Komponenten neue Akzente inDeutschlands Drei-Millionen-Metropole.Erst zum elften Mal überhaupt in der Liga-Geschichte kletterte Hertha mit ihm aufPlatz eins. Nie zuvor hatte ein SchweizerTrainer den Bundesliga-Gipfel erreicht.

Direkten Einfluss nimmt Favre nicht. Ertelefoniert nicht mit Ancillo Canepa, demFCZ-Präsidenten, um ihm einen Rat zu er-teilen. Er ruft nicht Liga-Boss Peter Stadel-mann an und sagt, «ihr müsst dieses oderjenes tun». Favres Einfluss ist indirekt – unddoch enorm.

«Meine Nummer eins ist ChristianGross», so Jury-Mitglied Köbi Kuhn. UndCanepa kontert: «Zuoberst in meiner Top-Ten-Liste figuriert Köbi Kuhn. Er überzeugt

als Mensch, Fussballer und Trainer gleich-zeitig, und dies seit über 40 Jahren.» FürIlja Kaenzig ist Jörg Stiel die Nummer 1,gefolgt von Gross und Kubilay Türkyilmaz.Für Erich Vogel ist Roger Berbig top, «weiler sich als erfolgreicher Chirurg an dieSpitze des Vereins stellt und eine grossePersönlichkeit ist».

Die differenzierte Diskussion zeigt, wiefacettenreich das Thema «der Einfluss vonEx-Profis auf den Schweizer Fussball» ist.Zumal Tätigkeiten und Wirkungen unter-schiedlich sind. Die Redaktion berücksich-tigte die Jury-Urteile und entschied sich instundenlangen hitzigen Diskussionen für ei-ne Reihenfolge, die nach verschiedenenKriterien erstellt wurde.

So ist der Einfluss von Alain Sutter of-fensichtlich. Vor, während und nach jedemLänderspiel steht er vor den TV-Kamerasund analysiert die Leistung der bestenSchweizer Fussballer. Obwohl Sutter –ähnlich wie Günter Netzer – nur selten na-mentlich kritisiert, beeinflusst er vor allemeines: die Stimmung im Land. Er kann einschlechtes Länderspiel so gut erklären,dass jeder Fan Verständnis zeigt. Er kannaber auch mit seinen Analysen Taktik kriti-sieren (und damit Nationalmannschafts-und/oder Vereins-Trainer), durch Lob undTadel den Marktwert von Spielern beein-flussen. Es ist ein indirekter Einfluss durch

Öffentlichkeit. Türkyilmaz, die Nummerzehn unserer Rangliste, wählt lieber Säbelals Florett. Sowohl im Tessiner Fernsehenals auch in seinen Kolumnen beim «Blick»polarisiert er durch harsche Kritik, nenntdabei seine Angriffsziele namentlich. Dasfördert zwar nicht seine Glaubwürdigkeit,verschafft aber Gehör. Wenn «Kubi» ab-zieht, dann trifft er noch heute so intensivwie früher als Stürmer. Alexandre Comi-setti (36), Nationalspieler und dreimalMeister mit GC, arbeitet als Co-Kommen-tator für das Westschweizer Fernsehenund füllt damit in der Westschweiz die Sut-ter-Rolle aus.

Mit Jean-Paul Brigger und Edmond Isozfanden zwei Ex-Profis den Weg in unsereTop Ten, die zwar wenig öffentlich wirken,dafür an den Schalthebeln des Fussballssitzen. Brigger, einst als Sportchef bei GCin der direkten Verantwortung, bewegtsich im Dunstkreis von FIFA-Präsident Jo-seph Blatter. Der Ex-Spieler weiss, was imSchweizer Fussball läuft, und berichtetdem mächtigsten «Fussballer der Welt»

AXPO SUPER LEAGUE COVERSTORY

Christian Gross54 Jahre alt, Trainer des FC Basel, begann seine Karriereals Profi bei GC, danach ging er zu Lausanne-Sports, Xa-max, VfL Bochum, St. Gallen, Lugano und Wil. Als Trainerholte er mit GC zwei Meistertitel und schaffte zwei Maldie Qualifikation zur Champions League. 1997 wurde erCoach von Tottenham Hotspur. Seit 1999 ist er Trainer desFC Basel (vier Meistertitel, zweimalige Qualifikation fürdie Champions League).

Medien-PräsenzAls Trainer ein täglich gefragter Mann, der aber nur aus-gewählte Fragen beantwortet und sich längst nicht allenAnfragen stellt.5 PunktePersönlichkeitEin Fussball-Besessener, der weiss, welche Wege zum Er-folg führen. Sein Privatleben schottet er dabei konsequentund geschickt ab.4 PunkteBetätigungsfeldBasel, Basel, Basel, obwohl er in Zürich-Höngg grosswurde und im Appenzell lebt. Sein Fokus gilt auch der Ligaund dem Schweizer Ansehen im Ausland.5 PunkteWirkungWenn Gross etwas sagt, hat das Wirkung. Beim FCB ge-nauso wie in der Liga. Der erfolgreichste Schweizer Trainermissbraucht seine Machtposition nicht, sondern setzt siegeschickt ein.4 Punkte

Urteil: 18 Punkte, Platz 2

TEXT: ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN

Stéphane Chapuisat39 Jahre alt, Scout bei YB, Nachwuchs-Stürmertrainerbeim SFV, als Profi Meister mit GC (2001), Dortmund(1995, 1996), Gewinner Champions League (1997), Welt-pokal (1997). 103 Länderspiele, 21 Tore.Medien-PräsenzKolumnist von EUROSOCCER.3 PunktePersönlichkeitZurückhaltend, lebt bescheiden in Murten bei Bern. 3 PunkteBetätigungsfeldUnter anderem Botschafter der EURO 08, Repräsentantder FIFA für den Schweizer Fussball (Weltauswahl), Scoutbei YB, Nachwuchs-Stürmertrainer in Diensten des SFV.4 PunkteWirkungHohe Glaubwürdigkeit durch seine sportlichen Erfolge.Sein Wort hat auch deshalb Gewicht, weil er Populismusnicht nötig hat.4 Punkte

Urteil: 14 Punkte, Platz 3

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auf diversen Auslandsreisen. Da BlattersWort oft genug Fussball-Gesetz ist, kommtBrigger in Bezug auf den Schweizer Fuss-ball grosser Einfluss zu.

Isoz ist in der Liga ein wichtiger Mann.Er kennt alle Gremien, alle Entscheidungs-träger, alle Fussball-Verantwortlichen inden Vereinen und versucht so, die Gesetz-mässigkeiten des Schweizer Ligabetriebsin die richtigen Bahnen zu lenken. Ob eineAltersbegrenzung forciert wird oder nicht,

ob die Schiedsrichter massiv zur Brust ge-nommen werden oder nicht – alles läuftüber den Schreibtisch von Isoz, dessenWort als ehemaliger Profi grosses Ge-wicht hat.

Roger Hegi ist als Direktor der Sport-Toto-Gesellschaft ein wichtiger Finanz-Indikator für den Fussball, «obwohl ichnicht für die Verteilung zuständig bin».Doch welches Projekt lanciert oder favori-siert wird, gehört auch in seinen Verant-

wortungsbereich. Deshalb ist sein Einflussnicht zu unterschätzen und sein Einzug inunsere Top Ten die logische Konsequenz(vgl. auch Interview im beiliegenden SFL-Magazin).

Der Einfluss von Ex-Profis auf den Fuss-ball ist also vielschichtig, wenn auch imAusland zumeist stärker. Im MedienlandDeutschland besteht der komplette Bay-ern-Vorstand mit Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeness ausEx-Profis oder Weltmeistern. Mit PaulBreitner, dem zuvor ewig nörgelnden «Bildam Sonntag»-Kolumnisten, sicherte sichder Rekordmeister die Berater-Diensteeines weiteren Weltmeisters.

Beim 1. FC Köln steht mit WolfgangOverath ebenfalls ein Weltmeister an derSpitze. Die Hamburger Ikone Uwe Seelerversuchte sich vormals auch als HSV-Präsi-dent und berät jetzt den Aufsichtsrats-Chef Uwe Bandow. In Berlin ist mit Dieter

COVERSTORY AXPO SUPER LEAGUE

Jean-Paul Brigger51 Jahre alt, FIFA-Funktionär, einziger Schweizer Ex-Profian der Seite von FIFA-Präsident Joseph Blatter. Der frühe-re Internationale (33 Länderspiele) wurde mit Servetteund Sion zwei Mal Meister und fünf Mal Cupsieger. Er warder erfolgreichste Fussballer aus dem Wallis: 1983 wurdeer Torschützenkönig, 1992 Schweizer «Fussballer des Jah-res». Bevor er nach seiner Profi-Karriere Sportchef bei GCwurde, trainierte der Schweizer «Trainer des Jahres 1995»Sion und Luzern.

Medien-PräsenzNahezu keine.1 PunktPersönlichkeitAuf dem Platz war er ein Kämpfer. Heute lässt es derWalliser langsamer angehen, aber gewinnt durch unzähli-ge Auslandsaufenthalte ständig an Erfahrung und bleibtlernfähig.4 PunkteBetätigungsfeldAusschliesslich im Hintergrund an der Seite des mächtigenFIFA-Präsidenten Blatter. 5 PunkteWirkungBekommt im Schweizer Fussball alles mit, kennt die Sor-gen, Probleme, Aufgaben. Von Fall zu Fall nimmt dannBlatter seinen Telefonhörer in die Hand.3 Punkte

Urteil: 13 Punkte, Platz 4

Alain Sutter44 Jahre alt, Experte Schweizer Fernsehen, Berater desFC Winterthur, als Profi in den 80er und 90er JahrenSpielmacher bei GC, Bayern München, Nürnberg, Freiburg.Medien-PräsenzFussball-Experte beim Schweizer TV, Kolumnist bei «.ch».4 PunktePersönlichkeitWandelte sich vom unangepassten Profi zum mehrheitsfä-higen Experten, der auch Klartext reden kann.4 PunkteBetätigungsfeldOffensichtlich nur als TV-Fachmann, im Hintergrund auchals Berater von Winterthur-Präsident Hannes W. Keller.2 PunkteWirkungWeil er nicht den Säbel, sondern das Florett auspackt, hatsein Wort Gewicht. Seine sachliche Kritik zeigt Wirkung.3 Punkte

Urteil: 13 Punkte, Platz 6

Karl Odermatt66 Jahre alt, als Profi beim FC Basel und YB (407 Spiele,107 Tore) gewann er insgesamt sechs Mal den Meister-titel, fünf Mal davon mit dem FC Basel. In der National-mannschaft traf er in 50 Spielen neun Mal. Heute ist erbeim FC Basel Berater für Marketing, Sponsoring, VIP-Betreuung. In ähnlicher Funktion ist er auch für dasUnternehmen Buss Immobilien & Service AG und derenProjekte Ceres tätig. Ausserdem ist er im Verwaltungsrat

bei Linsenmann & Gissler AG in Allschwil. 2002 erschienseine Biografie: «Karli none Gool!». Medien-PräsenzBei Spielen des FC Basel ein oft gefragter Interview-Partner.2 PunktePersönlichkeitSein Optimismus ist ansteckend. Identifiziert sich mit demFCB und hat dadurch eine hohe Glaubwürdigkeit.4 PunkteBetätigungsfeldAusschliesslich Basel und der St.-Jakob-Park. Doch seineStrahlkraft und seine Anerkennung sind national.2 PunkteWirkungHat ein blau-rotes Herz und ist deshalb die ideale Identi-fikationsfigur. Der FCB besitzt in ihm den perfekten Bot-schafter.5 Punkte

Urteil: 13 Punkte, Platz 5

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Hoeness ein Ex-Nationalspieler Vor-stands-Vorsitzender, in Frankfurt mit He-ribert Bruchhagen ein ehemaliger Zweit-liga-Profi. Beim VfB Stuttgart setzte manmit Horst Heldt einen ehemaligen Spielergleich auf den Manager-Sessel, und so-gar der DFB besetzte den Posten desSportdirektors mit Europameister Matthi-as Sammer, um nicht nur theoretische,sondern auch praktische Fussball-Kom-petenz in seinen Reihen zu haben.

«Deutschland pflegt seine Helden»,sagt Kaenzig, der an der Seite von Rei-ner Calmund in Leverkusen arbeitete undspäter bei Hannover 96 die alleinigeVerantwortung trug.

Auch in Spanien spielen Ex-Spielereine beachtliche Rolle. Stehen beim FCBarcelona oder bei Real Madrid Wah-len an, schmücken sich die Präsident-schafts-Kandidaten mit populären Ex-Spielern. Bauunternehmer FlorentinoPerez gewann 2005 die Wahlen nichtnur durch die versprochenen Transfersvon Stars wie Luis Figo und Zinedine

Zidane. Er versprach, mit Emilio Butra-gueno (als Vorstandsmitglied, späterSportdirektor) und Jorge Valdano(Sportdirektor, heute TV-Moderator)gleich zwei Ikonen der «Königlichen» zuverpflichten. Heute ist mit Pedrag Mijato-vic ebenfalls ein ehemaliger Real-StarSportdirektor.

Barcelona-Präsident Joan Laportatrat die Wahlen mit dem heutigen Sport-direktor Txiki Bergiristain, dem ehemali-gen Flügelspieler und Champions-Lea-gue-Sieger, an. Reals Libero-LegendeFernando Hierro arbeitet als Sportdirek-tor beim Verband, der fünffache Tor-schützenkönig Hugo Sanchez als Trainerbei Almeira. Zudem schmückt sich jedeTV-Station und jedes Fussball-Magazinmit Ex-Stars als persönliche Kolumnisten.

Italien integriert weniger Ex-Stars.Carlo Ancelotti (AC Mailand), RobertoMancini (Ex-Inter) und Giovanni Trapat-toni (Nationalcoach von Irland) sind Trainer, bei Inter Mailand berät Giu-seppe Bergomi Präsident Massimo

Edmond Isoz58 Jahre alt, Direktor bei der Swiss Football League,zuständig für Technik und Spielbetrieb, als Profi von1967 bis 1973 bei Etoile Carouge und von 1973 bis1981 beim FC Sion, 1980 Cupsieger.Medien-PräsenzEher selten.1 PunktPersönlichkeitEin überzeugter Fussballer, der sein Wissen sinnvoll ein-bringt.4 PunkteBetätigungsfeldDer Westschweizer hat direkten Draht zu allen Verei-nen, kennt alle Verbandsstrukturen und macht hier sei-nen Einfluss geltend.3 PunkteWirkungSitzt an der Schaltstelle des Schweizer Liga-Fussballsund ist somit einflussreichster Ex-Profi in einem Admi-nistrations-Job.4 Punkte

Urteil: 12 Punkte, Platz 7

Roger Hegi53 Jahre alt, Direktor der Sport-Toto-Gesellschaft, zuvorCEO FC Basel, Trainer GC, als Profi Spielmacher bei St.Gallen und beim FC Wil.Medien-PräsenzWenig.1 PunktPersönlichkeitDer Jurist kennt alle Facetten im Fussball, war Spieler,Trainer, CEO, jetzt in der Wirtschaft. Zieht mit grosserIntelligenz Fäden zwischen Sport und Wirtschaft.4 PunkteBetätigungsfeldPolitik und Sportpolitik. Ist bei Swiss Olympic genausozu Hause wie im Haus des Fussballs in Bern oder beiVereinen und Verbänden. Als Lobbyist auf vielen Ver-anstaltungen.3 PunkteWirkungWeiss, was hinter den Kulissen läuft, bringt sich in-telligent mit ein.3 Punkte

Urteil: 11 Punkte, Platz 8

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Moratti, Marco Branca und GabrieleOriali sind Sportdirektoren der «Nero-azzuri». Torhüter-Legende Dino Zoffdurchlief zahlreiche Stationen, war Natio-naltrainer (EM-Zweiter 2000) und sogar Präsidentbei Lazio Rom. Stars wie Gianluca Vialli,Massimo Mauro und Paolo Rossi kommen-tieren für den Pay-TV-Sender «SkySports».

Zurück zur Schweiz: Wie Ex-Profis ge-zielt eingesetzt werden können, beweistder FC Basel mit Karl Odermatt. Obwohlschon 30 Jahre nicht mehr aktiv, ist dereinstige Mittelfeld-Stratege noch immerder beste Image-Träger des FCB, der sichzudem persönlich in die Marketing-Abtei-lung einbringt, Sponsoren-Gelder auf-treibt und die VIP-Gäste betreut. Der FCBkann sich glücklich schätzen, den Star der60er Jahre noch immer als Vorzeigefigurzu haben. Einen besseren und populärerenMultiplikator kann sich Basel nicht wün-schen.

Heinz Hermann dagegen, SchweizerRekord-Internationaler, der durch seinewehende Mähne international ein Typwurde, arbeitete zunächst im Nachwuchs-bereich des FC Basel, ehe er als Trainerdes FC Vaduz ins sportliche Rampenlichtzurückkehrte. Georges Bregy, Captain derNationalmannschaft an der WM 1994 inden USA, arbeitet bei der Basler Versi-cherung und als Amateurtrainer.

Weltstars wie Chapuisat und CiriacoSforza, die einzigen beiden SchweizerChampions-League-Sieger (mit Dortmundbzw. Bayern), haben hohe Glaubwürdig-keit, grosse Kompetenz, aber noch keineHeimat. Dass Chapuisat dennoch in unse-

rem Ranking Platz drei belegt, verdankter seiner internationalen Reputation. Sovertrat er die Schweiz zum Beispiel in zweiSpielen der Weltauswahl in Hongkong undin Südafrika. Er war der Door-Opener füralle Schweizer, die heute in der Bundesli-ga spielen. Sforza entschied sich wie Mu-rat Yakin für die Karriere als Trainer. «Dassind zwei, die an Einfluss gewinnen wer-den», ist Canepa überzeugt.

Noch stehen Sutter, Türkyilmaz, Yakinund Stiel hoch im Kurs und sind in den Me-dien regelmässig präsent. Kaenzig siehtdarin auch den Schlüssel zur Popularität:«Ein grosses Kontaktnetzwerk und Ansehenkann sich auf Dauer nur erarbeiten, wer inden Augen der Öffentlichkeit einer ist, derweiss, wie es geht. Mit einem, der am TVoder in Boulevardzeitungen eine grossePlattform besetzt, will sich jeder gut stel-len – Journalisten, Wirtschaftleute, Politi-ker und Szene-Menschen.»

Ex-Profis kennen die Mechanismen desGeschäfts und positionieren sich entspre-chend. Andere entscheiden sich gegen dasRampenlicht. Wie Ex-NationaltorhüterStefan Huber, der bei GC im Marketing-bereich arbeitet. Thomas Niggl (einst Ver-teidiger bei GC) und Patrick Mäder (einstTorhüter beim FCZ und beim FCB) wirkenals Journalisten. Niggl als Sportchef derGratiszeitung «News», Mäder als stellver-tretender Sportchef beim «Blick». NorbertEschmann (heute 76-jährig, Nationalspie-ler von Lausanne) wirkte während Jahr-zehnten als angesehener Journalist für dieZeitung «24 heures».

Wie kurzlebig das Fussball-Geschäftauch sein kann, zeigt das Beispiel AdrianKnup (49 Länderspiele, 26 Tore): Nach

seiner Karriere als Fussballer verschwander in einer Event-Agentur in Basel, tauchterund um die EURO 08 als Team-Berater der Nationalmannschaft wieder im Ram-penlicht auf – und kehrte danach wiederin das Management von Freddy Burgerzurück. Knup: «Es gab keine wirklich kon-kreten Offerten aus dem Fussballbereich,weder am Ende meiner Karriere nochjetzt. Allenfalls hätte mich eine Tätigkeitim Managementbereich interessiert.»

Der Einfluss der Ex-Profis: Schade,dass nicht mehr Vereine auf die Diensteihrer Kult-Spieler setzen, wie es der FCBasel mit Odermatt vormacht. Nichts istglaubwürdiger als erworbene und nach-gewiesene Kompetenz auf dem Rasen.St. Gallen verpasste es, einen Vorzeige-Profi wie Stiel einzubinden. Der FCZ ver-sucht immerhin, Kuhn zurückzuholen. Obmit Erfolg, bleibt abzuwarten.

Nächste Folge:Wer ist der effizienteste Macher imSchweizer Fussball? Alles über Manager,Direktoren und die mächtigen Männer imHintergrund.

COVERSTORY AXPO SUPER LEAGUE

Christian Constantin52 Jahre alt, Architekt, Präsident und Allein-Aktionär desFC Sion, als Profi Goalie bei Xamax, Lugano und im Wallisbeim FC Sion.Medien-PräsenzAls ASL-Klub-Präsident immer und von allen gefragt.4 Punkte

PersönlichkeitStarker Charakter mit eisernem Willen, geht oftmals mitdem Kopf durch die Wand, hohe Konfliktbereitschaft.2 PunkteBetätigungsfeldAusschliesslich FC Sion mit Auswirkungen auf die ganzeLiga (z.B. Schiedsrichter).2 PunkteWirkungGilt als unbeherrschter und unbelehrbarer Rebell. Sprichtaus, was sich manche nicht trauen. 2 Punkte

Urteil: 10 Punkte, Platz 9

Kubilay Türkyilmaz42 Jahre alt, Kolumnist beim «Blick», TV-Experte imTessin, als Profi in den 80er und 90er Jahren Torjäger beider AC Bellinzona, Servette, FC Bologna, Galatasaray undGC, Nationalspieler.Medien-PräsenzKolumnist beim «Blick», TV-Experte beim Tessiner Fern-sehen.3 PunktePersönlichkeitStarker Charakter mit starker Meinung, der gerne provo-ziert und von einem Ehrenkodex unter Ex-Profis nichtshält. 2 PunkteBetätigungsfeldPrimär Tessin, durch provokante Aussagen auch in derganzen Schweiz.2 PunkteWirkungGross, aber eher abschreckend. Die Glaubwürdigkeitsinkt, weil er den Fussball schlechtschreiben lässt. Eineinsamer Wolf, der immer weniger Gehör findet.1 Punkt

Urteil: 8 Punkte, Platz 10

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Scott Chipperfield besitzt beim FCBasel Kultstatus. Seine Leidenschaftund sein Kampfgeist sind seit seinerAnkunft im Sommer 2001 ungebro-chen, er will immer gewinnen. Ent-sprechend sauer machen ihn Nie-derlagen, wie eine Szene an derWM 2006 verdeutlichte. Chipper-field erhielt nach dem Spiel dasgelbe Trikot von Brasiliens Star Ro-berto Carlos. Der Mittelfeldspielersah es abschätzig an – und wies esumgehend zurück. Die Enttäuschungüber die 0:2-Pleite gegen Brasiliensass zu tief, da nützte selbst dasTenü eines Weltstars nichts.

Genau diese Einstellung machteihn beim FC Basel seit Jahren zurLeader-Figur und zum Publikums-liebling.

Doch Chipperfields Zeit beimFCB scheint abzulaufen, obwohlTrainer Christian Gross seinen Rou-tinier gern behalten würde. EinTransfer im Januar zu Hertha Ber-lin platzte im letzten Moment, jetzthat der australisch-schweizerischeDoppelbürger ein verlockendes

NACHDEM DER TRANSFER ZU HERTHA BERLIN KURZFRISTIG PLATZTE, KÖNNTE SCOTTCHIPPERFIELD FÜR DEN FCB ZUR ZENTRALEN FIGUR IM MEISTERRENNEN WERDEN.

Gutes ImageNicht nur in derMannschaft desFC Basel geniesstScott Chipper-field seit Jahrenein hohes Anse-hen. Auch ausder australischenNationalmann-schaft ist derfleissige und tor-gefährliche Mit-telfeldspielernicht mehr weg-zudenken. Seit2001 wird er re-gelmässig beru-fen, spielte 51Mal und erzieltedabei zwölf Tore.Auch in der aktu-ellen WM-Quali-fikation traf erbereits – beim1:0 in Usbekis-tan.

Jetzt Tore fürden FC Basel,dann zu denPferden undWindhunden

Jetzt Tore fürden FC Basel,dann zu denPferden undWindhunden

Jetzt Tore fürden FC Basel,dann zu denPferden undWindhunden

Jetzt Tore fürden FC Basel,dann zu denPferden undWindhunden

Jetzt Tore fürden FC Basel,dann zu denPferden undWindhunden

TEXT: EVA TEDESCO

Angebot des australischen Erstli-gisten North Queensbury Fury inTownsville auf dem Tisch liegen.Und der 33-Jährige denkt immerhäufiger auch an die Zeit nach sei-ner Profi-Karriere.

Chipperfields Leidenschaft, ne-ben Fussball, gehört Pferden undWindhunden, die er in Australienbesitzt. Besonders stolz ist er aufsein Rennpferd «Humma», das erzusammen mit dem australischenMilan-Goalie Zeljko Kalac besitzt.Chipperfield: «In der Windhund-Zucht sehe ich meine Zukunft nachdem Fussball. Das muss zwar nochbis nach der WM 2010 warten, fürdie ich mich mit Australien qualifi-zieren will. Aber mit dem Gedan-ken, in die Heimat zurückzugehen,spiele ich schon länger. Im Sommerwäre ein guter Zeitpunkt dafür.»

Begonnen hat ChipperfieldsKarriere bei den Wollogong Wol-ves, ehe er nach Basel kam. Ausder geplanten Zwischenstationwurde ein Aufenthalt von bald achtJahren, in denen er mit dem FCB

zwei Meistertitel gewann und zwei-mal Cupsieger wurde.

Es kam noch besser: Chipper-field verliebte sich, seit 2003 ist ermit der Baslerin Stefanie verheira-tet. Zur Hochzeitsfeier liess sich dasPaar im rosafarbenen Cadillac indie Badi Rheinfelden chauffieren,wo sich die beiden im Pool das Ja-Wort gaben. Heute sind sie stolzeEltern von zwei Buben. Im April2007 erhielt Chipperfield, dervorgibt, kein Deutsch zu sprechen –aber alles versteht, wenn er will –,den Schweizer Pass.

Ja sagen muss Stefanie auch zuTownsville. Deshalb reiste sie mitden Jungs am 16. Februar nachAustralien. Zwei Wochen macht sichdie Baslerin auf Einladung von Furyein Bild über den Klub und das Le-ben an der Ostküste Australiens.Egal wie Stefanie sich entscheidenwird, Chipperfield bleibt gelassen:«Ich konzentriere mich auf die Rück-runde mit dem FCB und auf dasDouble, das wir uns zum Ziel gesetzthaben. ann sehen wir weiter.»

AXPO SUPER LEAGUE SCOTT CHIPPERFIELD

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März 200920

SEIT DEM 10. AUGUST 2008 ISTVLADIMIR PETKOVIC TRAINER BEIDEN YOUNG BOYS, SEIT ER DA IST,GEHT ES STEIL BERGAUF MIT DEN

BERNERN. DER COACH SAGT:«MEIN ZIEL? ICH WILL MEIS-TER WERDEN!»

Im Fussball herrscht das Leistungs-prinzip. Es zählen Punkte und Tore.Wer am meisten holt, wird Cham-pion. Eigentlich ganz simpel. Aberman kann auch Zahlenspielereibetreiben und damit die Wich-tigkeit und Wertigkeit einer Per-son hervorheben. Bei YB-CoachVladimir Petkovic führt dieseHochrechnung zu einem er-staunlichen Resultat. In denersten 14 Spielen unter Petko-vic holten die Berner 31 Punk-te, schossen dabei 35 Torebei nur 16 Gegentreffern.Summiert auf eine ganze Sai-son käme man auf 80 Punktebei 90:40 Toren. Beeindru-

ckende Zahlen. Und das fiktiveResultat: Mit Petkovic wäre YB letzteSaison sogar Meister geworden.Ganz überlegen mit sechs PunktenVorsprung auf den FC Basel.

Fiktionen und Wunschträume.Doch die Realität sieht ebenfalls er-freulich aus, denn die Verpflichtungvon Petkovic war ein absoluterGlücksgriff für die Young Boys.Nach den Turbulenzen zu Saisonbe-ginn, die mit der Entlassung vonCoach Martin Andermatt endeten,brachte der gebürtige Kroate wie-der Schwung in das Spiel der Ber-ner. «Die grosse Stärke von Petkovicist sein detailgenaues Arbeiten»,weiss YB-Sportchef Alain Baumann.«Er beschäftigt sich intensiv mit je-dem Gegner, kennt Stärken undSchwächen im Detail. Und was nochwichtiger ist: Er besitzt die Fähig-keit, die eigene Mannschaft von ih-ren Qualitäten zu überzeugen, sierestlos zu motivieren.»

Egal wo Petkovic arbeitete, derErfolg stellte sich früher oder späterimmer ein. Mit Malcantone Agno

AXPO SUPER LEAGUE VLADIMIR PETKOVIC

NEWS

SÜDAMERIKANERVERSTÄRKEN YBYB verpflichtete bis Saisonende denargentinischen Defensiv-AllrounderGuillermo Ariel Pereyra (29), derzuletzt bei Lokomotive Moskau unterVertrag stand. Bereits als 18-Jährigerspielte er in Buenos Aires in der ers-ten Mannschaft von River Plate, be-stritt bis 2003 insgesamt 95 Spiele inder höchsten argentinischen Liga undwurde vier Mal Meister. In der Folgewechselte er in die spanische Prime-ra Division zu RCD Mallorca (122Spiele, 7 Tore), wo er vor allem imdefensiven Mittelfeld eingesetztwurde. Im März 2008 wurdePereyra zu Lokomotive Moskautransferiert. Ausserdem über-nahmen die Young Boys vombrasilianischen Verein Miras-sol Verteidiger Augusto Fassi-na Vicentin (22), vorerst leih-weise bis 30. Juni 2009.

TORJÄGER GIMENEZIN LOCARNOChristian Gimenez (34) verstärktvorerst bis Ende Saison den FC Lo-carno in der Dosenbach ChallengeLeague. Der Argentinier war dieletzten sechs Monate ohne Klub,zuvor spielte er in Mexiko bei Tolu-ca. Mit Gimenez kehrt eine schillern-de Figur in den Schweizer Fussballzurück. Der Stürmer spielte 2001 bis2005 für den FC Basel, erzielte in123 Spielen 94 Tore, wurde zwei-mal Torschützenkönig und dreimalSchweizer Meister.

JEANDUPEUXWIEDER TRAINERDaniel Jeandupeux (60) ist wiederTrainer von Le Mans. Der Schweizer,bisher Berater des französischen Erst-ligisten, hatte den Verein schon 2004trainiert. In den 70er Jahren stürmteJeandupeux für den FC Zürich (zweiMal Meister und Cupsieger), warspäter FCZ-Trainer und von 1986 bis1989 Schweizer Nationalcoach.

Vladimir Petkovic Wo ertrainiert,ist der Erfolg

Vladimir Petkovic Wo ertrainiert,ist der Erfolg

Vladimir Petkovic Wo ertrainiert,ist der Erfolg

Vladimir Petkovic Wo ertrainiert,ist der Erfolg

Vladimir Petkovic Wo ertrainiert,ist der Erfolg

TEXT: TONI MERKEL

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21März 2009

Voller EnergieVladimir Petkovicpflegt die Liebezum Detail undvermag seineSpieler zu motivi-ren. Das funktio-niert ganz offen-sichtlich auch beiihm selber:Lautstark setzter sich beiSchiedsrichterMassimo Busaccafür seine Spielerein.

schaffte er den Aufstieg von der 1.Liga in die Challenge League. Mitder AC Bellinzona gelang ihm letzteSaison der Sprung in die Axpo Su-per League, dazu erreichte er über-raschend den Cupfinal gegen denFC Basel. Was macht ihn aus, diesenErfolgstrainer? «Ich versuche, denSpielern positive Energie zu ge-ben», sagt Petkovic. «Ganz ent-scheidend ist die Siegermentalität.Das Team muss motiviert sein, mussseine individuellen Stärken ausspie-len. Und daran glauben, dass allesmöglich ist.»

Dies sieht man jeden Spieltagauf dem Platz, zum Beispiel inLuzern, als die Berner ein 0:2 nochin ein 3:2 verwandelten. Petkovicverfolgt eine offensive, attraktiveund taktisch variable Philosophie.Die Verteidigung beginnt bereits imAngriff, 70 Meter vor dem eigenenTor wird Druck auf den Gegner aus-geübt. Ein laufintensives Spiel mittaktischem Verständnis ist gefordert.Bei Ballbesitz wird schnell agiert,Präzision ist gefragt – und Disziplin.Diese fordert Petkovic von seinenSpielern vehement. Dem Vorwurf, ersei ein Fanatiker, begegnet er so:«Ich bin ein Stück weit penibel, abernicht übertrieben. Das war ich frü-her vielleicht einmal.» Er habe sichund sein Tun als Trainer selbst ersteinmal entdecken und entwickelnmüssen, gesteht der 45-Jährige. «ZuBeginn meiner Karriere war ich sehrhart zu meinen Spielern. Ich wollteimmer mehr als hundert Prozent se-hen. Selbst von Amateuren verlang-te ich das Verhalten eines Profis.Jetzt bin ich ein Trainer, der denoffenen Dialog sucht.»

Vor seinem Engagement bei YBarbeitete Petkovic vollberuflich beider Caritas Tessin. Sein Schwer-punkt lag auf der Erwachsenenbil-dung, er war im steten Dialog mitArbeitslosen und sozial Benachtei-ligten. Diese Arbeit und seine Aus-bildung kommen ihm auch jetzt alsTrainer in der Axpo Super Leaguezu Gute. Petkovic ist ein Mensch, derden Kontakt zu den Spielern suchtund ein Händchen für die psycholo-gische Komponente in einem Teambesitzt. «Manchmal provoziere ichauch ein bisschen», gesteht der Kro-ate. «Ich will damit Situationen ent-

schärfen, bevor sie überhaupt aus-brechen. Das kommt ganz spontanaus dem Bauch heraus, das ist derInstinkt, den man nach zehn Jahrenals Trainer entwickelt.»

Doch auch das Menschlichekommt nicht zu kurz. Petkovic hat einoffenes Ohr für die Probleme derSpieler, er sucht das Einzelgesprächmit jedem Akteur. Doch klar ist auch:Im Teamsport gibt es gewisse Hier-archien, diese gilt es zu befolgen.«Das ist eine Sache des Respekts. ImVerein gibt es eine Rangfolge. Sounterstehe ich dem Präsidium, undich bin wiederum für das Team ver-antwortlich. Dessen muss man sichbewusst sein. Ich kann nicht nur dergute Kumpel sein. Aber ich darfauch nicht zu weit weg oder zu un-nahbar sein. Eine gesunde Mischungist wichtig.»

Bei allem Handeln und allenZwängen hat für Petkovic immer dieEntwicklung des Teams Priorität. Erbringt junge Spieler stetig voran.Beweise sind Francois Affolter, dermit 17 Jahren den Sprung zumStammspieler schaffte, oder MarcoSchneuwly, der sich zu einem ge-fährlichen Stürmer entwickelte. De-ren Glück ist natürlich auch dasPech von erfahrenen Akteuren. Somüssen Spieler wie David Degenund Thomas Häberli auch mal dieErsatzbank drücken. Harte, aberkonsequente Entscheidungen. «Pet-kovic handelt nach dem Leistungs-prinzip. Doch jeder bekommt seineChance, jeder kann sich beweisen.Das geht schon im Training los. Ersieht genau, wer um seinen Platz

kämpft», sagt Baumann. «Petkovicist ein Glücksgriff. Er passt perfektzu uns.» Das gilt offenbar auch vonder anderen Seite her. «YB ist eingrosser Verein. Es macht mich stolz,hier arbeiten zu dürfen», verteiltPetkovic Komplimente.

Der Trainer will hoch hinaus,Stillstand bedeutet für ihn Rück-schritt. So ist sein primäres Ziel, je-den Spieler zu verbessern, er willaus jedem Akteur das Optimumherausholen, die letzten verborge-nen Prozente aktivieren. Diese indi-viduelle Entwicklung sei ein langerProzess, sagt Petkovic. «Ich habelangfristige Pläne, die will ich mitYB umsetzen.» Und ganz offen sagtder erfolgsverwöhnte Coach: «Ne-ben der individuellen Entwicklunghabe ich natürlich auch sportlicheZiele: Ich will Meister werden undden Cup holen.»

Bei Petkovic weiss man nie: AusFiktion kann dann ganz schnell Rea-lität werden. Vielleicht schon in die-ser Saison.

VLADIMIR PETKOVIC AXPO SUPER LEAGUE

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März 200922 Zurück in die

Stress Ganz entspannt flaniertXavier Margairaz durch dieCD-Regale im Media Marktim Sihlcity-Einkaufszentrumund greift dann zur neuenCD des Rappers «Stress».Neben Hip-Hop hört er sehrgerne afrikanische Musik.

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MIT SEINER RÜCKKEHR ZUM FC ZÜRICH ERÖFFNETSICH XAVIER MARGAIRAZ NEUE PERSPEKTIVEN.Zukunft

Sein Gang wirkt noch nicht so ge-schmeidig. Als wir mit Xavier Mar-gairaz die Treppen zu seiner neuenWohnung hochlaufen, sieht manseinen Bewegungen an, dass ernoch etwas vorsichtig mit seinemKörper umgeht. Umso überraschen-der wirken seine offensiven Worte:«Ich trainiere schon voll mit derMannschaft mit und will in Kürzeeingreifen», sagt er.Es wird ein grosser Moment für ihn,wieder auf dem Platz zu stehen.Am 27. Februar jährt sich seinKreuzbandriss, der ihn ausserge-wöhnlich lange ausser Gefechtsetzte. Margairaz: «Ich hatte beiOsasuna gerade begonnen, michzu etablieren, die Verletzung ineinem unbedeutenden Testspielwar dann natürlich sehr frustrie-rend.» Während Margairaz nachder Verletzung in der Reha für seinComeback rackerte, wechselte Osa-suna, damals noch Tabellenletzterder Primera Division, den Coach –die spanische Trainer-Legende JoseAntonio Camacho kam.«Ich war verletzt und hatte einenneuen Coach, der mich nicht kannteund dem ich auch nicht zeigenkonnte, was ich draufhabe. Mirwar klar, dass es schwer werdenwürde, wieder in die Mannschaftzu kommen.» Das Angebot desFC Zürich kam ihm deshalb sehrgelegen.Mit seiner Rückkehr zum FCZ willder 16-fache Nationalspieler wie-der an erfolgreiche Zeiten anknüp-fen und sich auch ins Nationalteamzurückkämpfen. Zum FCZ-Meister-titel 2007 steuerte Margairaz neunTore bei und suchte dann wie vieleseiner damaligen Team-Kollegenein neues Abenteuer. Mit Spielengegen Real Madrid und den FC Bar-celona erfüllte sich der Romandeinen Kindheitstraum. Ein Rück-schritt sei die Heimkehr zum Stadt-klub aber keinesfalls. «Es ist eherein Neuanfang, eine neue Chance»,sagt Margairaz. Doch nicht alles istneu für ihn. Viele seiner Kollegenkennt er noch von früher. Sogar mitEric Hassli spielte er schon zusam-men – 2004 bei Neuenburg Xa-max. Die Eingewöhnung in seineneue Zukunft mit dem FCZ dürftedem «verlorenen Sohn» also nichtallzu schwer fallen.

XAVIER MARGAIRAZ FOTOSTRECKE

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März 200924 Zurück in die

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25März 2009

XAVIER MARGAIRAZ FOTOSTRECKE

Zukunft

NeuesZuhauseGerade mal 200Meter Luftlinietrennen XavierMargairaz’ neueWohnung im Sü-den Zürichs vonder Allmend Bru-nau, dem Trai-ningsgelände desFCZ. Obst essen,kurz frisch ma-chen und E-Mailslesen, dann kanndas Trainingkommen.

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27März 2009

Hoch hinaus Mindestens bis zum Som-mer wird Xavier Margairazam Fuss des Zürcher Üetli-bergs seine Trainings ab-halten. Mit dem FC Zürichwill er in dieser Saison sei-nen dritten Meistertitelgewinnen.

XAVIER MARGAIRAZ FOTOSTRECKE

Zukunft

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März 200928

DER 38-JÄHRIGE CLAUDIO CIRCHETTA GEHÖRT ZU DEN TOP-REFEREES IN DERAXPO SUPER LEAGUE UND IN EUROPA. ZULETZT PFIFF ER IN DER CHAMPIONSLEAGUE, DER KÖNIGSKLASSE DER FUSSBALLER UND SCHIEDSRICHTER.

NebenjobFür Spieler wer-den im Profi-Fuss-ball Millionenbezahlt, beschei-den kommen da-gegen die Refsdaher. Für eineASL-Partie erhal-ten sie 1000Franken, reichwird man durchden Nebenjobnicht. Circhetta:«Ich reduziertemeinen Job auf70 Prozent, ummich richtig aufden Fussball kon-zentrieren zu kön-nen. Mit derSchiedsrichtereiverliere ich eherGeld. Bei uns inder Schweiz gehtes noch um denSpass.» Immerlatent ist dasThema «Profi-Schiedsrichter».Laut Circhetta istdas «Wunsch-denken. Es wäredas Optimum,wenn wir unsganz mit demPfeifen beschäfti-gen könnten.Aber dazu wird esnie kommen.»

TEXT: TONI MERKEL

Wenn sich niemand mit ihm beschäf-tigt, wenn es nach einem Spiel keineDiskussionen gibt, keine Kritik, dannmacht der Schiedsrichter alles rich-tig. «Das grösste Kompliment nacheinem Match ist es, wenn am nächs-ten Tag in der Zeitung nichts überdich geschrieben steht», sagt Clau-dio Circhetta. Der 38-Jährige gehörtzu den Top-Refs der Schweiz. Im No-vember letzten Jahres pfiff er mitCeltic Glasgow gegen Villarreal seinerstes Spiel in der Champions Lea-gue, ein Meilenstein seiner Karriere.Dazu kommen Länderspiele und Par-tien im UEFA-Cup. Circhetta reprä-sentiert den Schweizer Fussball in-ternational.

Sein eigentliches «Spielfeld» istnatürlich die Axpo Super League.Hier leitete er bereits weit über100 Spiele. Damit gerechnet hätteer früher nie. «Als ich anfing, wollteich einfach ein Zeichen setzen. Anden Profi-Fussball dachte ich nicht»,so Circhetta. Warum er überhauptzur Pfeife griff, ist simpel: Als 18-Jähriger bekam er bei einem B-Junioren-Spiel eine, seiner Meinungnach, unberechtigte Rote Karte.Dazu missfiel ihm das gelangweilteund unmotivierte Auftreten des Refs.Dies war der Startschuss zu einersteilen Karriere: «Ich wollte es an-ders machen und beweisen, dassman Spass an der Sache habenkann», erklärt Circhetta.

Diesen Spass verlor er nie. Vonden Dorfplätzen der Schweiz bis insNou Camp von Barcelona, seinemTraumstadion. Es war ein langer und

AXPO SUPER LEAGUE CLAUDIO CIRCHETTA

Ref Circhetta: Beim erstenMal vergass er die Uhr …

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steiniger Weg – aber vor allem einWeg, den der Referee trotz Anfein-dungen, Kritiken und Pöbeleien nieabbrechen wollte. Dabei endetesein erster Einsatz überhaupt fast imFiasko: «Ich war so nervös vor mei-nem ersten Match, dass ich meineUhr vergass. Zum Glück war einBeobachter da, der die Zeit nahm.»

Schritt für Schritt ging es dannbergauf. Jede Beförderung nahmder Baselbieter mit Freude zurKenntnis. «Ich wunderte mich jedes-mal, wenn ich wieder eine Stufe hö-her stieg. Ich rechnete nie damit,dass es immer weiter geht.» Wieein Fussballer entwickelte sich auchCirchetta immer weiter und wuchs indie Aufgabe als Schiedsrichter hi-nein. Heute bezeichnet er seine Na-türlichkeit, seinen Überblick und vorallem seine Ruhe als wesentlicheStärken. «Die Ruhe hole ich mir mitviel Schlaf vor einem Match. DiesePhase der Erholung und Entspan-nung ist wichtig, denn wir Refereesstehen unter immensem Druck.»

12 bis 13 Kilometer läuft ein Refim Durchschnitt in einem Match inder Axpo Super League. Vergleich-bar mit einem Mittelfeldspieler, we-sentlich mehr als ein Stürmer oderAbwehrspieler. Absolute körperlicheFitness ist wichtig, das weiss auchSchiedsrichter-Chef Urs Meier:«Unsere Spitzen-Refs müssen einehervorragende Kondition haben,wir überprüfen das regelmässig.Trotz grosser Anstrengungen müssenunsere Männer auch immer noch dieSituation im Auge haben und höchstkonzentriert sein.» Dafür gab esdiesen Winter wie bei den Fussball-Stars ein einwöchiges Trainingslagerfür die Spitzen-Referees auf GranCanaria. Sieben Tage voller Power,sieben Tage Training und Bespre-chungen. Circhetta ist begeistert vondieser Form der Vorbereitung:«Zum ersten Mal übernahm derVerband die Kosten für diese Reise.Das Trainingslager ist für uns Refe-rees eine ganz wichtige Veranstal-tung, das schweisst unser Team zu-sammen. Ausserdem macht es mehrSpass, mit Kollegen zu trainieren,als alleine durch den Wald zu jog-

gen.» Ein Urlaubs-Trip auf die Feri-eninsel? «No way», sagt Meier.«Zwei Trainingseinheiten am Tag,dazu Videositzungen und Bespre-chungen. Den Refs wurde einigesabverlangt.»

Neben Ausdauer und Konditionmuss ein Schiedsrichter vor allemeines aushalten: den Druck. Vonallen Seiten wird versucht, ihn zuverunsichern. Jeder Trainer will sei-nen eigenen Vorteil herausschlagen,jeder Spieler denkt nur an sich undseine eigene Leistung. Nicht seltenwird mit Gesten und Handlungendas Publikum dazu animiert, dieSchuld für Mannschafts-Versagenauf den Referee zu lenken. Die Bil-der von wild gestikulierenden Trai-nern und sich auf dem Boden wäl-zenden Spielern in der Rolle des«sterbenden Schwans» – Alltag fürCirchetta: «Ich kann die Trainer undSpieler teilweise verstehen. Emotio-nen müssen raus, ganz klar. Mich är-gert es nur, wenn die Fans bewusstbeeinflusst und aufgehetzt wird.Oder ein Spieler versucht, mit einerSchwalbe einen Vorteil zu erlangen.Für die Fans ist das ein Kavaliers-delikt. Ich denke eher, der Spielerwill mich bewusst hintergehen.»

Der gegenseitige Respekt ist einwichtiges Thema. Immer wiederflammen Diskussionen auf, irgend-wer fühlt sich immer benachteiligt,falsch verstanden oder «verpfif-fen». Für Meier gibt es nur eine Lö-sung: «Der Respekt muss von beidenSeiten kommen. Jeder muss sich einStück weit zurücknehmen, dannklappt das ganz gut. Zumal dasThema mehr in den Medien hochge-kocht wird als im Fussball-Alltag.»

Ein Referee steht heute unterpermanenter Beobachtung. Dutzen-de Kameras fangen jede Aktion ein,tausende von Zuschauern tun ihrejeweilige, subjektive Betrachtungkund. Da muss man damit rechnen,auch mal Kritik abzubekommen.Dessen ist sich Circhetta bewusst:«Wenn ich wirklich einen Fehlermache, stehe ich auch dazu. Ammeisten ärgere ich mich selbst darü-ber, gerade, wenn es ein spielent-scheidender Fehler war. Ich reflek-

tiere meine Einsätze sehr genau,und bei jeder Partie ist auch ein Be-obachter da.»

Fehler passieren, das sei dochnur menschlich, sagt Circhetta. Esgehe jedoch darum, diese zu mini-mieren, erklärt der Baselbieter. Einfalscher Pfiff, ein zu unrecht nichtgegebenes Tor. «Als Schiedsrichterkann ich innerhalb von Sekunden-bruchteilen über das Wohl einesganzen Vereins entscheiden. Auf-stiege, Abstiege, Arbeitsplätze –doch wirklich Gedanken darüberdarf man sich nicht machen, sonstleidet die Leistung», so Circhetta.«Solche Gedankenspiele muss ichabschalten. Ich fokussiere mich aufdas Spiel. Was durch meine Pfiffepassieren könnte, male ich mir nichtaus. Ein Stürmer denkt beim Tor-schuss sicher auch nicht daran, dasser über das Wohl eines ganzenVereins entscheiden kann.»

Bonbons für die pfeifende Zunftsind Spiele im Ausland. Partien iminternationalen Vergleich sind di-rekter und schneller – und mit weni-ger Pfiffen verbunden. Doch egal,ob Champions League, UEFA-Cupoder Axpo Super League: «Not-bremse ist Notbremse. Tätlichkeit istTätlichkeit. Egal, ob im Amateur-Fussball oder bei den Profis.»

CLAUDIO CIRCHETTA AXPO SUPER LEAGUE

Neben Claudio Cir-chetta pfeifen weite-re elf Unparteiischein der höchstenSpielklasse.Carlo Bertolini

Nikolaj Hänni

Massimo Busacca

Rene Rogalla

Schiedsrichter der Axpo Super League

Stephan Studer

Cyrill Zimmermann

Daniel Wermelinger

Sascha Kever

Alain Bieri

Jerome Laperriere

Bruno Grossen

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TEXT: STEPHAN GUTKNECHT

PRESENTED BY

FC ST. GALLEN DOSENBACH CHALLENGE LEAGUE

Der FC St. Gallen steht zurzeit zusammenmit Lugano an der Spitze der DosenbachChallenge League. Das Team um TrainerUli Forte verlor nur eines der insgesamt14 Spiele in der Vorrunde und konnte vorWeihnachten den direkten KonkurrentenFC Lugano mit 2:1 bezwingen. Doch es istnicht alles eitel Sonnenschein in der Ost-schweiz. Die Lizenz für die kommendeSaison ist noch nicht gesichert, der Klubsteckt weiterhin in grossen finanziellenSchwierigkeiten.

Rückblick – November 2008. Präsi-dent Michael Hüppi, noch nicht einmal einJahr im Amt, teilt der Öffentlichkeit mit,dass der FC St. Gallen unter finanziellenProblemen leidet. Die Verantwortlichengeben bekannt, dass dem Klub kurzfristig1,5 Millionen Franken fehlen, um anste-hende Verbindlichkeiten erfüllen zu kön-nen. Ein ernst zu nehmender Liquiditäts-engpass droht. Den Hauptgrund für dasfehlende Geld sahen die Verantwort-lichen im Abstieg in die Dosenbach Chal-lenge League. Durch diesen Abstieg feh-len dem Klub Werbeeinnahmen sowieFernseh- und Liga-Gelder.

Unverzüglich wurde von den Präsi-denten zweier Supporter-Klubs ein Soli-daritätsfonds eröffnet. Und auch die Fanszeigten sich solidarisch und organisiertenüber das Internetportal Facebook eineFan-Spendenaktion, wo sich jeder bereiterklärte, mindestens fünf Franken zuspenden.

Gegenwart – 12. Februar 2009. Ander Medienkonferenz folgt ein nächsterHilferuf von Hüppi: «Derzeit fehlen unszwischen 700 000 und 800 000 Fran-ken.» Der Klub muss versuchen, bis imMärz das fehlende Geld aufzutreiben,ansonsten droht die Deponierung derLizenz oder eine Nachlassstundung. Da-mit steht endgültig die Verweigerung derLizenz für die kommende Saison auf demSpiel.

Warum die finanzielle Situation im-mer noch nicht viel rosiger aussieht, be-gründet Hüppi wie folgt: «Einige Altlas-ten machen dem Klub zu schaffen. BeimAmtsantritt der neuen Führung hatte dasEigenkapital eine Höhe von einer halbenMillion Franken, ursprünglich war es mehrals zehn Mal so hoch. Die Betriebskostenin der AFG-Arena sind grösser als im Es-penmoos, die Einnahmen in der Dosen-bach Challenge League aber kleiner.»

Dazu spürt der Klub natürlich die all-gemeine Finanzkrise. Eine weitere Mass-nahme bestand darin, eine Spieler-Finan-zierungsgesellschaft zu gründen, dochauch dieses Projekt liess sich noch nicht

konkretisieren. «Die Zitrone ist ausge-presst», stellt der Präsident fest. Drohtnun etwa die Deponierung der Bilanz und das Ende des Spitzen-Fussballs in St. Gallen?

Spitzen-Fussball in St. Gallen –wie lange noch?ERNEUT EIN VERZWEIFELTERHILFERUF AUS DER OST-SCHWEIZ: BIS IM MÄRZBRAUCHT DER FC ST. GAL-LEN ZWINGEND 800 000FRANKEN. SONST DROHTDEM TRADITIONSVEREINDIE LIZENZVERWEIGERUNGFÜR DIE NÄCHSTE SAISON.

Fluch und Segen zugleich Die schmucke AFG-Arena war bisher im Schnitt mit 12 760 Zu-schauern gefüllt, verursacht aber wesentlich höhere Betriebskosten als früher das Espenmoos.

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NEXT GENERATION

ALMEN ABDI GING IM ALTER VON ACHT JAH-REN ZUM FC ZÜRICH UND IST HEUTE NATIO-NALSPIELER. SEIN FÜNF JAHRE JÜNGERERBRUDER ZAHID SCHAFFTE IM JANUAR DENSPRUNG VON DER COCA-COLA JUNIORLEAGUE IN DIE U18-MANNSCHAFT DES FCZ.

Was würden Sie machen, wenn Sie eine Million Frankenim Lotto gewinnen würden?Eine grosse Feier mit Familie und FreundenLieblings-Sänger?SopranoLieblings-Klamottenmarke? adidasLieblingsmagazin?«L’Equipe»Lieblings-Serie?«Prison Break»Traumauto?FerrariLieblingsfach?FranzösischLieblingsessen?SpaghettiLieblingsklub?FC PortoLieblingsland?BrasilienWelches Model wür-den Sie gerne maltreffen?Eva LongoriaGrösste Erfindungaller Zeiten?Impfstoffe gegenKrankheitenLetzter Urlaubsort?PortugalMit welcher Person wür-den Sie gerne einen Tagtauschen?Fernando TorresWas schätzen Sie an einemMitspieler?Dass er mit mir redet, wenn ich esbraucheIhr bisher grösster Sieg?6:2 gegen Weissrussland mit der U16Ihre bisher bitterste Niederlage?0:4 gegen Portugal mit der U16Ein Leben ohne Fussball wäre …… ein grosses Unglück

In der U16-Nationalmannschaft derSchweiz stellt der Romand Daniel Vieiraseine Treffsicherheit als rechte Sturmspitzeunter Beweis. Mit seinem Klub ServetteGenf belegt der 16-Jährige aktuell dendritten Rang der Meisterschaft und träumtvon einer Karriere beim FC Porto.

Die Stars von morgenDie Stars von morgen

Daniel Vieira

Zahid Abdi: Auf

ImNovem-ber 2008befragte EUROSOCCER jun-ge Talente aus der Coca-ColaJunior League nach ihren Zielenund Träumen. Auch Zahid Abdi,damals noch beim FC Blue StarsZürich, war einer der Befragten:«Mein Wunsch für die Zukunft? Sozu werden, wie mein Bruder Almen,nämlich in der 1. Mannschaft desFC Zürich zu spielen.»

Im Januar 2009 erreichte Zahideine Teil-Etappe, die ihn seinemgrossen Traum ein ganzes Stücknäher brachte. Seit Anfang Jahrspielt der 17-Jährige nämlich inder U18-Mannschaft des FCZ. «Ichwurde zum Probetraining eingela-

März 200932

den und konnteanscheinend über-zeugen», sagt derjüngste Spross der FamilieAbdi bescheiden. Sein 22-jähriger Bruder Almen warnatürlich auch nicht ganz unbetei-ligt an der ganzen Aktion. AlmenAbdi: «Ich sprach schon mit denFCZ-Verantwortlichen und legte ein

Stolze Eltern Vater Bajram und Mutter Aviza Abdi verpassen kein Spiel ihrerbeiden talentierten Sprösslinge. «Ob in Zürich oder auswärts, wir sind dabei.»

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NEXT GENERATION

den Spuren seines Bruders

PRESENTED BY

offensives Mittelfeld hinter denSpitzen. «Almens Spielübersicht undseine tolle Technik hätte ich gerne»,sagt Zahid, der sein fussballerischesRüstzeug in der Coca-Cola JuniorLeague erhielt.

Vater und Mutter Abdi sind na-türlich mächtig stolz auf ihre talen-

tierten Söhne: «Wir sindjetzt schon bei je-

dem Spiel vonAlmen im

Stadion –egalob in

Zürich oder auswärts. Jetzt wollenwir auch jedes Spiel von Zahidsehen, das wird ein straffer Zeit-plan», den die Eltern jedoch sehrgerne in Kauf nehmen.

gutes Wort für Zahid ein. Letztlichlag es aber an ihm, auf dem Platzzu überzeugen.»

Zahid schaffte den Sprung indie U18 und muss seinen Alltag nunein bisschen umkrempeln. «Die Trai-ningsintensität erhöhte sich deutlich.Wir trainieren jetzt fünfmal proWoche. Zum Glück ist meine Schulesehr kooperativ und lässt michimmer früher gehen, wenn ich zumTraining muss», sagt der Neu-FCZ-ler. Almen, der schon mit acht Jah-ren in die E-Jugend des FCZ ging,freut sich riesig, dass sein Bru-der jetzt beim selben Vereinspielt: «Ich durchlief ja alleJugendmannschaften beim FCZ und kann ihmwertvolle Tipps ge-ben. Wenn ich ihn spie-len sehe, erkenne ichmich oft in ihmwieder.» In der Tatspielen die beidenBrüder sogar die

gleiche Positionauf dem

Platz –

GetrenntZahid wohntnoch bei sei-nen Eltern inBassersdorf,Almen seitNovember inWädenswil.

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34 März 2009

SPIELE TIPPKICK

Tippen gegen Margairaz & Magath

Seit mittlerweile einem Jahrist Xavier Margairaz ohneSpielpraxis, der Kreuzband-riss im März 2008 kostete ihnauch die EURO 08. Von sei-nem Wechsel auf Leihbasisvon CA Osasuna zum FCZürich erhofft sich der 25-Jährige nun neuen Schub fürseine Karriere. Mit demStadtklub wurde der Romand2006 und 2007 SchweizerMeister. Die Partien des FCZwollte Margairaz lieber nichttippen … Abergläubisch?

Xavier Margairaz

Beim VfL Wolfsburg ist FelixMagath Trainer, Sportdirek-tor und Geschäftsführer inPersonalunion. Der Coach giltals einer der mächtigstenTrainer der Bundesliga.Langfristig wolle er jedochAufgaben abgeben, sagteMagath kürzlich. Der 55-Jährige ist einer von sechsAkteuren in der Geschichteder deutschen Bundesliga,die sowohl als Spieler alsauch als Trainer DeutscherMeister wurden.

Felix Magath

So können Sie spielen und gewinnenFür ein richtiges Ergebnis gibtes drei Punkte, für den richtigenTrend (Sieg, Remis, Niederlage)einen Punkt. Die Punkte allerSpiele werden addiert, und derSpieler mit der höchsten Punkt-zahl gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet das Los.Tippen Sie bequem aufwww.eurosoccer-online.ch,schicken Sie eine E-Mail an [email protected] oder eine Postkarte anEUROSOCCER, Kennwort:Promi-Tipp, Seestrasse 473,8038 Zürich.

Die Tipps müssen jeweilsvor dem Spieldatum abgegeben werden.

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DIE STARS STELLEN SICH ZUM DUELL. DIESMAL TRETEN FCZ-RÜCKKEHRER XAVIERMARGAIRAZ UND WOLFSBURG-COACH FELIX MAGATH GEGEN SIE AN.

MARGAIRAZ’ MEINDATUM SPIEL TIPP TIPP

7. MÄRZ BASEL – AARAU 2:07. MÄRZ GRASSHOPPERS – SION 3:18. MÄRZ LUZERN – ZÜRICH - : -8. MÄRZ XAMAX – VADUZ 2:08. MÄRZ YOUNG BOYS – BELLINZONA 2:1

14. MÄRZ AARAU – LUZERN 1:014. MÄRZ SION – BASEL 1:015. MÄRZ BELLINZONA – GRASSHOPPERS 1:215. MÄRZ VADUZ – YOUNG BOYS 0:315. MÄRZ ZÜRICH – XAMAX - : -

NATIONAL

MAGATHS MEINDATUM SPIEL TIPP TIPP7. MÄRZ FC TURIN – JUVENTUS TURIN 0:28. MÄRZ SSC NEAPEL – LAZIO ROM 2:114. MÄRZ BREMEN – STUTTGART 1:114. MÄRZ BERLIN – LEVERKUSEN 2:214. MÄRZ LYON – AUXERRE 2:014. MÄRZ MANU – LIVERPOOL 2:115. MÄRZ CHELSEA – MANCITY 0:015. MÄRZ ATHL. BILBAO – REAL MADRID 0:115. MÄRZ ATL. MADRID – VILLARREAL 2:215. MÄRZ PARIS – MARSEILLE 1:1

INTERNATIONAL

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Das gibt es zu gewinnen

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Die Gewinnerinnen und Gewinner im Monat Februar:Ein Nokia 6210 Navigator geht an Thomas Dolente.Über ein Bildband «Top Shots» freut sich Verena Gomez.Das HI-PRO-Set geht an Silvan Hässig. Michael Berli bekommt eine Sporttasche von H2O; Roger Mehr einenJako-Rucksack. Matthias Schneider, Tanja Urgese und Roberto Gallinar bekommen je 20 Franken Handy-Gut-haben von Jamba. Ein Coca-Cola Beach-Towel geht an Jan Federer und Marius Oswald.

**34_03_tippkick_K+ 19.02.2009 14:31 Uhr Seite 34

Page 35: Eurosoccer Maerz 2009

ADVERTORIAL

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FC WinterthurNEUER STAR-BERATER:ALAIN SUTTER

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Page 36: Eurosoccer Maerz 2009

DER PHYSIKER HANNES W. KELLER, PRÄSIDENT DES FC WINTERTHUR,ERKLÄRT IM INTERVIEW MIT EUROSOCCER, WESHALB SEIN ENGAGEMENTIM FUSSBALL FÜR IHN NICHT NUR EIN TEUERES HOBBY IST, SONDERNSOZIALES ENGAGEMENT.

Hannes W. Keller: Vom Physiker zumPräsident des FC Winterthur

Winterthur in KürzeKanton: ZürichEinwohner: 101 039 Website: www.stadt-winterthur.ch

� Winterthur ist eine Stadt undpolitische Gemeinde im Kanton Zürich sowie Hauptort des gleich-namigen Bezirks.

� Mit über 100 000 Einwohnernist Winterthur die sechstgrössteSchweizer Stadt und die zweit-grösste des Kantons.

� Winterthur besteht aus siebenStadtkreisen: Stadt, Mattenbach,Oberwinterthur, Seen, Töss, Velt-heim und Wülflingen.

� Fast 40 Prozent der Stadt-fläche ist Wald. Damit hat Winter-thur den höchsten Waldanteil allerSchweizer Städte.

� Winterthur gilt als «Stadt derMuseen». Das mit Abstand ammeisten besuchte Museum ist dasTechnorama.

Sport-Stadt Winterthur� Vier Fünftel der Winterthurerim Alter zwischen 15 und 74 trei-ben zumindest ab und zu Sport.Gegen die Hälfte der Bevölkerung(48 Prozent) betätigt sich mehrmalspro Woche insgesamt mindestensdrei Stunden sportlich. Damit liegtdas Aktivitätsniveau der Winter-thurer Bevölkerung klar über demSchweizer Durchschnitt.

� In Winterthur gibt es rund 300Sportvereine. Dass die Stadt überein so breites Angebot an Sport-möglichkeiten verfügt, trägt zur hohen Lebensqualität Winterthursbei.

� Erfolgreich ist Winterthur vorallem in den Sportarten Handball,American Football und Uni-Hockey:

Pfadi Winterthurist einer der er-folgreichsten Klubsin der Swiss Hand-ball League, undder HockeyclubRychenberg Win-

terthur spielt seit seiner Gründung1983 in der obersten Liga.

www.standort-winterthur.ch / www.winterthur-tourismus.ch

«Ich entliess noch nie einen Mitarbeiter», er-zählt Hannes W. Keller (u.), Besitzer von 100Prozent der Aktien des FC Winterthur (FCW)und somit alleiniger Inhaber des Dosenbach-Challenge-League-Klubs, gemütlich auf einemSchaukelstuhl in seinem Büro sitzend.

Dieser Satz, der für einen Unternehmermit 400 Angestellten, 67 Millionen FrankenJahresumsatz und Filialen auf der ganzenWelt unglaubwürdig klingt, sagt viel aus überden Patron von Winterthur.

Keller ist ein Autodidakt, der es mit seinenVisionen beruflich zu Weltruf brachte. DerPhysiker stellt mit seiner Firma Keller AGDruckmessgeräte her und stattet damit zumBeispiel alle Flugzeuge der Airbus AG aus. Erging einen harten, steinigen Weg, erreichteseine Ziele, indem er unangepasst blieb, seineMeinung vertrat und diese auch durchsetzte.

Die durch den Erfolg erworbene Unab-hängigkeit ermutigt den Unternehmer zu ei-ner freien Meinungsäusserung. So erhält auchLiga-Präsident Peter Stadelmann schon mal

Post von der Keller AG und wird darin un-verblümt aufgefordert, den Abstiegskampfinteressanter zu gestalten (kein automatischerAufstieg des Erstplatzierten) und die Liga aufmindestens zwölf Mannschaften aufzustocken.

Seit November 2001 lässt Keller seine Le-bensphilosophie in den Fussball einfliessen.«Die Jungs sollen Spass haben und Spass ver-mitteln», so der Physiker. Seit seinem Dienst-antritt ist der Zuschauerschnitt in der Schüt-zenwiese von 500 auf 2100 gestiegen.

Ein attraktives Spiel ist ihm aber wichtigerals der Erfolg um jeden Preis. Nach diesenKriterien wählt er auch seine Mitarbeiter undTrainer aus. Sein Führungsstil bleibt sowohlbeim FCW als auch bei der Keller AG derGleiche. «Der FCW ist meine Abteilung Num-mer 23», sagt Keller.

Sein Engagement beim FC Winterthur,das ihn zunächst 3,5 Millionen für die Über-nahme der Aktien und zudem jährlich zwi-schen 1 und 1,5 Millionen Franken für dieBudgetdeckung kostet, bezeichnet er nicht als teures Hobby, sondern als sozialen Auf-trag. Der Mann macht auf sportliche Art undWeise deutlich, dass er ein gewichtiges Wortin der Wirtschaft Winterthurs und damit auchin der Gesellschaftsstruktur der Stadt mit-spricht.

Keller zählt zu den grossen Persönlichkei-ten der Schweiz, die sich im Fussball engagie-ren. Ihm gelang es, mit Wolfgang Vöge (IFM,Spielerberater in ganz Europa) und Alain Sut-ter (TV-Analyst im Schweizer Fernsehen) zweibekannte Ex-Profis in seinen Berater-Stab zuholen. «Die meisten denken nicht an den Fuss-ball, sondern nur an sich selbst. Deshalb holteich zwei, die über den Tellerrand schauen»,so Keller. Sutter (o.r.) und Vöge sollen demPräsidenten helfen, dessen Philosophie mitzu-tragen und umzusetzen. Dafür besuchten diebeiden sogar das Winter-Trainingslager desFCW in der Südtürkei.

Wichtig ist Keller, dass sich Talente entfal-ten, zu Persönlichkeiten entwickeln und nicht inDisziplin erstarren oder zu funktionierendenMaschinen mutieren. Der Erfolg dieser Philo-sophie zeigt sich auch im Nachwuchsbereich,wo der FCW vom U14- bis zum U21-Teambereits Platz 4 in der Schweiz belegt. Ziel mit

TEXT: ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN

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Page 37: Eurosoccer Maerz 2009

Berühmte Namen mit Winterthurer Vergangenheit

PRÄSENTIERT VON

Seit Anfang Jahrunterstützen Sieden FC Winterthurmit Ihrem Fachwis-sen. Wie kamen Siezu dieser Ehre?FCW-PräsidentHannes W. Kellerkontaktierte mich– und das Feelingstimmte von An-fang an zwischenuns. Wir sind unseinig: Nicht nurder sportliche Er-folg soll im Fuss-

ball im Vordergrund stehen, sondern derMensch. Dem Präsidenten ist es wichtig,dass die Spieler nicht nur auf fussballeri-scher Ebene Erfolg haben, der Fussball solldie Jugend auch als Menschen schulen:Gesunde, glückliche Fussballer sind wichti-ger als der Erfolg.Wie sieht Ihr Job beim FC Winterthur aus?Was sind die Ziele dieses Engagements? Ich wurde verpflichtet, um dem FC Win-terthur meine Sichtweise und meine Erfah-rung weiterzugeben. Ich bin die Ansprech-person für Trainer und Spieler. Wann im-

mer jemand eine Frage hat oder Unter-stützung braucht, kann er zu mir kommen.Wie funktioniert diese Zusammenarbeit kon-kret? Wie die Zusammenarbeit zwischen demFCW und mir konkret aussieht, wird sich inden nächsten Monaten zeigen. Es brauchtZeit, bis sich alles einpendelt. Ich lernejetzt zuerst alle Mitarbeiter des Klubs ken-nen. So besuchte ich in der Winterpausedas Trainingslager des Teams in der Süd-türkei und beobachtete im Training Spielerund Trainer. Mit einzelnen Fussballern führ-te ich bereits Gespräche, gab Tipps. In Zu-kunft werde ich auch für Junioren oder inTrainingscamps Vorträge halten.Der FCW ist, was die Talentförderung angeht,sehr stark. Warum? Das hängt mit der Philosophie des Klubsund mit der Zusammenstellung des Teamszusammen. Sowohl der Präsident als auchder Technische Leiter Boro Kuzmanovic,Trainer Matthias Walther und U21-CoachDario Zuffi ziehen am gleichen Strick undverfolgen die gleiche Philosophie. Wichtigist nicht nur der Erfolg der 1. Mannschaft,sondern auch die Jugendarbeit. Ziel ist es,dass so viele Talente wie möglich denSchritt in die 1. Mannschaft schaffen.

der ersten Mann-schaft ist es, kons-tant zu den Top 16der Schweiz zugehören. Keller hatdafür einen Drei-Jahres-Zeitplan.

Im Momentkämpft der FCWin der DosenbachChallenge Leagueallerdings nochgegen den Ab-stieg. Zur Verstär-kung der Mann-schaft wurden inder Winterpausevier neue Spielerverpflichtet.

«Ein Abstieg würde das ganze Konzeptüber den Haufen werfen», erklärt der Patron.Würde der FCW nämlich nur noch in der 1.Liga spielen, wäre auch die 2. Mannschaftbetroffen: Die Talentförderung würde sichschwieriger und letztlich auch weniger lukrativgestalten.

Keller entlässt keinen Mitarbeiter. Das isteiner seiner Grundsätze. Sollte die Chemieirgendwann nicht mehr stimmen oder solltendie Ziele nicht erreicht werden, dann setztman sich zusammen und bespricht die Proble-me. Und geht notfalls getrennte Wege.

Alain Sutter: «Der Mensch steht im Mittelpunkt.»

Marc Zellweger(FC St. Gallen)FC Oberi: 1981–90

Martin Andermatt(Ex-Coach YB)FCW-Coach:1995–96

Charles Amoah(LASK Linz)FCW: 1995–96

Dario Zuffi(U21-Coach FCW)FCW: 1983–85/1998–2002

Daniel Gygax(1. FC Nürnberg)FCW: 2001

«Bora» MilutinovicFCW-Spieler: 1966–67

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Page 38: Eurosoccer Maerz 2009

www.standort-winterthur.ch / www.winterthur-tourismus.ch

ERFOLGREICHE TALENTFÖRDERUNG: DREI WINTERTHURER WURDEN FÜRDAS TRAININGSLAGER DES U18-NATIONALTEAMS AUFGEBOTEN.

FC Winterthur: Sprungbrett fürNachwuchs-Talente

Es gibt in der Schweiz nur neun Vereine, die vom Fuss-ballverband mit dem höchsten Ausbildungslabel aus-gezeichnet werden. Der FC Winterthur ist der einzigeKlub der Dosenbach Challenge League, der diesenAnsprüchen genügt. Nicht weiter verwunderlich also,dass für das U18-Trainingslager des SchweizerischenFussballverbands in Tenero im Januar mit Ivan Audino,Raimond Tinner und Etienne Manca drei FCW-Nach-wuchstalente aufgeboten wurden. Ausserdem warenauch die beiden ehemaligen FCW-Spieler HrvojeBukovski (Torhüter, SC Freiburg) und Steven Zuber(Mittelfeld, GC) im Kader der U18-Nationalmann-schaft.

Schon seit 1900 spielt der FCWinterthur auf der Schützenwiese.Aktuell wird über den Ausbau desStadions diskutiert. Die Moderni-sierung ist nötig, um nach einermöglichen sportlichen Qualifi-kation den Richtlinien für denAufstieg in die Axpo SuperLeague zu genügen. Denn daseinst hochmoderne Flutlicht derSchützenwiese gibt nach rund 40Jahren zu wenig Licht, die Steh-plätze sind nicht überdacht, dieWC-Anlagen marode, die Steh-

platztribüne verlottert und die Sicherheitsstandards sind nicht aufneuestem Stand. Bis Mitte 2010muss – gemäss Vorschrift derSwiss Football League – zumindestein Baugesuch für einen grundle-genden Umbau oder Neubau vor-liegen. Wie teuer der Stadionbauwerden soll, ist ungewiss. Fest stehtseit vergangenem November hin-gegen, dass man am StandortSchützenwiese festhalten will. Diesaber nicht nur aus nostalgischenGründen: Das Stadion ist in der

Nähe des Hauptbahnhofs ver-kehrsmässig ideal erschlossen.Ausserdem stehen Trainingsplätzein unmittelbarer Nähe zur Ver-fügung.

Zahlen:Kapazität: 12 000, aus Sicher-heitsgründen sind aber nur 8500zugelassen.Tribüne: 2000 Sitzplätze.Stehplätze (nicht überdacht):6500 (davon 1350 imGästesektor).

Hinten (v.l.n.r): Dragan Mihajlovic, NicoSiegrist, Alexandre Pasche, Thierry Moutinho,Ivan Audino, Patrick Dürig, Sven Lehmann,Raimond Tinner.Mittlere Reihe: Keller (Co-Trainer), GianlucaD'Angelo, Etienne Manca, Steven Ukoh,Michael Lang, Dino Rebronja, Anthony Sauthier,Francois Affolter, Pierluigi Tami (Trainer).Vorne: Marco Aratore, Taulant Xhaka, StefanoMilani, Hrvoje Bukovski, Rene Borkovic,Remo Burri, Michael Centeno, Marc Dinkel,Forester Siamao.

Schützenwiese: Stadion des FCW wird renoviert

Sport-Stadt Winterthur�

� Der American Football Club«Winterthur War-riors» war 2006Schweizer Meisterund spielt bestän-dig in der höchstenLiga mit.

� Das Winterthurer Eishockey-team EHC Winterthur spielt im neuerbauten Eishockey-Stadion Deut-weg in der dritthöchsten Liga,allerdings mit ständigen Aufstiegs-ambitionen.

� Der aus Kosovo stammendeThaibox- und K-1-Weltmeister

Azem Maksutaj (Bild)betreibt seine Kampf-sportschule Wing ThaiGym in Winterthur. Im

Mai 2008 erschien in den Schwei-zer Kinos ein Film über sein Leben.Der Film «Being Azem Maksutaj»wurde von der FilmförderungSchweiz finanziell unterstützt.

� Der 19-Jährige Daniel Borakräumte vergangenen Dezember ander Stepp-Weltmeisterschaft imDeutschen Riesa ab: Er gewannsowohl das Männer-Solo als auchdas Duo mit der Oberwinterthure-rin Ursina Meyer, den Wettkampfim Trio und in der Kleingruppe.

� Jedes Jahr findet der Winter-thur-Marathon statt, seit 2007 miteiner neuenStreckenfüh-rung.

� Der gebürtige WinterthurerHans-Max «Joan» Gamper Haes-sig (1877–1930) war ein Grün-dungsmitglied des FC Barcelona.Mit gerade mal 21 Jahren zogGamper nach Barcelona, um alsSportkolumnist für SchweizerTageszeitungen zu arbeiten. In derneuen Heimat organisierte er Fuss-ballspiele. Mit einer Kleinanzeigein der Zeitschrift «Los Deportes»(u.) wurden Interessierte gebeten,sich bei Gam-per zu melden.Mit den Spie-lern, die ant-worteten, wur-de 1899 der FC Barcelona ge-gründet. Gamper war es auch, der

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Page 39: Eurosoccer Maerz 2009

PRÄSENTIERT VON

In Winterthur spielen in drei Vereinen auch Frauen mit: beimSC Veltheim, dem FC Phönix Seen und dem FC Töss. Beim SCVeltheim, dem grössten Fussball-Klub der Region Zürich, istder Frauen-Fussball seit 1974 in den Klubstrukturen integriert.Heute besteht die Frauen-Abteilung des SC Veltheim bereitsaus zwei Aktiv-Mannschaften (2. und 3. Liga), einem Senio-rinnen-Team und drei Juniorinnen-Teams (Ba-, Bb- und C-Juniorinnen). Ende Januar durften am 27. Junioren-Hallen-fussball-Turnier um den Winterthurer Stadtmeister zum ersten Mal auch Juniorinnen um den Titel mit-spielen – und prompt setzten sich die B-Juniorinnen (Bild) des SC Veltheim durch. Sie gaben im ganzenTurnier keinen Punkt ab und schlugen im Final Embrach 3:1.

SC Veltheim: 35 JahreFrauen-Fussball

Schon wieder eine grosse Ehrung für den fussballbe-geisterten Heini Suter. Am 19. Februar wurde der star-ke Mann beim SC Veltheim als «Sportförderer desJahres 2008» der Stadt Winterthur geehrt. Es ist nichtdie erste Auszeichnung dieser Art für Suter. Zuvorwurde er bereits vom FVRZ (Fussballverband RegionZürich) für mehr als 40 Jahre herausragende Arbeit imBreiten-Fussball gewürdigt. Da gab es für den «Meistervom Grill» eine persönlich gewidmete Grillzange, dankeiner Sammel-Aktion kamen ausserdem 1100 Frankenin die Reisekasse von Heini und seiner Frau Uschi. Diegrösste Überraschung für den 67-Jährigen: Der Sport-platz Flüeli des SC Veltheim wurde mit einem neuenNamensschild versehen – «Heini-Suter-Platz».

Am 19. Dezember wird der FC Ober-winterthur 75-jährig. Im Frühjahr 2010soll das Jubiläum gebührend gefeiertwerden. Genauere Details dazu sindaber noch geheim.Highlights des «Geburtstags»-Klubs:1934 Gründung des heutigen FC Oberi 2004 Aufstieg der 1. Mannschaft in dieInterregio-Liga 2007 Einweihung des Klubhaus-Anbausmit Restaurant-Betrieb

Ziele für die kommenden Jahre:- ein aktives und gesundes Vereinslebenin allen Bereichen- aktive und nachhaltige Juniorenförde-rung mit Integrationsfunktion- eine attraktive 1. Mannschaft mit Vor-bildcharakter für den Juniorenbereich- Erhaltung und Ausbau des aktivenBreiten- und des Senioren-/Veteranen-Fussballs

Ehrung für den Winterthurer Heini Suter

Happy Birthday, FC Oberwinterthur!

Der FC Töss kann bald auf dem neuen Hauptspielfeld trai-nieren. Der traditionsreiche Sportklub der Stadt Winter-thur zählt momentan rund 680 Mitglieder. Etwa 300 da-von sind aktiv und verteilen sich auf eine 2.-Liga-Mann-schaft, ein 4.-Liga-Team, eine Senioren- und eine Vete-ranen-Mannschaft sowie eine Juniorenabteilung mit 15Teams mit 270 Kindern und Jugendlichen. Beheimatet istder FC Töss auf dem Gelände der Sport- und Freizeit-anlage Reitplatz. Im Gegensatz zu den anderen Fussball-vereinen der Stadt Winterthur stand dem FC Töss aberlediglich ein einziger normgerechter und für Meister-schaftsspiele zugelassener Platz zur Verfügung. Dort fanden übers Wochenende jeweils bis zu fünfPartien statt. Die hohe Belastung führte dazu, dass der Platz bei nasser Witterung regelmässiggeschlossen und Heimspiele verschoben werden mussten. Diese Zeiten sind bald vorbei: Ab diesemFrühling kann der FC Töss nun endlich das neue Hauptspielfeld (für die 1. Liga zugelassen) benutzen.

Hauptspielfeld für den FC Töss

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Page 40: Eurosoccer Maerz 2009

www.standort-winterthur.ch / www.winterthur-tourismus.ch

Fussball in Winterthur Eisenbahner SV Total: 2 Teams

FC Oberwinterthur www.fcoberwinterthur.ch Total: 20 Teams, 4 Aktive

FC Phönix Seen www.fcphoenix.ch Total: 24 Teams, 4 Aktive

FC Töss www.fctoess.ch Total: 20 Teams, 2 Aktive

FC Tössfeldwww.fctoessfeld.ch Total: 14 Teams, 4 Aktive

FC Wülflingen www.fcwuelflingen.ch Total: 15 Teams, 4 Aktive

FC Winterthurwww.fcwinterthur.ch Total: 1. Mannschaft undNachwuchs mit 11 Teams

SC Hegi www.schegi.chTotal: 3 Teams

SC Veltheim www.scveltheim.ch Total: 30 Teams, 5 Aktive

SC Post Winterthur www.scpost.ch Total: 2 Teams, 1 Aktive

die Vereinsfarben Blau und Rot ein-führte. Während seiner 25-jähri-gen Führungsarbeit war der spani-sche Klub stets erfolgreich. In Folgeder Weltwirtschaftskrise in den30er Jahren verlor der Winterthu-rer allerdings sein gesamtes Ver-mögen. Von Depressionen geplagterschoss Gamper sich in seinemHaus in Barcelona. Doch die Erinne-rung an ihn wird gewahrt: Zu EhrenGampers organisiert der FC Bar-celona jedes Jahr ein Turnier, beiwelchem dem Gewinner die «JoanGamper»-Trophäe als Gewinnwinkt.

Gerstenmaierslieben Fussball

«Es wäre toll, wenn mich mein Vatereinmal trainieren könnte», so Patrick,ein Nachwuchstalent des FC Winter-thur. Sein Vater ist der zwölffacherumänische Internationale GaborGerstenmaier, der 1993 von DinamoBukarest in die Schweiz zum FCLuzern wechselte und danach unteranderem auch beim FC Winterthurspielte. Auch nach seiner aktivenKarriere blieb der geniale Spiel-macher der Stadt Winterthur treuund coachte den FC Oberwinterthur.Patrick, sein heute 16-jähriger Sohn,war sechs Monate alt, als die Familievon Rumänien in die Schweiz nachWinterthur zog. Heute gilt der Soh-nemann als vielversprechendes Ta-lent beim U18-Team des FCW – undprofitiert als Praktikant beim Sport-amt der Stadt Winterthur von denJugendförderungs-Massnahmen derStadt. Seit August 2008 unterstütztder junge Fussballer die Administrati-on des Sportamts. Ziel ist es, in zweiJahren eine kaufmännische Ausbil-dung zu schaffen. Dank eines Pen-sums von 90 Prozent kann Patrickweiterhin mit dem FCW trainierenund so seinen Traum vom Profi-Fuss-baller weiterverfolgen. «MeinWunsch ist es, in zwei bis drei Jahrenim 1. Team des FCW zu spielen»,schwärmt der Youngster. An Qualitä-ten, um wie sein Vater ein genialerSpieler zu werden, fehlt es Patricknicht. «Mein Vater und ich sind beideMittelfeldspieler und haben einegute Spielübersicht», so der Junior.«Meine Position ist aber eher defen-siv, eine Nummer 6. Mein Vaterschoss mehr Tore als ich», so Patrick.

Die erfolgreichenTeams aus Winterthur

SC Post Winterthur: Aktive 1a

FC Töss: B-Junioren

SC Veltheim: 1. Mannschaft

FC Winterthur: U21-Team

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Page 41: Eurosoccer Maerz 2009

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Page 42: Eurosoccer Maerz 2009

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Page 43: Eurosoccer Maerz 2009

43März 2009

Eine der möglicherweise grösstenweiblichen Errungenschaften des21. Jahrhunderts wurde nun auchdurch eine wissenschaftliche Studiebestätigt: Frauen haben die Schön-heit des Fussballs für sich entdeckt.

Weltweit sind heute bereits viervon zehn Fussball-Fans weiblich.Das ist das Ergebnis des Marktfor-schungsinstituts Sport+Markt, dasfür seine Untersuchung «Women’sWorld of Football» in 21 Ländernüber 20 000 Menschen befragte.«Die Zeiten sind vorbei, in denenMänner den Fussball ausmachten»,betont Hartmut Zastrow, Vorstandvon Sport+Markt. Von den fast 800Millionen Fussball-Fans in den unter-suchten Ländern sind 300 Millionenweiblich. In der Schweiz sind 41Prozent aller Frauen am Fussball in-teressiert. Die Top 3 der befragtenNationen sind Südafrika mit einemfussball-affinen Frauenanteil von 62Prozent, gefolgt von Brasilien (57Prozent) und Thailand (51 Prozent).

Besonders die Fussball-Welt-meisterschaften stehen bei denFrauen hoch im Kurs. Die Interessier-ten der WM 2010 der Männer sind

VEREINE UND SPONSOREN KÖNNEN SICH FREUEN: KONSUMFREUDIGE, JUNGEFRAUEN EROBERN WELTWEIT DEN FUSSBALL. IN DER SCHWEIZ SIND 41 PROZENTALLER FRAUEN AM FUSSBALL INTERESSIERT, WIE EINE NEUE STUDIE ZEIGT.

Vorfreude aufSüdafrikaWas das Inte-resse von Frauenam Fussball be-trifft, befindetsich die Schweizmit 41 Prozentim Mittelfeld.Besonders er-freulich: Ausge-rechnet in Süd-afrika, wo dieWM 2010 statt-findet, ist deram Fussball in-teressierteFrauenanteil mit62 Prozent be-sonders hoch.

Vier von zehn Fussball-Fans sind weiblich

TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI

fast zur Hälfte weiblich. Für dieWeltmeisterschaften der Frauen ist das Interesse der Frauen aus«Wachstumsmärkten» wie Brasilien(28 Mio.), China (77 Mio.) und Me-xiko (11 Mio.) besonders hoch.

«Women’s World of Football»zeigt aber ebenfalls das hohe Inte-resse der Frauen am Klub-Fussball.

Chinesinnen verfolgen be-sonders intensiv die PremierLeague, Argentinierinnenbegeistern sich ausseror-dentlich stark für die eige-ne Liga.

Für Sponsoren interes-sant: Weibliche Fussball-Fans sind überdurchschnitt-lich konsumfreudige Frauen.Der Grund dafür sind dievielen jungen weiblichenFans unter 30 Jahren. Da-her bieten Frauen als Fuss-ball-Fans Unternehmen undVereinen ein enormes Po-tenzial, das aus Sicht vonSport+Markt zu selten ge-nutzt wird. «Neue Branchenwerden mehr und mehr inden Fussball investieren»,

betont Zastrow. «Wir prognostizie-ren ein zunehmendes Interesse vonModemarken, Schmuckherstellern,aber auch Gartenprodukten anFussballkommunikation.»

Ist die nächste Fussball-WM«presented by H&M and Swarovs-ki» also möglicherweise gar nichtmehr so realitätsfremd?

BUSINESS

im Focus von

FFR

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N PO

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**43_03_Frauenpower_K+ 19.02.2009 16:23 Uhr Seite 43

Page 44: Eurosoccer Maerz 2009

Jassen und relaxen

Busfahrer ReneSenn (gr. Bild) fährtdie FCZ-Stars sicher

durch die Meister-schaft. Im neuen

Bus fühlen sich dieSpieler sichtlich

wohl. SilvanAegerter, Florian

Stahel und DanielStucki warten am

Jass-Tisch auf AlainRochat, den vierten

im Bund. TrainerBernard Challandes

(l.) und MassuerHermann Burger-

meister können dieFahrten im Bus

geniessen. Stresshaben die beidenhöchstens, wenn

der Ball rollt.

INSIDE TEAM-BUS FCZ

KOMFORTABEL REIST DER FCZ DURCHSLAND. DER BUS FÜR 550 000 FRANKENHAT 380 PS UNTER DER HAUBE. INSGE-SAMT STEHEN 37 SITZPLÄTZE FÜR DASTEAM UND DEN STAFF ZU VERFÜGUNG.

Fährt hier derMeister-Bus?Fährt hier derMeister-Bus?Fährt hier derMeister-Bus?Fährt hier derMeister-Bus?Fährt hier derMeister-Bus?

TEXT: TOBIAS ERLEMANNBILDER: MELANIE DUCHESNE

**44-45_03_inside_K+ 19.02.2009 16:10 Uhr Seite 44

Page 45: Eurosoccer Maerz 2009

45März 2009

«Tico» entspannt,Leoni packt zuKoffein zum Aufputschenbekommen die Spieler ander exklusiven Kaffee-maschine. Der NigerianerOneykachi Okonkwo istnicht ganz überraschendkein grosser Kartenspieler,er entspannt lieber an seinem Notebook. EinAuswärtsspiel bedeutetstets einen grossen logis-tischen Aufwand. Trikots,Bälle und Zubehör – allesmuss mit. Zum Glück fürKeeper Johnny Leoni, derbeim Einpacken hilft, bie-tet der Car eine Ladekapa-zität von neun Tonnen. Dahaben seine Handschuhelocker noch Platz.

**44-45_03_inside_K+ 19.02.2009 16:10 Uhr Seite 45

Page 46: Eurosoccer Maerz 2009

**46-47_03_Auftakt TopLigen_K+ 19.02.2009 16:08 Uhr Seite 46

Page 47: Eurosoccer Maerz 2009

TOP-LIGEN

TOP-LIGEN

Im Januar wurde er zum FIFA WorldPlayer 2008 gewählt. Völlig zu Recht.Cristiano Ronaldos fussballerischeLeistungen im letzten Jahr waren über-ragend, zumindest bei ManchesterUnited. Doch seit dem Gewinn derChampions League (wo er im Endspielim entscheidenden Elfmeterschiessenversagte) im Mai 2008 stimmte nichtmehr viel beim Portugiesen.«Playboy of the Year» statt «Playerof the Year» hätte genauso gepasst.Die Übersicht über seine ständig wech-selnden Liebschaften und Affären zubehalten, war zuletzt schwieriger, alsseine Tore aufzuzählen. Sein starrsinni-ges Verlangen, um jedem Preis zuReal Madrid zu wechseln, nervt seitMonaten. Und ist überdies ein Affrontgegenüber seinem Arbeitgeber ManU.Dass er unlängst seinen Ferrari zuSchrott fuhr – kann passieren. Dass erzuletzt seinen Gegenspieler anspuckte,der ihm auf die Beine helfen wollte –höchst unsportlich.Da versucht gerade einer mit allerKraft, sein Image als Vorbild undweltbester Fussballer zu zerstören.

Bad Boy Ronaldo

Seite 48

Arjen Robben Der Holländer ist einerder wichtigsten Spielervon Real Madrid. ImInterview mit EURO-SOCCER verrät er dieGründe für seinen Er-folg.

Seite 53

David Beckham Beim Tauziehen um dieZukunft von David Beck-

ham ging es nicht nur um Siege, sondernauch um Geld. Darauf wollten sie wederin Los Angeles noch in Mailand auf keinenFall verzichten.

Seite 58

Steven Gerrard Auf dem Platz kennt derCaptain keine Furcht,

wirkt aber trotzdem unscheinbar. Dennochist der 28-Jährige ein Weltstar und unver-zichtbar für den FC Liverpool, seinen Vereinvon Kindesbeinen an.

Es ist die Saison des FC Barcelona. Derspanische Tabellenführer ist die offen-sivste Mannschaft Europas – keinanderes Team schoss so viele Goalswie das Star-Ensemble von Trainer PepGuardiola. Über 100 Treffer (rund 3 proPartie) erzielten Lionel Messi, SamuelEto’o und Co. in der Liga, der Cham-pions League und im spanischen Cupbis Mitte Februar. Das sind rund 25Tore mehr, als Manchester United inder gleichen Zeitspanne schoss, mitvier Spielen mehr …

Tore und Rekorde sind allerdingsnicht das, wonach Guardiola in dieserSaison strebt. Der FC Barcelona willdas Triple aus Meisterschaft, Cham-pions League und spanischem Cup.Einen inoffiziellen Titel hat Barca aberschon auf sicher: Die Katalanen sindlaut einer Studie des Marktforschungs-unternehmens «Sport+Markt» derbeliebteste Fussball-Klub Europas. DerFC Barcelona hat 44,2 Millionen Fans,3,2 Mio. mehr als der Erzrivale RealMadrid vorweisen kann.

Die Befragung von rund 10 000Fussball-Interessierten in 16 Ländernoffenbarte aber auch, dass die spani-schen Top-Klubs gegenüber den engli-schen Vereinen an Beliebtheit einbüss-ten. Während die in den Top 20 vertre-tenen englischen Klubs auf die Unter-stützung von 114,1 Mio. Fans zählenkönnen, hat die spanische Liga nur

93,4 Mio. Anhänger. An dritter Stelleder Länderwertung liegt Italien (60,9Mio.) vor Deutschland, das mit 47,7Mio. steigende Tendenz zeigt und deut-lich vor Frankreich (22,6 Mio.) liegt.

Die Studie zeigt auch, dass Bundes-liga-Klubs im europäischen Vergleichnicht sehr beliebt sind. Nur ein Vereinschaffte es in die Top 20: Bayern Mün-chen rangiert mit 19,8 Mio. Fans inEuropa auf Platz neun. Der beliebtesteKlub aus England ist mit einem Fan-Anteil von 37,6 Mio. ManU.

Den höchsten Anhänger-Zuwachsverzeichnete 2008 hingegen UEFA-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg mit einemZuwachs von 8,6 Mio. auf insgesamt23,9 Mio. Auch Hoffenheim, der Über-raschungs-Aufsteiger der Bundesliga,

machte einen grossen Sprung vorwärtsin der Fan-Beliebtheit. Der Herbst-meister vermochte seine Anhänger-schaft von unter 300 000 auf mehr als3 Mio. zu steigern. «Hoffenheim ist derShooting-Star, so etwas schaffte zuvorin Europa noch kein Klub», so Hart-mut Zastrow, Vorstandsmitglied von«Markt+Sport».

Beliebtester Schweizer Klub ist übri-gens der FC Basel mit einer MillionFans auf Rang 70.

Enorm ist der weibliche Anteil unterden Fans. Dabei ist Galatasaray Istan-bul besonders attraktiv: 54,2 ProzentGalatasaray-Fans sind weiblich. BeimAC Mailand sind – trotz Beaus wieAlessandro Nesta und Paolo Maldini –nur die Hälfte der Fans Frauen.

Das sind die beliebtesten Klubs in EuropaDer FC Barcelona die Nummer 1 bei den Fans

47März 2009

Klubs mit den meisten Fans Der FC Barcelona hat die grössteFan-Gemeinschaft, weibliche Fans stehen aber eher auf Galatasaray.

0 10 20 30 40 50Juventus Turin

FC Bayern MünchenAC Mailand

Arsenal LondonFC Liverpool

Zenit PetersburgFC Chelsea

Manchester UnitedReal Madrid

FC Barcelona 44,241

37,625,6

23,923

21,321

19,817,5

Angaben in Millionen Fans

Daniel Fricker über:

**46-47_03_Auftakt TopLigen_K+ 19.02.2009 16:08 Uhr Seite 47

Page 48: Eurosoccer Maerz 2009

März 200948

Arjen Robben, seit Sie bei Real Madridunter Vertrag sind, also seit der Sai-son 2007/08, waren Sie insgesamtsieben Mal verletzt. Im vergangenenJahr klagten Sie, Ihr Rücken sei Ihrgrosses Problem. Wie geht es Ihnen?Wenn man wie ich so viele Verletzungenerleben muss, sucht man natürlich nachErklärungen. Man lässt seinen ganzenKörper untersuchen, um künftigen Ver-letzungen vorbeugen zu können. Heutegeht es mir gut, denn ich veränderte inden letzten Monaten einiges. Ich trai-niere heute anders.

Was änderten Sie konkret?Nach der letzten Verletzung ging ich fürdrei Tage nach Holland, um mich be-handeln zu lassen. Das tat mir gut, ichkam schnell wieder in Form. In Madridhatte man mir eine zweimonatige Aus-zeit vorausgesagt, die Verletzungspausedauerte jedoch nur vier Wochen. Auf-grund von einigen Tipps änderte ichmeine Trainingseinheiten im Fitness-raum. Obwohl es nur kleine Verände-rungen waren, geht es mir inzwischenviel besser.

Bei so vielen Verletzungen hätten dieGründe auch psychologischer Natursein können. Berücksichtigten Sieauch diesen Aspekt?

HÄUFIG VERLETZT UND LANGE UMSTRITTEN ENTWICKELTE SICH ARJEN ROBBENIN DEN LETZTEN WOCHEN ZUM WICHTIGSTEN SPIELER VON REAL MADRID.

Robben: «Vielleicht riskiereich manchmal zu viel»

TEXT: ELEONORA GIOVIO UND DIEGO TORRES*

Es kann schon sein, dass ich mich auchpsychisch verbesserte. Ich habe in die-sem Jahr eindeutig sehr viel mehr Ver-trauen in mich.

Der holländische Physiotherapeut Dr.Tschen La Ling ist der Meinung, dassSie sich wegen Ihrer schlechten Ernäh-rung so oft verletzten.Das stimmt nicht. Dr. Ling kontaktiertemich und versprach, mir zu helfen. Wirarbeiten nun mit einem weiteren Thera-peuten zusammen. Dr. La Ling ist aberkein Arzt – er unterstützt Sportler mitArzneien und Nahrungsmittelzusätzen.

Befolgten Sie denn seine Ratschlägein Sachen Ernährung?Ich änderte schon einiges. So esse ichweniger Fette, mehr Proteine und nehmeNahrungsmittelzusätze ein. Ich finde esjedoch nicht gut, der Ernährung so vielBedeutung einzuräumen.

Sie gelten gemeinsam mit Lionel Mes-si derzeit als bester Spieler der spani-schen Liga und werden auch oft mitdem argentinischen Superstar vergli-chen. Was halten Sie davon? Ich mag solche Vergleiche nicht. Messiist Messi, und ich bin Robben. Fürmich ist Messi der beste Spieler der Welt– sogar besser als Cristiano Ronaldo.

Gibt es eine fussballerische Qualitätvon Messi, die Sie gerne hätten?Nein. Mir gefallen sein Spiel, seineDribblings, seine Schnelligkeit und seinTorinstinkt. Er sucht ständig den Zwei-kampf.

Sie werden oft kritisiert, weil Sieimmer wieder den Abschluss selbersuchen, statt einen Pass zu spielen.Diesen Eindruck habe ich nicht. Viel-leicht riskiere ich manchmal mit einemAlleingang zu viel, aber so ist nun malmein Spiel, und ich nehme das Risikogerne auf mich. Ich bin aber bestimmtkein Individualist, schliesslich gab ichin dieser Saison auch schon viele Tor-vorlagen. Ich versuche immer, bestmög-lich für das Team zu spielen, nicht fürmich. Aber selbstverständlich: Ich willSpiele gewinnen und Tore schiessen.Deshalb wage ich mal einen Schuss,statt einen Pass zu spielen.

Auf der rechten Seite spielen Sie ei-gentlich mit dem «falschen Fuss».Könnte dies ein Grund sein, weshalbIhnen ein Torschuss leichter fällt, alseinen Pass zu geben? Das kann schon sein, aber als Spielermuss man in der Lage sein, für Überra-schungen zu sorgen. Wenn ich mich aufder rechten Seite aufhalte, denken die

INTERVIEW ARJEN ROBBEN

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49März 2009

Verteidiger, ich ziehe nach innen wegenmeines stärkeren linken Fusses. Umdie Verteidiger zu verwirren, versucheich deshalb oft, über die Aussenbahn zugehen. Ziel ist es, die Gegenspieler zuverblüffen, damit sie zögern.

Fühlen Sie sich als Linksfüsser wohlauf der rechten Seite? Luis Figo bei-spielsweise fühlte sich sehr unwohlauf dieser Position.In der letzten Saison spielte ich öftersauf der linken Seite, mittlerweile fühleich mich auf der rechten wohler.

Ist es der Wunsch des neuen Real-Coachs Juande Ramos, dass Sie aufder rechten Seite spielen? Wir entschieden das gemeinsam. Aufdiese Art kann ich mit Wesley Sneijderdie Positionen tauschen. Ich habe jetztauch eine grössere defensive Verant-wortung und kann nicht immer an-greifen.

Seit der Entlassung von Bernd Schus-ter verlor Real Madrid praktisch keinSpiel mehr. Es scheint, als ob mehrOrdnung im Team herrschen würde,die Räume werden besser geschlos-sen, die Spieler wirken aktiver.Wir treten sicherlich geordneter auf undkassieren nun weniger Tore. Das bedeu-

tet aber nicht, dass wir weniger Toreschiessen können.

Was ist der grösste Unterschied zwi-schen Schuster und dem Ex-Totten-ham-Coach Ramos?Wir trainieren jetzt härter, dem physi-schen Aspekt wird mehr Beachtung ge-schenkt.

Sie gelten bei Real als einziger Spie-ler, der in der Lage ist, einen Matchalleine zu entscheiden.Das stimmt so nicht. Wir haben einegute Mannschaft mit vielen ausgezeich-neten Spielern. Auch andere können einSpiel alleine entscheiden.

Sie sind aber der einzige reine Flügel-spieler in der Mannschaft.Wir haben auch Royston Drenthe undMiguel Palanca. Beide sind noch sehrjung, können aber für die Zukunftwichtig sein.

Real Madrid hat noch weniger Ballbe-sitz als früher. Man praktiziert eigent-lich reinen Konter-Fussball.Dem kann ich nicht zustimmen. Wirwollen das Spiel immer kontrollieren,

insbesondere wenn wir zuhause im Ber-nabeu-Stadion spielen. Aber das istmanchmal schwierig. So zeigten zumBeispiel Valencia, der FC Sevilla undVillarreal gegen uns gute Leistungen,kontrollierten die Partie über weite Stre-cken und spielten den besseren Fuss-ball. In diesem Fall lautet unser Vorsatzjeweils, keine oder wenig Tore zu kas-sieren. Da muss man eben manchmalmit Kontern agieren.

Beunruhigt es Sie, als bester Spielerdes Teams zu gelten und deshalb vielstärker abgeschirmt zu werden?Nicht im Geringsten. Mir ist das egal,ich schaue auf mein Spiel und versu-che, mich täglich zu verbessern. DieMannschaft und ich sind in Form, abernatürlich gibt es immer etwas, das manverbessern kann.

Zum Beispiel?Wir müssen offensiver spielen und mehrTore schiessen. Dafür trage auch ich dieVerantwortung, weil ich zu den offensi-ven Spielern der Mannschaft gehöre.

Und wie schiesst man mehr Tore?Ganz einfach – mit mehr Glück.

ARJEN ROBBEN INTERVIEW

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Um als Mannschaft torgefährlicherzu werden und um Ihren bis Endeder Saison verletzten SturmpartnerRuud Van Nistelrooy ersetzen zukönnen, verpflichtete Real in derWinterpause Klaas-Jan Huntelaar.Wann schafft Ihr Nationalmann-schaftskollege den Durchbruch inMadrid?Huntelaar ist ein guter Stürmer. Nachsechs Wochen Pause brauchte er aberzuerst wieder Spielpraxis. Ausserdemist es nicht einfach, im ausverkauftenBernabeu aufzulaufen und gleich einestarke Leistung zu bringen. In jederanderen Situation hätte er bereits in sei-nem ersten Match einen Treffer erzielt.

Ihr Vater verriet in einem Interview,Sie seien als Kind Barcelona-Fan ge-wesen …Das ist ein Missverständnis! Ich warals Kind nicht Barca-Fan, aber ich interessierte mich natürlich für jeneMannschaften, in denen viele Hollän-der spielten. Und das war früher beimFC Barcelona der Fall. Wir verbrachtenals Kinder oft die Ferien in der Nähevon Barcelona, weshalb ich das Teamgut kannte. Aber zu behaupten, ich seiein Barca-Fan, ist völlig falsch. Fürmich war Real Madrid immer die ersteMannschaft in Spanien.

Sie sprachen von den holländischenSpielern, die damals für Barcelonaaufliefen. Jetzt sind es bei Real Mad-rid mit Sneijder, Van Nistelrooy, Drent-

he, Huntelaar, Rafael van der Vaartund Ihnen auch einige …Sechs Holländer in einer Mannschaft –das ist viel. Aber das ist eine Entschei-dung des Klubs. Für mich macht es kei-nen Unterschied, aus welchem Landmeine Mitspieler stammen. Es ist aberschon sehr speziell, mit so vielen Lands-leuten in einer Mannschaft zu sein.Wichtig ist, dass wir uns hier integrie-ren. Deshalb lernen wir ja auch alleSpanisch.

Sie spielten schon in der holländi-schen Liga, in der Premier League undjetzt in der spanischen Liga. Wären Sieauch bereit für die Serie A?Für solche Gedanken ist jetzt nicht derrichtige Moment. Ich fühle mich sehrwohl in Madrid, ich will hier so langewie möglich bleiben. Der Klub hat Ver-trauen in mich und hilft mir bei derEingliederung. Man unterstützte michauch, als ich verletzt war. Im Gegenzugverbesserte ich mich deutlich, seit ich inMadrid bin. Davon profitiert ja auchder Klub.

* Giovio und Torres sind Redaktorender spanischen Zeitung «El Pais»

März 200950

Zahlreiche Fussballer wie Diego Maradona (o.), Lionel Messi(M.) und Lukas Podolski (u.) sind Linksfüsser – und stehen fürspektakulären Fussball. «Profis mit Spielwitz sind tatsächlichmeist Linksfüsser. Sie sind extravagantund machen deshalb extravagante Din-ge», glaubt auch Wolfsburgs TrainerFelix Magath. Dr. Barbara Sattler, dieeine Beratungsstelle für Linkshänder führt,meint: «Strategisches Denken gehört zuden stark ausgeprägten Persönlichkeits-Eigenschaften der Linkshänder. Das ist zumBeispiel ein Vorteil für einen Spielmacherbeim Fussball.» Ausserdem sei ein Links-füsser in der Lage, schneller zu reagierenund einen Schuss präziser zu platzieren.Hinzu kommt, dass Linksfüsser aufgrundder schwierigeren Vorhersagbarkeit ihrerBewegungen schnell als Angstgegnerwahrgenommen werden – ein psychologi-scher Nachteil für den Gegner. Dafürspricht auch, dass vor allem in Zwei-kampf-Sportarten wie Tennis (RafaelNadal als grosser Angstgegner von RogerFederer), Boxen (Muhammad Ali, HenryMaske) linkshändige Sportler grosse Er-folge verzeichnen, während sich zum Bei-spiel unter Schwimmern, Billardspielernoder Golfern kein besonders hoher Links-händeranteil feststellen lässt. Bei Team-Sportarten wie Fussball ist der Vorteil einesLinks- oder Rechtsfüssers eher taktischerNatur, je nachdem, auf welcher Position ereingesetzt wird. Trotzdem gibt es auch dieThese, dass Linkshänder und -füsser von vor-neherein günstigere neurophysiologische Voraussetzungen besäs-sen, wie etwa eine Spezialisierung der rechten Hirnhälfte, durchdie sie einen Vorteil gegenüber ihren rechtshändigen Kontra-henten hätten. Denkbar ist ein Zusammenwirken beider Faktoren.

Linksfüsser: Kreative Angstgegner

INTERVIEW ARJEN ROBBEN

**48-50_03_Inti_Robben_K+ 19.02.2009 16:05 Uhr Seite 50

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51März 2009

EUROSOCCER-KOLUMNIST STÉPHANECHAPUISAT SCHREIBT ÜBER DANI ALVES,DEN DIE LESERINNEN UND LESER ZUMSPIELER DES MONATS WÄHLTEN.

CHAPPIS KOLUMNESTÉPHANE CHAPUISATSCHREIBT ÜBER DIE SPIELER DES MONATS

TEXT: STÉPHANE CHAPUISAT

Spieler des Monats:Barcelonas Alves

Dani Alves vom FC Barce-lona – was für ein Vertei-diger! Gegen ihn hätte ichin meiner aktiven Karriereauf jeden Fall lieber nichtgespielt …

Der 25-jährige Brasilia-ner ist ungemein kräftig undbeeindruckt mit seiner Ath-letik, seine Ausdauer reichtlocker für 90 Minuten undlänger. Trotz des überragen-den Mittelfelds von Barcelo-na: Alves entwickelte sichnach einer eher zurückhalten-den Hinrunde zum heimliche Spiel-macher der Katalanen – und dasals rechter Aussenverteidiger. Je-denfalls macht er unglaublich vielDruck und tut sehr viel für dieOffensive. Manchmal leidet unterseinem Vorwärtsdrang die Zuverläs-sigkeit seiner Defensivarbeit, diesicher besser wäre, wenn er mehrgefordert würde.

Alves spielt erst seit dieser Sai-son für Barcelona. Vorher hatte ermit dem FC Sevilla 2006 und 2007den UEFA-Cup gewonnen – und sichdann mit dem Präsidenten ange-legt, weil er trotz eines Vertrags bis2012 unbedingt zum FC Chelseawechseln wollte. Doch der Vereinschlug sogar ein Angebot der Lon-doner über 40 Millionen Euro aus.Barcelona bezahlte letztlich etwasmehr als 30 Millionen Euro.

FUSSBALLER DES MONATSSO WIRD GEWÄHLTEUROSOCCER stellt fünf Stars aus den europäischen Top-Ligen und fünf SchweizerSpieler zur Auswahl – und Sie als Leserin oder Leser entscheiden, wer Fussballerdes Monats wird. Und so geht es: Hinter jedem Namen steht eine Nummer.Schicken Sie die Nummern Ihrer Favoriten per SMS an 86188 (40 Rp. pro SMS) –und schon sind die Namen registriert. Oder schicken Sie eine E-Mail an [email protected] und stimmen dort ab. Postkarten bitte an EUROSOCCER, Kennwort:MONATSWAHL, Seestrasse 473, 8038 Zürich.Das Voting muss diesmal bis am 16. März 2009 vorliegen.

DIE AUSWAHL FÜR DEN NÄCHSTEN MONAT

SCHWEIZER INTERNATIONAL

Raimondi (YB) Nat1Frei (Dortmund) Nat2Barnetta (Leverkusen) Nat3Padalino (Sampdoria) Nat4Senderos (AC Mailand) Nat5

Die Gewinne:Unter allen Mitspielern werden ein Nokia 6210 Navigator, ein Buch «Unsere EURO08» und ein Cap von adidas verlost.

Die Gewinner des Vormonats werden schriftlich benachrichtigt.

Maicon (Inter Mailand) Int1Voronin (Hertha Berlin) Int2Raul (Real Madrid) Int3Beckham (AC Mailand) Int4Amauri (Juventus) Int5

STEPHANE CHAPUISAT SPIELER DES MONATS

ErsatzAm 10. Oktober2006 gab DaniAlves sein Debütin der National-mannschaft Bra-siliens. 2007 ge-wann er mit der«Selecao» dieCopa Americaund schoss beim3:0 im Final ge-gen Argentinienein Tor. EinenStammplatz be-sitzt der brasilia-nisch-spanischeDoppelbürgernicht: Zuletztwurde er beim2:0 gegen Italieneingewechselt.

**51_03_Spieler dM_K 19.02.2009 16:30 Uhr Seite 51

Page 52: Eurosoccer Maerz 2009

März 200952

NAMEN

Materazzis Prozess, Rauls Weigerung,Favres Geldsegen, Platinis BefürchtungenBEENHAKKER ZU FEYENOORDLeo Beenhakker kehrt als TechnischerDirektor zu seinem Ex-Klub Feyenoord

Rotterdam zurück,wo er schon zwei-mal Trainer war.Der 66-jährige pol-nische National-trainer, der 1992–1993 auch bei denGrasshoppers tä-tig war, wird denNebenjob ohne

Bezahlung ausüben.

GENUA-FAN VON BUS ÜBERROLLTNach dem 3:3 zwischen dem FC Genuaund der AC Florenz kam es in der Serie Azu einem tragischen Zwischenfall: MehrereGenua-Fans hatten, erbost über einigeSchiedsrichter-Entscheidungen, auf denBus mit den Spielern der Fiorentina gewar-tet, um ihren Unmut zu äussern. Dabeiwurde ein 37-jähriger Anhänger des Heim-teams vom Mannschaftsbus der Toskanerüberrollt. Der Mann befand sich zunächstin einem ernsten, aber stabilen Zustand. Ererlitt mehrere Knochenbrüche.

DIE RUSSEN UND CHELSEA:DOPPELROLLE FÜR HIDDINKGuus Hiddink (Bild) ist seit Mitte Februarneuer Chef-Trainer des FC Chelsea. Nach-dem der russische Verband seinem Natio-nalcoach die Erlaubnis für Verhandlungenerteilt hatte, einigte sich der Holländer mitChelsea-Boss Roman Abramowitsch, zudem er ein freundschaftliches Verhältnispflegt, auf eine bis Ende Saison befristete

Zusammenarbeit. Hiddinkersetzt den umstrittenen

Felipe Scolari. Der 62-Jährige bleibt gleich-zeitig Trainer des rus-sischen Nationalteams

und wird deshalb inden nächsten Monaten ein

Doppelmandat ausüben. Gemäss engli-schen Medienberichten wird Hiddink vomPremier-League-Club mit einem Grundge-halt von 1,6 Millionen Euro entlöhnt, mitPrämien kann Hiddink auf knapp 3 Mil-lionen kommen.

MATERAZZI GEWANN PROZESSDer italienische Nationalspieler MarcoMaterazzi (Bild) von Inter Mailand be-kam in einem Schadenersatz-Prozess gegendie Boulevardzeitung «The Sun» Recht.Das englische Blatt hatte nach dem Kopf-stoss von Zinedine Zidane im WM-End-spiel 2006 zu LastenMaterazzis geschrie-ben, der Italienerhabe den französi-schen National-spieler mit nord-afrikanischer Her-kunft rassistisch be-schimpft, indem er Zidane in die Ecke desTerrorismus gerückt habe. Zuvor hatte derAbwehrspieler schon zwei Prozesse gegenden «Daily Star» und die «Daily Mail»gewonnen. Beide Zeitungen mussten eben-falls Schadenersatz zahlen und eine Ent-schuldigung veröffentlichen.

FAVRE BIS 2011 BEI HERTHAHertha BSC verlängerte den zum 30. Juni2010 auslaufenden Vertrag mit TrainerLucien Favre (Bild) vorzeitig um ein Jahr.«Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrie-den, das ist einZeichen derWertschät-zung und desVertrauens»,so DieterHoeness, Vor-sitzender derHertha-Ge-schäftsführung.Die Vertragsver-längerung macht Favre laut der BerlinerZeitung «B.Z.» zum Gehalts-Millionär.Kassierte er bisher rund 800 000 EuroGrundgehalt, wird er künftig jährlich 1Million Euro verdienen. Auch die Punkte-prämie ab dem 40. Punkt in der Bundes-liga-Tabelle soll von 20 000 Euro auf25 000 Euro angehoben worden sein.Für das Erreichen des UEFA-Cups (bisher150 000 Euro) gibt es in Zukunft 200 000Euro, für die Champions-League-Qua-lifikation (300 000 Euro) neu 400 000Euro und für den Meistertitel (400 000Euro) 500 000 Euro.

BLANC BLEIBT BIS 2011Ebenfalls in den Genuss einer Vertragsver-längerung kam Laurent Blanc bei Giron-dins Bordeaux. Der französische Weltmeis-ter von 1998 unterzeichnete neu bis 2011beim Spitzenverein der Ligue 1. Blanc trai-niert Bordeaux seit 2007.

RAUL WILL KEIN ABSCHIEDSSPIELReal Madrids Stürmer Raul (Bild), seit kur-zem Rekord-Torschütze in der Geschichteder «Königlichen», spielt seit längeremnicht mehr in der spanischen National-mannschaft. Er fehlte bei der EURO 08,und auch Luis Aragones’ Nachfolger Vi-cente del Bosque baut nicht mehr auf den31-Jährigen. Aufgrund der Verdienste undder wichtigen Stellung Raulsim spanischen Fussballwill der spanischeVerband dem Stür-mer ein Abschieds-Länderspiel schen-ken. Geplant wareine Einladung im No-vember für die Partie gegenArgentinien, die im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums des spanischen Verbandesstattfindet. Doch daraus wird wohl nichts:Raul will nicht noch einmal für ein einzi-ges Spiel für die Nationalmannschaft auf-laufen, wenn überhaupt, strebe er eine«richtige» Rückkehr ins Nationalteam an.

PLATINIS BEFÜRCHTUNGENMichel Platini macht sich grosse Sorgenum die Zukunft des Fussballs in Europa.So warnte der UEFA-Präsident vor EU-Parlamentariern in Brüssel vor einemfinanziellen K.o.«Wir befassen uns mitder Idee, die Klub-Ausgaben für Gehäl-ter und Ablösesum-men in einem be-stimmten Umfang zubegrenzen», sagte dereinstige französischeWeltklassespieler. Angeblich sollen lautinternen Informationen aus der UEFAkünftig von den Klubs nur zwischen 46 und63 Prozent des Budgets für Gehälter undTransfers ausgegeben werden dürfen.

WM-TicketsAm 20. Februarbegann der Kar-ten-Verkauf fürdie WM 2010 inSüdafrika (11.Juni bis 11. Juli).Die FIFA fürchtetwegen der weltwei-ten Finanzkriseeine schleppendeNachfrage im Ver-gleich zur WM2006. In der erstenVerkaufsphasewerden bis zum15. April von dentotal ca. 3 Mio.Tickets nur rund740 000 angeboten.Da die Spielpaa-rungen der WMerst am 4. Dezem-ber in Kapstadt beider Gruppenaus-losung ermitteltwerden, kann manauf der Websiteder FIFA vorerstlediglich Options-scheine bestellen.Die Preise für diein vier Kategorienangebotenen Ti-ckets reichen vonetwa 11 Euro biszu 700 Euro fürdie teuerste Final-Karte. Fans kön-nen vier Ticketspro Spiel für totalsieben Begegnun-gen erwerben. DiepreiswertestenTickets sind Süd-afrikanern vor-behalten. Damitwill die FIFAauch der armenBevölkerung denBesuch der Spieleermöglichen.

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53März 2009

Rasch verliebt«Becks» wolltesich beim ACMailand blossfür LA Galaxy fithalten. Dochkaum in Italienangekommen,wollte er garnicht mehr weg.

Armer David Beckham! Zwei Mona-te ging der Superstar beim AC Mai-land seiner wahren Leidenschaftnach, dem Spitzen-Fussball. Undkaum hatte sich der 34-jährige Eng-länder an das europäische Niveaugewöhnt, wollte er gar nicht mehrzurück in die fussballerische ProvinzLos Angeles.

Dabei bewies der Hollywood-Kicker mit zwei Toren in seinen ers-ten drei Spielen in der Serie A, dasser fussballerisch nach wie vor zu gutist, um ausschliesslich als Poster-Boyfür die Major League Soccer zuwerben. Doch beim englischen Na-tionalspieler geht es ohnehin nie nurum seinen fussballerischen Wert,sondern um sehr viel Geld und umnoch mehr Marketing.

Auch der AC Mailand bekamdurch die Verpflichtung Beckhamseinen erheblichen Marketing-Impuls.Laut italienischen Medien konntendie Mailänder mit dem Merchandi-sing des «Spice Boys» rund 60 Mil-lionen Euro einnehmen.

«Auf einer Skala von eins biszehn würde ich David den Marken-wert neun bis zehn geben. Er istcharismatisch, sieht sehr gut aus undhat Stil», sagt Simon Fuller, der sichseit 2003 um die Vermarktung derBeckhams kümmert.

Mit einem Team von mehr alszwanzig Marketing-Spezialistenpositioniert der clevere Medien-Manager die Marke «Beckham»weltweit und ist dafür verantwort-lich, dass die Ikone neben einer Par-fümserie mit seiner Frau Victoriaunter anderem auch für Armani-Unterhosen, Gillette-Rasierer undadidas wirbt.

Beckham verdient eine MillionEuro pro Woche, inklusive Beteili-gungen aus Verkäufen von Trikotsund anderen Marketing-Produkten.So viel kassiert selbst in BeverlyHills, wo die Beckhams als Nach-barn von Hollywood-Superstarswie Tom Cruise und WillSmith in einer 22 Millio-nen Dollar teuren Villawohnen, nicht jeder.

Entsprechendinszenierte der ACMailand im Janu-ar die Präsentati-on seines Gla-mour-Boys miteinem gigan-tischenSpektakel.Unddanachgewan-nen dieItalienerBeck-ham solieb,dass sieihn garnicht

wieder hergeben wollten.Doch wahre Wertschätzung

sieht anders aus: Nur acht MillionenEuro Ablöse wollten die Italiener LosAngeles Galaxy für das bestbe-zahlte Unterwäsche-Modell derWelt bezahlen. «Ich lasse mich dochnicht auf den Arm nehmen», wetter-te daraufhin Galaxy-Boss Tim Lei-weke. Beckhams Marktwert belaufesich auf mindestens zwölf MillionenEuro. «Mit Mailands Angebot kann

Galaxy nicht einmal den Schadendecken, der wegen des fehlendenVerkaufs von Trikots entstanden ist»,jammert Leiweke bereits AnfangFebruar, als bekannt wurde, dassBeckham lieber in Italien bleibenwolle. «Mailand begreift gar nicht,was für uns alles dahintersteckt. Esgäbe einen riesigen Aufstand undfinanzielle Forderungen von TV-Sendern, Fans und Sponsoren.»

DAVID BECKHAM TOP-LIGEN

Beckham: Spiel umGeld und MarketingBEIM TAUZIEHEN UM DEN MITTELFELD-STAR GINGES DEM AC MAILAND UND LOS ANGELES GALAXYNICHT NUR UM DEN SPORTLICHEN WERT DAVIDBECKHAMS, SONDERN UM SEHR VIEL GELD UNDNOCH MEHR MARKETING.

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März 200954

Während Oligarchen wie ChelseasBesitzer Roman Abramowitsch dasSubtrahieren lernen, scheffeltSportdirektor Dietmar Beiersdorfervom Hamburger SV Geld – keineMilliarden, aber immerhin Millionenim zweistelligen Bereich.

42 Millionen erwirtschaftete erin den vergangenen zweieinhalbJahren mit Spielerverkäufen. DenAnfang machte er mit dem damali-gen HSV-Captain Tomas Ujfalusi,der damals für 7,5 Millionen Eurozum AC Florenz wechselte und heutebei Atletico Madrid spielt. Es folg-ten Khalid Boulahrouz, der für 13,2Millionen zum FC Chelsea ging undjetzt beim VfB Stuttgart spielt, Da-niel van Buyten (für 10 Millionenzum FC Bayern), Rafael van derVaart (für 14 Millionen zu Real Madrid) und Nigel de Jong.

Der Verkauf des Holländersgeht als Rekordtransfer in die HSV-Geschichte ein. Rund 19 Millionenzahlte Manchester City für De Jong.Als Beiersdorfer kurz vor Transfer-schluss auch noch den in Hamburgglücklosen Brasilianer Thiago Nevesfür sechs Millionen verschob, wurdees manch einem sogar ein wenig un-heimlich mit dem HSV-Sportdirektor.Und seitdem rätseln alle, wie vielGlück und wie viel Geschick zu sol-chen Transfers gehören.

Es gibt nicht nur Beifall, weil derVerkauf von De Jong auch mit Risikobehaftet ist. Er könnte dem Spiel-system fehlen. Beiersdorfer: «Selbstwenn De Jongs Weggang ein Lochin das Team reisst und mir sein Ab-schied leid tut, sind wir einfach noch

DIE KONKURRENZ STAUNT ÜBER DEN UNKONVENTIONELLEN SPORT-DIREKTOR: DANK SPEKTAKULÄREN TRANSFERS ERWIRTSCHAFTETDIETMAR BEIERSDORFER MILLIONEN-GEWINNE FÜR DEN HSV.

Der Millionen-Schefflerdes Hamburger SV

TEXT: TINA SCHLOSSER

TOP-LIGEN BUNDESLIGA

nicht in der Situation, ein solchesAngebot ausschlagen zu können.»Beiersdorfer hatte De Jong erst2006 für 1,5 Millionen Euro vonAjax Amsterdam geholt. Zur Erinne-rung: De Jong sicherte mit seinemTor im entscheidenden Qualifikati-onsspiel gegen Osasuna im August2006 den ersehnten Einzug derHamburger in die finanziell so wich-tige Champions League.

Für Romantiker, so sagte Beiers-dorfer schon häufiger, bliebe imFussball-Geschäft nicht viel Platz.Dabei hat er selbst eine sehr ro-mantische Ader. So erzählt er, als erdamals vom HSV wegen Geldpro-blemen nach Bremen verkauft wur-de: «Als ich nach meinem letztenSpiel das Volkspark-Stadion ver-liess und mit meinem Auto in denElbtunnel fuhr, musste ich schon heu-len. Ich war damals Captain undsechs Jahre im Verein.»

Damals, das war 1992. ZehnJahre später kam er als Sportma-nager zurück an die Elbe. Und alsstudierter Kaufmann mit einer hal-ben Promotion – auf Seite 93 desThemas «Strategisches Manage-ment in einem Bundesliga-Verein»hatte er die Unterlagen beiseitegelegt. Die Praxis lehrte ihm zuGegensätzliches. «Diese Arbeit warder Versuch, Fussball als ein Instru-ment zu fassen, das aufgrund vonZahlen gesteuert werden kann. DasSteuern durch Zahlen ist gut undwichtig, wird aber der Kultur undEmotionalität des Fussballs nichtgerecht», erklärte er den Ausstieg.Auch hatte er die politische Kompo-

nente in einemVerein unter-schätzt, auch diewar nicht wirklichwissenschaftlicheinzugrenzen.

Aus Frankenkommt Beiers-dorfer, er giltals zurückhaltendund bestätigtselbst: «Ich bin keinSchnacker.» Spon-taneität würde ihmabgehen, heisst es,was er wiederum mitder Überprüfungseiner Aussagen anseinem Wertesystemerklärt. Das dau-ert eben etwaslänger. Er ist un-konventionell,trägt die Haaremal lang, mal zot-telig, mal gerauft,mal geglättet.Auf seiner Hoch-zeit im Juli 2006– er heiratetenach fünf JahrenOlcay Yagba-san, der ein Sze-ne-Döner-Ladenin Hamburggehört – ver-zichtete er aufdie Krawatte. Es war einfach zuwarm. Auch fand alles nur im klei-nen Kreis statt. Seinen Spielern sag-te er einen Tag zuvor, sie müsstenmorgen einen halben Tag ohne ihn

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55März 2009

Die KarrieredanachAls Profi-Spielerwurde DietmarBeiersdorferimmerhin einmalCupsieger (mitdem HamburgerSV) und einmalMeister (mitWerder Bremen).Ausserdem liefer einmal für diedeutsche Natio-nalelf auf. Rich-tig im Mittel-punkt des Me-dieninteressessteht er abererst jetzt alsSportdirektor desHamburger SV –dank seinerspektakulärenTransfers, mitdenen der Vereinin den vergange-nen zweieinhalbJahren 42 Mil-lionen Euro er-wirtschaftete.

BUNDESLIGA TOP-LIGEN

auskommen, er würde nämlich hei-raten.

Bei manch anderem wäre einesolche Nachricht innerhalb von Stun-den eine Legende, bei Beiersdorferist sie eine Meldung und wird jetzterst wieder hervorgekramt, weil erso erfolgreich ist. Recht ist ihm das.Wie rasch Geld zerrinnt, konnteneinige Menschen jetzt in der Wirt-schaftskrise erfahren, wie schnellRuhm verstaubt, weiss Beiersdorfer,seit er sich für die Karriere rund umden Fussball entschied. «Den VereinHSV gibt es in einigen Jahren immernoch. Ob ich dann noch dabei bin,steht auf einem anderen Blatt.» Ausdiesem Grund bemüht er sich, seineArbeit nicht für den Augenblick zumachen, auch wenn er sich bewusstist, das seine Erfolge auch andereernten können. Wie erwähnt, er ent-schied sich bewusst für das UmfeldProfi-Fussball.

Und auch das hat, so widersin-nig es ist, viel mit Bescheidenheit zutun. Schon sein Vater Walter sagteihm, dass Talent alleine nicht reicht.So wuchs er mit dem Bewusstseinauf, dass das, was er kann, nichtunbedingt ausreicht. Disziplin undTrainingsfleiss wurde ihm schon inder Jugend attestiert. Konservativwurde er erzogen.

Schlimmstenfalls könnte mansagen, er sei ein Langweiler. Treffen

würde ihn das vermutlich nicht. DasWort Demut benutzt er häufig inInterviews. Er wurde lange unter-schätzt, weil er nicht alles heraus-plapperte, was er dachte. «Ich er-teile ungern ungefragt Ratschläge»,sagt er.

Dabei könnte er. Schon als Schü-ler sammelte er Erfahrungen beiadidas, als Profi-Sportler beganner sein BWL-Studium. Er wurdeCupsieger unter Hamburgs Trainer-Legende Ernst Happel. Der begeg-nete ihm kurz nach Unterzeichnungseines Vertrags nackt, er kam mitdicker Kette um den Hals aus derDusche. «So etwas wäre heute allesnicht mehr möglich», sagt Beiers-dorfer. «Die Trainer haben ihre ei-genen Duschen.» Mit dem HSV wur-de er Cupsieger, mit Werder Bre-men Deutscher Meister. Ein Natio-nalmannschaftseinsatz schmücktseine Vita, seine Karriere beendeteer in Italien bei AC Reggiana.

Weil er nicht daran glaubte,dass sein Leben nur durch einfachesSein weitergeht, kramte er raschdie alten Unterlagen aus dem Kellerund begann sein damals abgebro-chenes Studium noch einmal vonvorne. «Ich fragte mich währendmeiner Zeit als Profi immer wieder,wie es beruflich weitergeht.» DieFrage liess er keinen anderen fürsich beantworten.

Nach dem erfolgreichen Ab-schluss arbeitet er zunächst für dasWirtschaftsprüfungsunternehmenKPMG. Ein kuriose Begebenheit,dass er unter anderen auch dieBilanzen des HSV prüfte und demVerein riet, in welcher Höhe manRücklagen bilden sollte. «Irgend-wann merkte ich, dass ich aber we-der Wirtschaftsprüfer bin nochSteuerberater werden will, sondernzum Fussball gehöre.»

Beiersdorfer steht für Weiter-entwicklung ein. Beim HSV klügelteer ein europaweit beachtetes Scou-ting-System aus. Eine Fluktuation mittalentierten Spielern erhöht auchdie Reputation des Vereins. AlsDurchlauferhitzer für den FC Chel-sea, Real Madrid und Bayern Mün-chen beschimpft zu werden, kannfür den HSV als Kompliment gewer-tet werden. Und als Kapital.

Beiersdorfer weiss eines sicher:Erfolg hält nie grenzenlos an. DieWirtschaftskrise ist auch im Profi-Fussball präsent, ausnahmsweisenicht beim HSV. Es ist wie bei seinerDoktorarbeit, Fussball lässt sichnicht in eine starre Strategie pres-sen, nicht im Erfolg, nicht im Misser-folg. Beiersdorfer zog kürzlich um,in einen vornehmeren StadtteilHamburgs. Von angekommen würdeer sicherlich nicht sprechen, ehervon einer Weiterentwicklung.

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VON LAUSBUBENSTREICHEN ÜBER HUNDEBISSE IN DEN ALLERWERTESTEN BISHIN ZU FRIEDENSGIPFELN: WENN SCHALKE 04 UND BORUSSIA DORTMUNDZUM RUHRDERBY BITTEN, WIRD ES MEIST SKURRIL.

Brisant undemotionalDerbys zwischenSchalke undDortmund ver-sprechen nichtnur auf demPlatz kompro-misslosen Ein-satz. Provoka-tionen gehörenzur Tages-ordnung, undim Stadiongilt höchsteSicherheits-stufe –Polizistenmischen sichsogar unterdie vermumm-ten Fans.

TEXT: ANDRE TUCIC

Revier zur Identi-tätsfrage. Das Spe-zielle am Ruhrge-biet ist die dichteBesiedlung, fünfMillionen Menschenleben da, Stadtgrenzt an Stadt.Zwischen Dortmundund dem Gelsenkir-chener Stadtteil

Schalke lie-gen nur 33Kilometer.Der «Koh-lenpott»,wie erauch we-gen seinereinstigenFunktionals Stahl-,Eisen-,Kohle-und

Bergbau-Standort genannt wird, isteine Keimzelle für Lokalpatriotismus.Weitere nennenswerte Ruhrpott-Klubs sind der VfL Bochum, MSVDuisburg, Rot-Weiss Oberhausen,Rot-Weiss Essen und die SG Watten-scheid 09. Doch keines der anderenDerbys ist so brisant wie das des BVBgegen S04.

Im Laufe der Jahrzehnte löstedie Fehde der beiden Klubs zahl-reiche Skandale aus. Als Schalke1969 in Dortmund mit 1:0 in Füh-rung ging, stürmten königsblaueFans vor Freude den Platz. DieSituation geriet ausser Kontrolle,einem BVB-Ordner entwischte derSchäferhund, Schalke-SpielerFriedel Rausch wurde in den

Allerwertesten gebissen. Zum Rück-spiel postierte Schalke-PräsidentGünter Siebert als Retourkutschezahme Löwen an der Aussenlinie.Und so ging es munter weiter. «Alswir 1992 beim MSV Duisburg durchein Tor von Stéphane Chapuisat 1:0gewannen, waren wir acht Minutenlang Meister, den Titel holte dennochder VfB Stuttgart. Also fuhren wirfrustriert nach Hause. Auf der Auto-bahn waren vielerorts Banner mit derAufschrift ‹Danke VfB› zu sehen. Undals wir 1993 im UEFA-Cup-Endspielgegen Juventus Turin verloren, stand‹Grazie Juve› geschrieben», erinnertsich Jens Volke, Fan-Beauftragter vonBorussia Dortmund.

Besonders in den letzten Jahrennahmen die Lausbubenstreiche hübenwie drüben zu. 2006 etwa liess sichder damalige Schalke-Trainer Mir-ko Slomka mit einem vermeintlichenS04-Fan fotografieren. Doch aufdem blau-weissen Schal stand«Scheiss Schalke» geschrieben. AusSchalker Sicht galt es, sich zu rächen,was prompt geschah: Aus dem Dort-munder Stadion wurde ein 60 Metergrosses Banner mit der Aufschrift«Gelbe Wand» entwendet. Es istnicht irgendein Banner, sondern derStolz der Dortmunder Südtribüne.Der Verdacht lag nahe, es warenSchalke-Fans. Doch diese bezichtig-ten einen weiteren Ruhrpott-Rivalen:die Fans des VfL Bochum. Bis heutebekannte sich niemand zur Tat.

Ein weiterer Höhepunkt der Ri-valität war am vorletzten Spieltagder Saison 2006/07 erreicht, alsSchalke als Tabellenführer mit einemPunkt auf den VfB Stuttgart nachDortmund reiste. S04 vergeigte diePartie mit 0:2 und verspielte so die

«Lieber Schalke schlagen, als Meis-ter werden», tönt Alfred «Aki»Schmidt. Das Dortmunder Urgestein –in den 60er Jahren zweimal Meister,einmal Cupsieger und Gewinner desEuropacups der Cupsieger mit demBVB – verdeutlicht, welchen Stellen-wert ein Ruhrderby zwischen Borus-sia Dortmund und Schalke 04 ein-nimmt. Zuletzt ging das Duell in die133. Runde. In der Hinrunde deraktuellen Bundesliga-Saison hatteSchalke in Dortmund mit 3:0 geführt,ehe man zwei Platzverweise und dreiTore kassierte – zwei davon durchAlex Frei. Ereignisreich war es nichtnur auf dem Platz. Wenige Tage vorder Partie hatte BVB-HauptsponsorEvonik in diversen Lokalzeitungeneine provokante Anzeige geschaltet:«Katholisch, evangelisch, neuaposto-lisch, wir haben kein Problem mit Kir-chen. Ausser es steht ‹Gelsen›davor.» Auf Schalke herrschteEmpörung. Dabei sollten beideParteien Sticheleien längst ge-wohnt sein.

«Es begann in den Berg-werken. Während der Arbeitwurden Wetten abgeschlossenund ständig gefrotzelt, nachFeierabend ging es in denKneipen weiter. Das ist eineüber Jahrzehnte gewachseneTradition», erklärt Schmidt.Die Rivalität begann 1947, alsDortmund Westfalen-Meisterwurde und die Bundesliga nochnicht geboren war. «Da begeg-neten wir Schalke zum ersten Malauf Augenhöhe, zuvor hatten dieSchalker eine Meisterschaft nachder anderen geholt», erinnert sichSchmidt. Von nun an wurde dieExistenz als Fan für die Arbeiter im

HOTSPOT RUHRPOTT-DERBYS

Wie die Lausbuben

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Meisterschaft. Eine Schmach fürSchalke, Hohn und Spott waren grosswie nie zuvor. Denn wenige Tagenach dem Kohlenpott-Kracher starte-ten die BVB-Profis Roman Weiden-feller, Christoph Metzelder und Se-bastian Kehl einen Internetverkaufvon T-Shirts mit der Aufschrift «Meis-ter der Herzensbrecher» – eine An-spielung auf den von Schalke erwor-benen Titel «Meister der Herzen»,als man sich 2001 für vier Minutenals Meister fühlte. Spieler, Funktionä-re und Fans jubelten schon, doch einin der Nachspielzeit erzieltes Tor derMünchener Bayern in Hamburg liessdie Träume platzen. Schalke hatteein Trauma erlitten, und die BVB-Pro-fis streuten Salz in diese offeneWunde.

Als hätte das nicht ausgereicht,setzten die BVB-Fans einen oben-drauf: Sie liessen eine Woche nachdem Sieg im Derby ein Flugzeugsamt Transparent mit der Aufschrift«Ein Leben lang keine Schale in derHand» über die Veltins-Arena krei-sen. Der mächtige Schalker Aufsichts-ratsvorsitzende Clemens Tönnies er-eiferte sich: «Das ist der Gipfel derUnverschämtheit.» Er verkündete,

den Dortmunder Ehrengast-Bereichnicht mehr zu betreten, sondern indie Fan-Kurve zu gehen. DortmundsGeschäftsführer Hans-JoachimWatzke entgegnete zynisch, sichdarauf zu freuen, «im nächsten JahrSchalke 50 Jahre ohne Schale» zufeiern. Prima Idee, dachten einigeBVB-Anhänger und begannen, Geldfür eine solche Party zu sammelnsowie Merchandising-Artikel mit die-sem Slogan zu verkaufen.

Beim folgenden Derby, dasSchalke mit 4:1 gewann, waren dieGemüter erhitzt – sowohl auf denRängen als auch auf dem Platz. Sokam es zu einem Vorfall zwischenRoman Weidenfeller und GeraldAsamoah: Der Dortmunder Torhüterund Teilzeit-Fabrikant von T-Shirtshatte Asamoah während des Spielsoffenbar «schwarzes Schwein» ge-nannt – und darauf ein Ermittlungs-verfahren wegen Rassismusvorwürfenam Hals. Asamoah nahm Weidenfel-lers Entschuldigung an, die Anklagewurde fallengelassen.

Doch die Stimmung bei den Fansblieb angespannt. Nur wenige Tagenach dem Derby stürmten 40 ver-mummte Schalker bei einem A-Ju-

gendspiel zwischen Wattenscheidund Dortmund das Stadion und ver-scheuchten die Fans. Die Stimmung imPott drohte zu kippen. Also trafensich beide Vereinsführungen im letz-ten August zum Friedensgipfel undbeschlossen, fortan vernünftig mitei-nander umzugehen. Daraus resultie-rend schalteten die Schalker in zahl-reichen Lokalzeitungen eine Anzeigemit der Botschaft: «Der S04 freutsich auf das Spiel gegen den BVB.Auf ein intensives Derby in einzigarti-ger Atmosphäre. Denn Rivalität istsportlich, Feindschaft tut weh. Aufgute Nachbarschaft im Ruhrpott!»

Die Aktion zeigte Wirkung: Vordem nächsten Derby veranstalteten15 000 Fans aus beiden Lagerneinen Marsch zum Stadion, und so-gar die Dortmunder Stadionwurstwird seither vom Schalker Tönniesgeliefert, der millionenschwererWurstfabrikant ist. Aber Dortmundermeiden nach wie vor blau-weiss ge-färbte Tankstellen, und Schalker rei-sen weiterhin nicht nach Dortmund,sondern in die «verbotene Stadt».Und es ist wahrscheinlich nur eineFrage der Zeit, bis es den nächstenLausbubenstreich gibt.

RUHRPOTT-DERBYS HOTSPOT

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AUF DEM PLATZ KENNT ER KEINEFURCHT UND WIRKT EHERUNSCHEINBAR. DENNOCH ISTSTEVEN GERRARD EIN WELTSTARUND FÜR DEN FC LIVERPOOL,SEINEN VEREIN VON KINDESBEI-NEN AN, UNVERZICHTBAR.

«Ein Tackling trennt denMutigen vom Angsthasen»

TEXT: RAPHAEL HONIGSTEIN

Steven Gerrard weiss noch genau,wie es anfing. Es war der 29. No-vember 1998, Liverpool spielte ander Anfield Road gegen die Black-burn Rovers: Der Match war bereitsgewonnen, als Liverpools damaligerTrainer Gerard Houllier für dieSchlussminuten einen schlaksigenTeenager mit Topfhaarschnitt ein-wechselte. Die Fans der «Reds»nahmen – zum ersten und letzten

Mal – keine Notiz von diesem Spie-ler. «Alle Einwechselspieler wurdenbeklatscht», erinnerte sich Gerrardzehn Jahre nach seinem Debüt. «Naja, fast alle… Als ich an der Tribünevorbei lief, hörte ich, wie sich dieLeute nur fragten, wer denn dieserkleine, dünne Depp sei.»

Dem von Nervosität überwältig-ten Youngster gelang ausser einerweit hinter das Tor geschlagenen

FOKUS STEVEN GERRARD

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UnverzichtbarSteven Gerrardkennt keine Furcht(ganz oben.), feier-te 2005 mit demGewinn der Cham-pions League sei-nen grössten Er-folg (l.) und ist beiseinem TrainerRafael Benitezbeliebt (o.), derextra wegenGerrard LiverpoolsSpielsystemumstellte.

Flanke nicht viel. Auch in seinem ers-ten Spiel von Beginn an hatte Ger-rard einen schweren Stand: Houllierliess ihn gegen Tottenham auf derrechten Aussenposition auflaufen,an der White Hart Lane wurde ervom damaligen WeltklassespielerDavid Ginola vorgeführt. «Ich warauf der falschen Position und wie imfalschen Film», sagte Gerrard Jah-re später. «Ich hoffte darauf, dassmeine Eltern die Zusammenfassungdes Spiels im Fernsehen verpassenwürden.»

Im Verein aber hatte man zudiesem Zeitpunkt sein ausserge-wöhnliches Talent längst erkannt. Als«Stevie G» den Durchbruch schaff-te, galt Liverpool mit Stars wie Da-vid James, Jason McAteer, JamieRedknapp und Steve McManamanals das «Spice Boys»-Team der Pre-mier League. Doch der Erfolg bliebdamals aus. Erst als Michael Owenund Gerrard, die schon zusammenin der gleichen Liverpooler Jugend-mannschaft gespielt hatten, diePlatzhirsche endgültig verdrängthatten, feierte der Traditionsvereinwieder Titel. Gerrard etabliertesich 2000/01 als Stammspieler – in jener Saison, als Liverpool denUEFA-Cup, den FA-Cup und den Li-gacup gewinnen konnte. Nach zweiweiteren Cupsiegen, mehr als hun-dert Toren und dem unvergessenenTriumph nach dem 0:3-Pausenrück-stand gegen den AC Mailand imFinal der Champions League vonIstanbul 2005 wurde Gerrard schonzu Lebzeiten zur Legende. AlanHansen, der ehemalige «Reds»-Ver-teidiger und Fernseh-Experte derBBC, sieht Gerrard zusammen mitKenny Dalglish als besten Liverpool-Spieler aller Zeiten.

Der 28-Jährige ist dabei einerder ganz wenigen Captains einesSpitzenvereins, der noch aus der

gleichen Stadt kommt. Steven Geor-ge Gerrard wuchs in der Arbeiter-siedlung Huyton auf. Auf einem klei-nen Rasenstück lernte er früh, sichgegen ältere Jungs durchzusetzen,und bald war er allen körperlichund vor allem technisch überlegen.Bis er sieben Jahre alt war, gingGerrard auch zu Spielen des FCEverton in den Goodison Park, dochdann wurde er in die LiverpoolerKindermannschaft aufgenommen.Und es ereigneten sich zwei Dinge,die ihn und sein besonderes Ver-hältnis zu diesem Verein für immerprägen sollten.

Am 15. April kam es im Hillsbo-rough-Stadion von Sheffield zurgrössten Katastrophe des englischenFussballs: 96 Liverpool-Fans kamenbei einer Massen-Panik ums Leben.Die ganze Stadt war betroffen,aber die Familie Gerrard hatte esbesonders schwer erwischt: Ger-rards zehnjähriger Cousin Jon-PaulGilhooley war auf der Tribüne zer-quetscht worden. «Wenn immer ichJon-Pauls Eltern sah, strengte ichmich auf dem Platz für Liverpool

besonders an», schreibt Ger-rard in seiner Biografie. «Siesagten mir, dass Jon-Paul stolzauf mich wäre. Ich spiele fürihn.»

Die Trauer für die Totenvon Hillsborough blieb inLiverpool lebendig. Nebendem Shankly-Gate, demnach dem Liverpooler Er-folgstrainer Bill Shankly be-nannten Eingangstor vor dem Stadi-on an der Anfield Road, ist eineGedenktafel aus Marmor ange-bracht, auf der 96 Namen in golde-ner Schrift stehen. Gerrard bleibtauf dem Weg ins Stadion dort oftstehen und bekreuzigt sich. «You’llnever walk alone, unsere Hymne»,sagt er, «das ist nicht nur ein schö-nes Lied. Es ist ein Pakt. Wir haltenzusammen, in guten wie in schlech-ten Zeiten.»

Ein Jahr nach Hillsborough hieltder Verein zu ihm und bewahrte soseine Karriere als Profi-Fussballervor dem vorzeitigen Ende. Gerrardhatte in Huyton mit Freunden ge-kickt. Beim Versuch, den im Ge-

STEVEN GERRARD FOKUS

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BeliebtSteven Gerrardist nicht nur beiseinen Teamkol-legen beliebt.Seit 2007 ist ermit dem ModelAlex Curran ver-heiratet undVater von zweiTöchtern. 2007schlug ihn QueenElizabeth II zumRitter – er istdamit auch«Member of theBritish Empire».

März 200960

strüpp verlorenen Ball heraus zubekommen, hatte der Junge ausVersehen mit voller Wucht gegeneine alte rostige Heckenscheregetreten. Eine Schneide hatte sichdurch seinen rechten Schuh gebohrtund war tief im grossen Zeh steckengeblieben. «Es war der schlimmsteSchmerz, den ich je spürte», erin-nert sich Gerrard heute noch. Derwild schreiende Bub wurde mit derSchere im Fuss ins Krankenhaus ein-geliefert. Der zuständige Arzt woll-te den Zeh aus Angst vor Wund-brand sofort amputieren – doch einLiverpooler Vereinsarzt intervenier-te gerade noch rechtzeitig. DasLoch im Knochen wuchs wieder zu.

Heute nennt der Vater von zweiTöchtern seinen rechten Fuss «mei-nen Dosenöffner» – in Schusskraftund Gefühl steht er David Beckhamin nichts nach. Längst sind sich dieExperten einig, dass Gerrard mitseiner unwiderstehlichen Dynamikund flexiblen Spielweise eigentlichein grösserer Weltstar sein müssteals «Becks». Aber «Stevie G.», der2001 beim unvergessenen 5:1 ge-gen Deutschland in München seinerstes Tor im Dress der National-mannschaft erzielte und auch unterFabio Capello nicht aus EnglandsTeam weg zu denken ist, eignet sicheben nur bedingt zur Pop-Ikone. Erist in Wahrheit ziemlich schüchtern,er spricht nicht gerne mit Leuten, dieer nicht kennt, er verabscheut denMedienrummel und ist in Interviewsäusserst misstrauisch. Man sieht ihnsehr selten lächeln, auf dem Platzschon gar nicht: die Leichtigkeit vonRonaldinho oder die Verspieltheitvon Cristiano Ronaldo gehen ihmgänzlich ab.

Für den bis an die Schmerzgren-ze selbstkritischen Gerrard – «fürihn ist das Glas immer halb leer»,schrieb der «Guardian» – ist jedesSpiel ein Kampf für das rote Wohl.Es ist kein Zufall, dass ausgerechnetder Liverpooler Erfolgstrainer BilliShankly den berühmten Satz sprach,Fussball sei «keine Sache von Lebenund Tod, sondern viel wichtiger»,und es ist auch kein Zufall, dass der«Kop», die Tribüne der leiden-schaftlichsten Fans an der AnfieldRoad, nach einer verlustreichen

Schlacht des Burenkriegs benanntist. Der FC Liverpool ist eine Religi-onsgemeinschaft. Man ist nicht Fan,sondern ein Mitglied dieses Kults,der wenn schon nicht Erlösung, zu-mindest jedoch Hoffnung verspricht.Hoffnung auf Glanz, Trost und Freu-de in einer an vielen Stellen immernoch grauen und trostlosen Stadt.

In Gerrards Gesicht spiegeltsich immer die absolute Anspannungwieder. «Ein Tackling ist eine Kollisi-on, die den Mutigen vom Angstha-sen trennt», sagt er. «Ich halte michnie zurück, wenn es darum geht, denBall zu gewinnen. Das kann ich nicht.Ich gehe mit ganzem Herzen undSeele in den Zweikampf – und mitmeinem ganzen Körper.» Er willSpiele lenken, Spiele entscheiden.Wenn es sein muss, ganz allein. Li-verpools Rafael Benitez, ein Techno-krat auf der Trainerbank, der un-ablässig versucht, den Erfolg plan-bar zu machen, wurde oft verrückt,wenn Gerrard sich nicht mehr helfenkonnte und wild nach vorne stürmte.

Aber man verzieh dem Mittel-feldspieler die taktische Undiszipli-niertheit. Und in dieser Saison rich-tet der Spanier sein 4-2-3-1-Sys-tem ganz auf Gerrard aus: Er darf

hinter FernandoTorres als offen-siver Mittelfeld-spieler nachBelieben wir-beln, zweiTeamkollegensichern hinterihm ab.

Promptspielen die«Reds» zumersten Malseit vielen Jahren wieder um denTitel mit. Gerrard persönlich hatteeinen schwierigen Start ins neueJahr, er wurde nach einer Schläge-rei in einer Disco vorübergehendfestgenommen und zog sich eineOberschenkelzerrung zu. Dochdank seinen Toren und überragen-den Leistungen darf Liverpool wei-ter davon träumen, die Trophäezurück an die Anfield Road zu holen– dorthin, wo sie in den Augen desRekordmeisters (18 Titel) hingehört.Als Neunjähriger hat er 1990 dieletzte Meisterfeier persönlich imStadion miterlebt. «Das ewigeWarten muss ein Ende haben», sagter. «Es könnte unser Jahr werden.»Nein, sein Jahr.

FOKUS STEVEN GERRARD

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WM 2010

WM 2010

Sandra Plazaüber:

Die Testspiele zwischen Frankreichund Argentinien, Brasilien und Ita-lien sowie Spanien und England MitteFebruar wären ebenso gut als Final-Paarungen an der WM 2010 vor-stellbar gewesen. Eine erste Bilanz:Die Ballzauberer aus Spanien sind inHochform und bereits seit 29 Spielenungeschlagen. Argentinien verzücktwieder einmal die ganze Welt, DiegoMaradonas Start als Nationalcoachist mit dem Sieg in Frankreich end-gültig geglückt. Nach dem Matchspendeten sogar die französischenFans frenetischen Beifall für den«Fussballgott». Weltmeister Italienverlor gegen starke Brasilianer undbewies wieder einmal, dass Italienernicht für Testspiele gemacht sind. Dieschönste Fussball-Geschichte schriebaber Arsenals Eduardo: Knapp einJahr nach seiner brutalen Verletzungtraf der Kroate bei seinem Come-back mit Arsenal gleich zwei Mal.Eine beachtliche Verstärkung für daskroatische Nationalteam, das mit denStürmern Ivica Olic und Mladen Pet-ric ohnehin viel Potenzial hat.

Tests wie Endspiele

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Alex FreiIn einem Interviewspricht der Stürmer

über den Nationalcoach Ottmar Hitzfeld, über seine Erfahrungen mitDortmund-Trainer Jürgen Klopp – undüber Barack Obama.

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Afrikanische StarsNicht mehr explosiveund schnelle Stürmer

aus Afrika sind in Europa gefragt,sondern intelligente, defensive Mittel-feld-Strategen vom schwarzen Konti-nent.

61März 2009

Mit dem Bau des Nationalstadions Stade de Suisse begann inBern ein neues Fussball-Zeitalter. Nationalstadion? Stade deSuisse? Die Namen würden eigentlich Auftritte der SchweizerNationalmannschaft mit einschliessen – aber Länderspiele fin-den in der Bundeshauptstadt vorläufig keine mehr statt.

Wollen die Berner Fans der Nationalmannschaft ihre Lieb-linge spielen sehen, müssen sie Reisen nach Genf, Basel, Zürichoder St. Gallen in Kauf nehmen. Grund: Auf dem Kunstrasen imStade de Suisse wollte schon Köbi Kuhn nicht antreten, und auchOttmar Hitzfeld zieht Naturrasen der Unterlage aus Plastik vor.Das Stade de Suisse ist für die Nationalmannschaft ausser Trak-tanden gefallen. Keine Länderspiele in der Hauptstadt – dassucht wohl weltweit seinesgleichen.

Ein Trost für die Berner: Die grössten Rock-Konzerte in derSchweiz gehen in diesem Jahr ausschliesslich im Stade deSuisse über die Bühne. Am 30. Juni heisst es Bühne frei fürBruce Springsteen. Am 2. September rocken Coldplay. DemKunstrasen wird dabei kein Härchen gekrümmt. Sicher ist:

Springsteen und Coldplay erfreuen den Kassier der Stade deSuisse Nationalstadion AG, was letztlich auch der Tochtergesell-schaft, der BSC Young Boys Betriebs-AG, zugute kommt.

Auf Alex Frei und Co. müssen die Berner aber verzichten. MitBern fällt ein Länderspielort weg, an den die Nationalmannschaftsich gerne erinnert. So zuletzt beim 2:0 im Barrage-Spiel gegendie Türkei und dem 1:1 gegen Frankreich auf dem Weg zur WM2006, damals noch auf Naturrasen im Stade de Suisse. Die EM1996 erreichte die Schweiz auch dank des 4:2 gegen Schweden inBern. Wankdorf-Nostalgiker erinnern sich zudem an das 3:2 ge-gen Schweden vor 59 000 Fans und an das 2:1 gegen Holland vor52 000 Fans, mitentscheidend für die WM-Teilnahmen 1962 und1966.

Stefan Niedermaier, CEO des Stade de Suisse, bedauert denIst-Zustand. «Wir hätten gerne Länderspiele in Bern. Einen Na-turrasen einzulegen, hat aber seinen Preis.» Immerhin bekamBern den Zuschlag für den Cupfinal 2009. Gespielt wird am 20.Mai auf Kunstrasen, am Mittwochabend vor Auffahrt.

Länderspiele im Stade de Suisse bleiben vorläufig Nostalgie

Bruce Springsteen statt Alex Frei

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Patrick MüllerDer Innenverteidigerkommt in Monacoimmer besser in Form– und könnte bald indie Nationalmann-schaft zurückkehren.

Stade de Suisse Unser Nationalteam wird vorläufig nicht mehr hier spielen, dafür wird im Stadion gerockt.

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DIE GEGEND UM DEN GENFERSEE WIRD IHMBEKANNT VORKOMMEN. FÜR IGOR DOBRO-WOLSKI, DEN TRAINER DER MOLDAWISCHENNATIONALMANNSCHAFT, GIBT ES BEIM WM-QUALIFIKATIONSSPIEL GEGEN DIE SCHWEIZAM 1. APRIL IN GENF EIN WIEDERSEHEN ANALTER WIRKUNGSSTÄTTE. IN DER SAISON1991/92 SPIELTE DER «MICHEL PLATINI DESOSTENS» FÜR SERVETTE.

TEXT: UELI ZOSS

Umberto Barberis, Trainer des FCSion, erinnert sich: «Igor Dobrowols-ki war ein Weltklassespieler, dergeniale Pässe spielen konnte –wenn er denn wollte.» In der Saison1991/92 hatten die beiden in denLeman-Derbys gegeneinander ge-spielt, Barberis für Lausanne, Dob-rowolski für Servette. 23 Partienabsolvierte der Ukrainer für dieGenfer, er erzielte dabei 15 Tore.Der FC Genoa hatte ihn für eineSaison an den Nationalliga-A-Klubausgeliehen. Damals war Servettenoch ein potenter Verein, der dieLeihgebühr von 500 000 Frankenfür den russischen Star locker ver-kraften konnte.

Dobrowolski war der Ruf vo-rausgeeilt, ein launischer Spieler zusein. Er unternahm in Genf nicht viel,um seine Reputation zu korrigieren.Zu seinem Trainer Michel Renquinsagte er: «Ich bin doch kein Vertei-diger.» Deshalb verrichteten anderedie Defensivarbeit, während im An-griff alles über den ukrainischenSpielmacher lief. Sein Könnenmachte ihn zum gefeierten Artisten.«Prinz Igor» nannten ihn die Servet-te-Fans, die ihm ein paar Unpünkt-lichkeiten im Training und einige de-platzierte Ausbrüche auf dem Ter-

rain verziehen. Die Schweiz verliessDobrowolski schliesslich als «besterausländischer Spieler des Jahres».Barberis sagt: «Er legte viele Pau-sen ein, hörte manchmal mit Spielenauf – aber plötzlich war er prä-sent.»

Der heute 41-jährige Dobro-wolski wurde als Spieler nicht nur inFranken, sondern auch reichlich inRubel und manchmal in Dollar ent-löhnt. Er stammt aus Razdelnaja,einem Ort mit 80 000 Einwohnern,rund 50 Kilometer entfernt vonOdessa, der Millionenstadt amSchwarzen Meer. Der Sohn einesTaxifahrers verliess früh seine Hei-mat, reiste mit 13 Jahren auf eige-ne Faust nach Moldawien und be-suchte in Teraspol eine Sportschule.Drei Jahre später spielte er bereitsfür Nistru Kischinjow in der 2. Divisi-on der sowjetischen Meisterschaft.Mit erst 18 Jahren wechselte er zuDynamo Moskau.

Er begann, ein privilegiertesLeben zu führen, was ihm erlaubte,ein russisches Statussymbol zu er-werben. Igor, der Neureiche, kauftesich eine Datscha, ein Wochenend-haus. Einen mit Devisen gekauftenBWM, den er gegen Rubel verkauf-te, bekam er zwei Jahre später für

Rückkehr von Dobrowolski

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63März 2009

«Zwei Siege»Moldawiens Na-tionaltrainerIgor Dobrowols-ki über die zweiQualifikations-spiele gegen dieSchweiz: «Daswird hart fürbeide Teams.Wir setzen allesdaran, zweimalzu gewinnen!Man kann davonausgehen, dassich mehr überdie SchweizerMannschaftweiss als umge-kehrt. OttmarHitzfeld kenneich seit 1996:Damals spielteich bei FortunaDüsseldorf, erwar Trainer vonDortmund.»

den Gewinn der olympischen Gold-medaille 1988 in Seoul mit derSowjetunion.

Nach seiner Zeit bei Servetteund Genoa verdingte er sich inSpanien bei Castellon und AtleticoMadrid. Nach einem kurzen Gast-spiel in Marseille führte sein Wegzu Fortuna Düsseldorf, wo er von1996 bis 1999 spielte. Es war jeneZeit, in der die Punkband «DieToten Hosen» um Frontmann Campi-no der Fortuna den einen oder an-dern Spieler kaufte und mit Alek-sandar Ristic ein kauziger Traineran der Seitenlinie stand. Mit Dobro-wolski schaffte die Fortuna zuerstden Klassenerhalt in der 1. Bundes-liga, danach folgte der direkte Fallin die Regionalliga.

Dass er heute noch als einer derbesten russischen Fussballer allerZeiten gilt, verdankt Dobrowolskivor allem seinen Auftritten mit derNationalmannschaft. 42 Mal spiel-te er für die GUS und Russland, ernahm an der WM 1990 sowie anden EM 1992 und 1996 teil. Er war

der beste Individualist in der Mann-schaft der «Sbornaja» und schufsich einen Namen als «Michel Platinides Ostens». Barberis: «Igor standMichel Platini und Diego Maradonaauf jeden Fall näher als andere.»

Um seine Trainerlaufbahn zulancieren, kehrte Dobrowolski nachMoldawien zurück und übernahmdie Mannschaft von Tiligul Tiraspol.Später wurde er in einen handfes-ten Skandal verwickelt. AcademiaChisinau geriet im November 2006ins Visier des Innenministeriums. Derdamalige Zweitligist wurde beschul-digt, Fussballer aus Afrika unter fal-schem Namen beschäftigt zu haben.Dobrowolski hatte Academia An-fang des Jahres gegründet und istimmer noch Präsident des Vereins.Sein Name ziert das Vereinswap-pen.

Der Vorfall hinderte ihn nichtdaran, zwei Monate später auchnoch das Amt des Nationaltrainersvon Moldawien zu übernehmen. Sei-ne Bilanz mit der Nummer 99 derFIFA-Weltrangliste seither: 5 Siege,

7 Remis, 10 Niederlagen, resultie-rend aus der letzten EM- und derlaufenden WM-Qualifikation sowieaus Testspielen gegen meist wenigreputierte Gegner. In der WM-Qualifikation für Südafrika verlorMoldawien 1:2 gegen Lettland, 1:2gegen Israel, 0:3 in Griechenlandund spielte 0:0 in Luxemburg. Am28. März tritt die Schweiz in Chisi-nau an. Danach reist das moldawi-sche Team nach Genf. Im Vergleichzu seiner Zeit bei Servette muss sichder Trainer neu orientieren. Dobro-wolski wird nicht mehr die Charmil-les betreten, sondern das Stade deGeneve.

Stade de Geneve. – 9500 Zuschauer.– SR: Gomes (Por).Tore: 33. Popov 0:1. 45. Huggel 1:1.

Schweiz: Wölfli; Fernandes, Senderos,Grichting (46. Djourou), Magnin (61.Ziegler); Padalino, Huggel (61. Dze-maili), Inler, Barnetta (46. Abdi); Frei(67. Yakin), Nkufo (46. Derdiyok).Bulgarien: G. Petkov (46. Ivankov);Manolev, Topuzakov (61. I. Petkov),Stoyanov, Milanov; Teliyski (67. To-dorov), Angelov, S. Petrov (83. Ko-tev), Georgiev (71. Dimitrov); Popov(58. Rangelov), Berbatov.Bemerkungen: Schweiz ohne Be-naglio, Lichtsteiner, Behrami und Spy-cher (alle verletzt), Bulgarien ohneMartin Petrov. Schweizer Ersatzgoalie:Leoni. Verwarnungen: 44. Huggel(Foul). 67. Milanov (Foul).

NATIONALMANNSCHAFT WM 2010

WM-Qualifikation 2010,Gruppe 2 Moldawiens Trainer

nach Genf

Testspiel,Schweiz – Bulgarien 1:1

1. Griechenland 4 3 0 1 9:2 92. Israel 4 2 2 0 8:5 83. Schweiz 4 2 1 1 7:6 74. Lettland 4 1 1 2 4:6 45. Luxemburg 4 1 1 2 3:7 46. Moldawien 4 0 1 3 2:7 1

Israel – Schweiz 2:2 (0:1) Moldawien – Lettland 1:2 (0:2)Luxemburg – Griechenl. 0:3 (0:2)Lettland – Griechenland 0:2 (0:1)Moldawien – Israel 1:2 (1:2)Schweiz – Luxemburg 1:2 (1:1)Griechenl. – Moldawien 3:0 (2:0)Luxemburg – Israel 1:3 (1:1)Schweiz – Lettland 2:1 (0:0)Luxemburg – Moldawien 0:0Lettland – Israel 1:1 (0:0)Griechenland – Schweiz 1:2 (0:1)Moldawien – Schweiz 28.03.09Luxemburg – LettlandIsrael – Griechenland

Schweiz – Moldawien 01.04.09 Lettland – LuxemburgGriechenland – IsraelIsrael – Lettland 05.09.09Schweiz – GriechenlandMoldawien – LuxemburgMoldawien – Griechenl. 09.09.09Israel – LuxemburgLettland – SchweizLuxemburg – Schweiz 10.10.09Griechenland – LettlandIsrael – MoldawienGriechenl. – Luxemburg 14.10.09Schweiz – IsraelLettland – Moldawien

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März 200964

Mit dem Sieg in Griechenland schufsich die Nationalmannschaft eine gu-te Ausgangslage für die WM-Qualifi-kation. Wie stehen die Chancen, 2010in Südafrika dabei zu sein?Sehr gut, weil wir es in den eigenenFüssen haben. Wir haben auf LeaderGriechenland nur zwei Punkte Rück-stand. Zudem können wir gegen dieschärfsten Konkurrenten noch zu Hau-se antreten. Aber es ist gefährlich, jetztschon vom November zu träumen.

Auch deshalb müssen aus den Spie-len gegen Moldawien sechs Punkteher. Sehen Sie das auch so?Mit Moldawien wartet ein schwierigerGegner – weil wir uns ein zweites Lu-xemburg nicht leisten können! Wir müs-sen konzentriert ins Hinspiel gehen.Mehr muss ich dazu nicht sagen.

Aber das uninspirierte 1:1 gegen Bul-garien war nicht so toll. Ist die Stim-mung in der Mannschaft besser, als esdie Lage ist?Das 1:1 gegen Bulgarien hatte denCharakter eines Testspiels. Punkt.Aber klar ist, dass wir uns in Molda-wien deutlich steigern müssen. Undeines ist sicher: Ein zweites Luxemburgwird es nicht geben – zumindest nichtin den nächsten zehn Jahren.

Was macht Sie so zuversichtlich? Undwozu ist das Team fähig?

AM 28. MÄRZ UND 1. APRIL STEHEN WEGWEISENDE WM-QUALIFIKATIONS-PARTIEN GEGEN MOLDAWIEN AN. ALEX FREI, DER CAPTAIN DER NATIONAL-MANNSCHAFT, MAG DARÜBER NICHT VIELE WORTE VERLIEREN, ER VER-WEIST BLOSS AUF DAS DEBAKEL GEGEN LUXEMBURG. IM GROSSEN INTER-VIEW MIT EUROSOCCER REDET FREI LIEBER ÜBER SEINE ANNÄHERUNG ANNATIONALCOACH OTTMAR HITZFELD, ÜBER SEINE ERFAHRUNGEN MITDORTMUND-TRAINER JÜRGEN KLOPP – UND ÜBER BARACK OBAMA.

Frei: «Ein zweites Luxemburgwird es nicht geben!»

TEXT: EVA TEDESCO

Neue Spieler stiessen dazu, die denKonkurrenzkampf verschärfen. DieMannschaft ist heute bissiger, und wirnähern uns dem, was ich immer sagte:Wir brauchen sieben bis acht Spieler,die in ihren Klubs dominant sind.Wenn dann jeder hundert Prozent Leis-tung bringt, können wir gegen jedenGegner gewinnen. Solange wir abernicht hundert Prozent abrufen können,wird es immer schwierig sein.

Wie sagte Ottmar Hitzfeld Ihnen, waser von seinem Captain erwartet?Schauen Sie, Herr Kuhn hat michpraktisch meine ganze Profi-Karriereüber begleitet. Da kannte man sich.Dann kommt ein Trainer, der zweimaldie Champions League und einmal denWeltpokal gewann, und du bleibst Cap-tain. Da ist doch klar, dass eine gewisseDistanz da ist. Ich musste erst heraus-spüren, was Herr Hitzfeld von mir er-wartet.

Macht es dabei einen Unterschied, obes ein Weltklasse-Trainer erwartetoder einer, der weniger Erfolge auf-weist?Nein. Der Respekt sollte jedem Men-schen gegenüber gleich sein. Und jederSpieler arbeitet schliesslich für sich undden Erfolg.

Themenwechsel. Sie interessieren sichfür Persönlichkeiten wie Nelson Man-

dela und Ghandi. Nun brachte dieWahl von Barack Obama zum US-Prä-sidenten der Welt viel Hoffnung zu-rück. Sind Sie von ihm auch faszi-niert?Es war nicht einfach, sich als Farbigerals Präsidentschaftskandidaten auf-stellen zu lassen. Und dann die Kam-pagne so durchzuziehen, seinen Weggegen alle Widerstände zu gehen, wohl-gemerkt in einem Land, das nochimmer Vorbehalte hat – das fasziniertschon. Amerika hat mit Obama einenjungen, dynamischen Präsidenten, derseine Vorstellungen umsetzen wird.

Gegen alle Widerstände?

WM 2010 ALEX FREI

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65März 2009

Ein Captain, der weiss, was er willAuch unter Ottmar Hitzfeld ist Alex Frei Captain der Nationalmannschaft. «Ichentwickelte ein anderes Verantwortungsgefühl in dieser Rolle», so der Stürmer.

ALEX FREI WM 2010

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März 200966

Höhen undTiefenBei BorussiaDortmund er-lebt Alex Freiden knallhar-ten Alltag inder Bundesliga.Trainer JürgenKlopp liess ihnnach seinerVerletzung desÖftern auf derErsatzbankschmoren (u.),was kurzzeitigzu Spannungenzwischen denbeiden führte.Inzwischen ge-niesst der Stür-mer wieder un-eingeschränk-tes Vertrauendes Trainers –und trifft regel-mässig.

WM 2010 ALEX FREI

Sicher. Obamas genialster Schachzugwar wohl der, dass er sein Kabinett zurHälfte mit Rivalen oder Andersdenken-den besetzte. Den Feind miteinzubezie-hen, den Weg aber konsequent weiterzu-gehen, das ist bewundernswert. Undetwas, woraus man lernen kann: Ge-meinschaftsgefühl entwickeln, um er-folgreich zu sein.

Wenn Sie die Macht hätten, zu befeh-len: Würden Sie Ihre Meinung auchgegen Widerstand durchsetzen?Entscheidend ist: Geht es um eineSache, von der ich weiss, dass ich blindin eine Wand laufe oder um eine Sache,von der ich überzeugt bin? Wenn ichwirklich überzeugt bin, dann würde ichmeinen Weg eiskalt weitergehen. Trotz-dem muss man sich auch andere Mei-nungen anhören. Und dann passiert esschon mal, dass man sich eingestehenmuss, falsch zu liegen.

In der Politik spricht man dann vonDiplomatie. Muss der Captain derNationalmannschaft auch diploma-tisch sein?

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Ich glaube, dass Obama als US-Präsi-dent ein nicht vergleichbar wichtige-res Amt inne hat als der Captain derSchweizer Nationalmannschaft. UndPolitik und Sport sollte man nicht ver-mischen. Gleichwohl geht es in einemweitaus kleineren Rahmen auch da-rum, dass Probleme gelöst gehören undjene Personen, die Widerstand empfin-den, überzeugt werden.

Also doch Diplomatie.Der Trainer führt die Mannschaft. AlsCaptain bin ich sein verlängerter Armund mache, was der Trainer von mirerwartet. Das heisst aber nicht, dass ichimmer gleicher Meinung sein muss.Der Trainer erwartet von seinem Cap-tain, dass er Probleme auch selber löst.Da ist die richtige Mischung gefragt,und wenn man so will: Diplomatie.

Wobei Sie mit Ihrer direkten Art beiTrainern eher anzuecken scheinen –wie in Luzern bei Andy Egli und zu-letzt in Dortmund bei Jürgen Klopp.Was heisst, ich ecke an? Dass meinedirekte Art Vor- und Nachteile hat, istklar. Es ist doch so, dass die Leute heute«Typen» fordern, aber wenn man sagt,was man denkt, ist das auch nicht gut!Es gab ab und zu Meinungsverschie-denheiten mit Trainern, weil ich michgegen Sachen wehrte, die meiner An-sicht nach nicht gerecht waren.

Heisst das, Sie akzeptieren nun dieMeinung von Trainer Klopp?Jürgen Klopp hat vom Fussball, denich spielen soll, eine andere Vorstellungals ich. Da bleiben dir zwei Möglichkei-ten: Du änderst dich und spielst aufseine Art oder nicht …

… und das ist für Sie ein Grund, aneiner Medienkonferenz zu sagen,dass Sie an «Veränderung denkenmüssen», sollten Sie in Dortmundnicht spielen …… was dann die Medien gleich so inter-pretierten, dass ich einen Vereinswech-sel provozieren würde!

Wie soll man das sonst verstehen?Man hätte auch in Betracht ziehen kön-nen, dass ich meine Spielart ändere,für den gemeinsamen Erfolg. Aber ichwill noch etwas zu den Differenzen sa-gen.

Nur zu!Mir leuchtet heute auch ein, dass esmanchmal einfach besser ist, gewisseDinge so zu akzeptieren, wie sie sind.Der Kontakt, egal ob zu Andy Egli oderLaszlo Bölöni, den ich heute noch habe,zeigt mir aber, dass ich zwar manchmalfalsch lag als Spieler – aber niemals alsMensch.

Wie wichtig sind Ihnen solche Klar-stellungen?Zu Beginn meiner Karriere wollte iches allen Recht machen. Heute ist mirdas weitgehend egal. Ausser es wirdextrem – dann spreche ich die Persondirekt an.

Nervt Sie Ihr Job manchmal?Ja und nein. Ich gehe jeden Tag mitFreude ins Training, das bin ich schonmeinem Arbeitgeber gegenüber schuldig,der mich dafür gut bezahlt. Aber es gibtsicherlich Momente, in denen mich dasganze Drumherum nervt.

Sind Sie nachtragend?Nein, aber ich muss auch nicht mit al-len reden wollen. Niemand muss das.

Am 22. März ist es zwei Jahre her,seit Ex-Nationalcoach Köbi Kuhn Siezum Captain machte. Wie verändertenSie sich seither in Ihrer Rolle?In dem Sinn, dass ich sicher ein ande-res Verantwortungsgefühl entwickelteund in der Rolle reifte. Ich kann meineErfahrungen weitergeben. So kann einjunger Spieler zu mir kommen, wenn erzum Beispiel Tipps benötigt bei einemTransfer. Auch ich machte das früherbei Alt-Internationalen oder Ex-Trai-nern ab und zu so. Solche Tipps kön-nen helfen – aber ich würde nie sagen,zu welchem Klub der betreffende Spielergehen soll.

In diesem Zusammenhang: Steht inIhrer Karriere der letzte Schritt zu ei-nem europäischen Top-Klub noch an?Ich bin bei einem Top-Klub. InDeutschland hat ausser Bayern Mün-chen und Schalke kein anderer Vereinso viele Fans wie Dortmund. Oder ken-nen Sie einen Klub, der an einemDienstagabend 80 000 Fans ins Stadi-on zu locken vermag – ausser vielleichtManchester, Real und Barcelona?

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März 200968

Ziel MonacoGrenoble, ParisSt-Germain,Auxerre, Ein-tracht Frankfurt,FC Zürich – langewar nicht klar,wo PatrickMüller nach derEURO 08 spielenwürde. Schliess-lich landete erbei AS Monaco.Debüt am 16.November 2008,seither Stamm-spieler.

Wie die Szenen sich ähneln. Wennbei der Schweizer Nationalmann-schaft der Schuh drückt, wurdezuletzt immer ein Hoffnungsträgerwider Willen auserkoren: PatrickMüller. So schuf Ex-NationalcoachKöbi Kuhn vor der EURO 08 einNovum und hielt dem damals rekon-valeszenten Abwehrchef bis kurzvor Meldungsschluss ein Türchenoffen. Und siehe da: Müller schafftenach seinem Kreuzbandriss eine ArtWunderheilung, floh aus Lyon insTrainingslager der Nationalmann-schaft ins Tessin und spielte einestarke Europameisterschaft. Fazit:Kuhn machte alles richtig, denn erwusste: «Patrick ist ganz wichtig fürdas Team. Er hilft gerade den jün-

geren Spielern mit seiner Erfahrungund seiner Intelligenz.»

Kuhn unterstreicht damit auchdie Stärken des 32-Jährigen: Oft-mals sieht sein Tun etwas ungelenkaus. Müller ist kein Lucio von BayernMünchen, der mit schnellem Antrittauch mal nach vorne prescht, keinJohn Terry von Chelsea, der sich injeden Ball schmeisst und nach jedemMatch dreckverschmiert in die Kabi-ne läuft.

Müller ist Müller, ein eher un-scheinbarer Innenverteidiger, deraber seine Mitspieler zu dirigierenweiss. Er gibt besonnen und ruhigseine Anweisungen. An ihm könnensich die jungen Manndecker wiePhilippe Senderos und Johan Djou-rou orientieren. Diese Aufgabenimmt er bewusst an: «Ich bin dazuda, um den jungen Akteuren Sicher-heit zu vermitteln. Ich habe ein ge-wisses Alter erreicht, mich haut soschnell nichts mehr um», sagte Mül-ler vor der EURO 08.

Auch jetzt drückt wieder derSchuh. Das 1:1 im Test gegen Bulga-rien war ein Kaltstart in die so wich-tige Länderspiel-Saison 2009.Coach Hitzfeld steht in der Pflicht,die WM-Qualifikation für Südafri-ka zu erreichen. Und das Ziel istklar: Gruppenplatz 1 soll her. «Wirwollen uns direkt qualifizieren. Allesandere wäre eine Enttäuschung»,sagt Mittelfeldspieler Gökhan Inlerselbstbewusst. Doch die aktuelleForm der Spieler ist nicht wirklich

erfolgversprechend. Und so wurdeMüller auch für Hitzfeld zum Hoff-nungsträger: «Patrick ist mit Sicher-heit ein Thema für den Match inMoldawien. Er braucht keine Test-spiele, ihn kann ich sofort bringen.Er ist schliesslich erfahren genug.»

Müller schmeicheln solche Aussa-gen. Auch nach 81 Länderspielen ister heiss auf internationale Spiele.Doch er selbst stapelt tief: «EinSpieler alleine kann nicht für Erfolgoder Misserfolg herhalten. Fussballist ein Teamsport, jeder Einzelne istwichtig. Aber wenn ich mit meinerLeistung zum Sieg beitragen kann,bin ich zufrieden.» Doch wie geht ermit dem Druck um, als Hoffnungsträ-ger herzuhalten? «Ich zerbreche mirdeswegen nicht den Kopf. Ich weiss,wie das Business läuft. Und wennjemand meint, ich sei wichtig für dasTeam, dann freut mich das. AberDruck mache ich mir deshalb keinen,den habe ich ohnehin als Fussball-Profi», sagt Müller.

Bewundernswert am gebürtigenGenfer ist sicher seine Einstellung,nie aufzugeben. Seine Karriere ver-lief nicht immer optimal, aber Mül-ler biss sich immer durch. Egal, ober auf Mallorca auf der Bank sassund nach Basel floh. Egal, ob ereinen Kreuzbandriss erlitt und inner-halb kürzester Zeit fit werden muss-te. Egal, ob er auf der Strassestand und lange keinen Verein fand.Diese Erfahrungen machten denInnenverteidiger nur noch stärker:

WM 2010 NATIONALMANNSCHAFT

Müller: Hoffnungsträgerwider Willen

TEXT: TONI MERKEL

BEI AS MONACO KOMMT PATRICK MÜLLER IMMER BESSER IN FORM. SEITSEINEM DEBÜT AM 16. NOVEMBER 2008 SPIELT ER REGELMÄSSIG. UND JETZTSTEHT AUCH SEINE RÜCKKEHR INS NATIONALTEAM KURZ BEVOR. FÜR DASWM-QUALIFIKATIONSSPIEL IN MOLDAWIEN DENKT NATIONALCOACH OTTMARHITZFELD ÜBER EINE NOMINIERUNG DES 32-JÄHRIGEN NACH.

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69März 2009

DirigentUnmissverständ-lich dirigiertPatrick Müllerseine Mitspieler.Schon Köbi Kuhnwusste das zuschätzen.

«Auch aus schwierigen Phasen kannman viel lernen», erklärt Müller.«Wenn man auf der Bank sitzt, kannman viel grübeln. Wenn man ver-letzt ist, muss man einen starkenWillen haben. Aber dennoch: Ichbin zufrieden mit meiner Karriere,sie war bisher doch sehr erfolg-reich.»

Damit hat er zu hundert Prozentrecht. Mit dem französischen Serien-meister Olympique Lyon wurde ersechsmal Meister, dazu holte er mitdem FC Basel den Titel in derSchweiz. Eine Vita, die sich sehenlassen kann. Zum Ende seiner Lyon-Zeit kam es aber zum Bruch mit demVerein. Müller wollte nach seinerwundersamen Blitz-Heilung (Kreuz-bandriss im Dezember 2007,Comeback nach nur fünf Monaten)die direkte Vorbereitung zur EURO08 mit der Nationalmannschaft inLugano bestreiten. Lyon beharrtejedoch darauf, dass der Genfer biszum Saisonende noch in Lyon bleibt,um im Cupfinal als Alternative aufder Bank Platz zu nehmen. Im Wis-sen, dass sein auslaufender Vertragohnehin nicht verlängert würde, be-schloss Müller, Frankreich unverzüg-lich zu verlassen, um in die Schweizzu reisen. Aus diesem Stoff werdenHelden gemacht – ein Fussballer,der für sein Land seine Karrieregefährdet. Für Müller jedoch keinegrosse Sache: «Es war mein Traum,an der EURO 08 zu spielen. In Lyonwäre ich nicht mehr zu Einsatz ge-

kommen, daher war mein Entschlussabsolut richtig, in die Schweiz zureisen.»

Doch nicht nur dieses eigen-mächtige Handeln war ein Risiko.Auch die kurze Rehabilitation nachdem Kreuzbandriss war ein Spielmit dem Feuer. Kuhn wusste, «dassPatrick ein grosses Risiko eingeht.

Wäre keine Europameisterschaft,würde er sicher noch in der Rehastecken.» Müller brachte sämtlicheKritiker zum Verstummen, spielte einstarkes Turnier, stabilisierte die Ab-wehr und gab Senderos und Ste-phan Lichtsteiner die nötige Sicher-heit.

Doch nach der EURO 08 standder Genfer erst einmal auf derStrasse. Lyon war Geschichte – einneuer Verein nicht in Sicht. Zwargab es zahlreiche Gerüchte. Übereine Rückkehr in die Schweiz zumFC Zürich wurde spekuliert, ausDeutschland signalisierte EintrachtFrankfurt Interesse, es fanden Ge-spräche statt mit Grenoble, Auxerreund Paris St. Germain. Allesamt oh-ne Erfolg. Keine einfache Situationfür den zweifachen Familienvater.Zuhause in Genf sass er auf ge-packten Koffern – jederzeit bereit,für einen neuen Klub sofort wiederloszuziehen.

Mit etwas Verspätung klapptees dann doch noch. Am 31. Augustunterschrieb Müller einen Zwei-Jah-res-Vertrag beim TraditionsvereinAS Monaco. AS-Coach Ricardo Go-mes, früher selbst ein Weltklasse-Verteidiger für Brasilien, wollte sei-ner relativ jungen Mannschaft nacheinem schwachen Saisonstart Routi-ne einverleiben. Mit dem SchweizerInternationalen holte Gomes Erfah-rung pur. Das Problem zu Beginnvon Müllers Engagement war diefehlende Vorbereitung. Nach undnach kämpfte er sich heran und gabam 16. November sein Debüt imneuen Trikot. Seither ist MüllerStammspieler in der Innenverteidi-gung und überzeugt durch sein soli-des und unaufgeregtes Spiel.

Gut für Monaco – aber auch gutfür Hitzfeld. Ab dem 28. März inMoldawien geht es in die heissePhase der Qualifikation zur WM2010 in Südafrika. Müller wirdnicht die entscheidenden Treffererzielen und auch nicht die Traum-pässe in die Spitze liefern, er be-sitzt andere Qualitäten. Hitzfeld:«Patrick ist ein Leader. Schon allei-ne seine Präsenz sorgt im Team fürSicherheit.» So bleibt alles beimAlten: Patrick Müller – der Hoff-nungsträger wider Willen.

NATIONALMANNSCHAFT WM 2010

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1. Wer wurde 2008 «Welt-Fuss-baller des Jahres»?

2. Welcher Weltstar lehnte dasAngebot ab, für rund 120 MillionenEuro zu Manchester City zu wech-seln?

3. Wo spielt die brasilianische«Welt-Fussballerin des Jahres»Marta von Umea IK in Zukunft Fuss-ball?

Angebot Welcher Weltstarlehnte das An-gebot ab, fürrund 120 Millio-nen Euro zuManchester Cityzu wechseln?

Z Diego G Raul E Kaka

4. Wer wurde im letzten Jahr vonder Föderation für Fussball-Ge-schichte und -Statistik zum «Schieds-richter des Jahres» gewählt?

5. Welcher Spieler schoss im WM-Endspiel 1966 drei Tore?

6. Wer war der Captain der brasi-lianischen Weltmeister-Mannschaftvon 1970?

O Geoff HurstL Allan BallG Roger Hunt

Welcher Spieler schoss im

März 200970

Beim grossen WM-Quiz gibt es zweiGewinnchancen: Einmal im Monatund zum Jahresende winkt derHauptgewinn. Alle, die das richtigeLösungswort einsenden, nehmen anbeiden Verlosungen teil.

Und so geht es:Aus den 19 Fragen ergeben sich 19richtige Antworten. Nehmen Sie dieBuchstaben und setzen Sie diese zumrichtigen Lösungssatz zusammen. ProQuiz ergibt sich ein Teil des Satzes.

Einsendeschluss ist der 16.03.2009(Datum des Poststempels oder der E-Mail).

Die Gewinner werden in der nächstenAusgabe von EUROSOCCER veröf-fentlicht.

Die Spielregeln

Zwei Personen reisenzum WM-Final am 11. Juli 2010in Johannesburg.Flug und Unterkunftinklusive.

1. Preis:WM-Final inJohannesburg

1. Preis:WM-Final inJohannesburg

1. Preis:WM-Final inJohannesburg

1. Preis:WM-Final inJohannesburg

1. Preis:WM-Final inJohannesburg

1. Preis: Reise zum WM-Final fürzwei Personen inklusive Flug undUnterkunft

2. Preis: Reise zum WM-Eröffnungsspiel für zwei Personeninklusive Flug und Unterkunft

3. Preis: Reise zu einem WM-Gruppenspiel für zwei Personeninklusive Flug und Unterkunft

WM-2010-Gewinne

Monatsgewinne

1. Preis:adidas-Fussball «EUROPASS»

2. Preis:Ein Bildband «Top Shots»

3. Preis:

Jako-Sporttasche

4. Preis:Coca-Cola Barrel-Sportsbag

5. Preis:Coca-Cola Backpack

6. Preis:Buch «Unsere EURO 08» aus demSportverlag Europa

7. und 8. Preis:adidas-Cap

9. und 10. Preis:Handy-Guthaben von Jamba im Wertvon je 20 Franken

WM 2010 QUIZ

D Cristiano Ronaldo S Lionel Messi M Fernando Torres W Herbert Fandel

H Massimo Busacca C Roberto Rosetti

Coca-Cola Mini-FridgeStefan Christen aus Strengelbach

Jako-SporttascheKatia Zapulla aus Dietikon

Bildband «Top-Shots»Hartwig Jussel aus St. Margrethen

Alle Gewinner werden schriftlichbenachrichtigt.

P DeutschlandR USAN Brasilien

S PeleN Carlos AlbertoJ Tostao

Die Gewinnerim Februar

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Page 71: Eurosoccer Maerz 2009

WM 2010Wo wird dasgrösste Stadionder WM 2010 inSüdafrika miteiner Kapazitätvon 96 000Zuschauern stehen?

O Markus Merk aus DeutschlandF Horacio Elizondo aus ArgentinienL Frank de Bleeckere aus Belgien

E Diego MaradonaM Carlos BianchiR Daniel Passarella

N 85 JahreD 95 JahreC 90 Jahre

K FrankreichS ItalienU Belgien

8 Marcello Lippi2 Mario Zagallo6 Vittorio Pozzo

Lösung:

Einsenden an:EUROSOCCER, Kennwort: WM-Quiz,Seestrasse 473, 8038 Zürichoder per Fax 043 305 05 66 oder per E-Mail:[email protected]

WM-Endspiel 1966 drei Tore?

71März 2009

0 Verlängerung5 Silver Goal1 Golden Goal

Zwei Personen reisen zum WM-Eröffnungsspiel am 11. Juni 2010 in Johannesburg. Flug und Unter-kunft inklusive.

Reise zu einemGruppenspiel derWM 2010 für zweiPersonen. Flug undUnterkunft inklusive.

2. Preis:WM-Start inJohannesburg

2. Preis:WM-Start inJohannesburg

3. Preis:WM-Gruppenspiel in Südafrika

3. Preis:WM-Gruppenspiel in Südafrika

9 Monaco3 Liechtenstein0 Schweiz

17. Welcher ASL-Klub nahm kurzvor Rückrundenstart einen Trainer-wechsel vor?

18. Wie viele Länder nehmen ander WM-Endrunde in Südafrika2010 teil?

19. Wo wird das grösste Stadionder WM 2010 in Südafrika miteiner Kapazität von 96 000Zuschauern stehen?

9 Er war auf sechs Kontinenten Profi0 Er war auf drei Kontinenten Profi2 Er war auf vier Kontinenten Profi

S 32W 16D 24

S DurbanT JohannesburgN Kapstadt

WM 2010QUIZ

I Xamax NeuenburgO FC LuzernP FC Vaduz

12. Welcher afrikanische Star spieltnicht in England, sondern in Ägypten?

13. Welcher Fussballer wurdesowohl als Spieler wie auch als Trai-ner Weltmeister?

14. Welche Spielregel schafftenFIFA und UEFA für ihre Turniere nichtwieder ab?

15. Wo lebt der erste Torschützeder deutschen Bundesliga TimoKonietzka heute?

16. Lutz Pfannenstiel aus Deutsch-land bezeichnet sich als Robin Hooddes Fussballs. Was macht ihn so aus-sergewöhnlich?

B Amr ZakiP Mohamed AboutrikaJ Emmanuel Adebayor

D Rhein-Neckar-Arena in SinsheimA Rhein-Main-Arena in FrankfurtG HSH-Arena in Hamburg

7. Wer leitete 2006 das WM-Eröff-nungsspiel sowie das Endspiel zwi-schen Italien und Frankreich?

8. Wer ist derzeit argentinischerNationaltrainer?

9. Welches Bundesliga-Stadion inDeutschland wurde im Januar 2009eingeweiht?

10. In welchem Alter starb im Janu-ar 2009 der legendäre Sportre-porter Gody Baumberger?

11. Wo spielt der heute 35-JährigeEx-Nationalspieler Mario Canta-luppi?

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Page 72: Eurosoccer Maerz 2009

März 200972

WM 2010 QUALIFIKATION

NICHT MEHR AFRIKANISCHE STÜRMER SIND INEUROPA GEFRAGT, SONDERN INTELLIGENTE MITTEL-FELD-STRATEGEN VOM SCHWARZEN KONTINENT.

RegisseureWaren früher in Europa vorallem afrika-nische Stürmerin, festigen dieTop-Klubs heu-te vorwiegendihr defensivesMittelfeld mitSuper-Athletenaus Afrika(v.l.n.r.): YayaToure (Barcelo-na), EmmanuelEboue (Arse-nal), MichaelEssien (Chel-sea), MohamedSissoko (Juven-tus), Didier Zo-kora (Totten-ham) und Sul-lay Muntari(Inter Mailand).

Afrikaner dirigieren Europa

TEXT: SANDRA PLAZA

Samuel Eto’o (Barcelona), DidierDrogba (Chelsea), Frederic Kanoute(Sevilla): Afrikanische Fussballer sindschnell, explosiv, zweikampfstark –und waren bis vor kurzem in den europäischen Ligen überwiegend imSturm zu finden. Defensive Strategenvon Weltformat suchte man in Afrikalange Zeit vergebens. Heute festigtjedoch fast jeder Spitzenklub in Eu-ropa sein defensives Mittelfeld mitafrikanischen Super-Athleten: BeimFC Barcelona führen die Mittelfeld-Allrounder Yaya Toure (Elfenbein-küste) und Seydou Keita (Mali) Re-gie, beim FC Arsenal agieren KoloToure und Emmanuel Eboue (beideElfenbeinküste), beim FC Juventusmacht Mohamed Sissoko mit seinemTalent Furore.

Wurde afrikanischen Fussballernfrüher oft taktisches Verständnis ab-gesprochen, beeindrucken sie heutemit ihrer Spielintelligenz. Ein Grundfür diese Entwicklung ist die guteArbeit an der Basis des afrikani-schen Fussballs mit europäischem

Know-how. So befindet sich in Abid-jan, der Hauptstadt der Elfenbein-küste, die einzige professionell ge-führte Fussball-Akademie in West-afrika. Knapp die Hälfte der ivori-schen Nationalmannschaft, die 2006an der WM teilnahm, stammt ausderen Nachwuchsprojekt ASEC. In-ternationale Top-Stars wie Kolo Tou-re, Salomon Kalou (Chelsea), DidierZokora (Tottenham), Yaya Toure undEboue wurden in diesem Internatausgebildet. Viele dieser neuen Ver-treter des afrikanischen Fussballsbündeln die Tugenden und Pflichteneines defensiven, enorm kreativenMittelfeld-Strategen mit Offensiv-potenzial.

Einer, der genau auf die Klassesolcher Spieler setzt, ist Erfolgs-Coach Jose Mourinho. Als er beim FCChelsea unter Vertrag stand, warsein Wunschkandidat Michael Essien.38 Millionen musste Präsident RomanAbramowitsch 2005 für den Mittel-feld-Strategen hinblättern – der teu-erste Transfer überhaupt für die

«Blues». Und seit Mourinho im Som-mer seinen Job bei Inter Mailandantrat, zaubert auch dort ein afrika-nischer Mittelfeldspieler: Sulley Mun-tari. Der 24-Jährige kam für 15 Mil-lionen Euro vom FC Portsmouth undstellte sein Talent nur wenige Tagenach seiner Verpflichtung mit einemTor im Final des Supercups unter Beweis. Der definitive Durchbruchgelang Muntari schliesslich gegenJuventus Turin. Der ghanaische Na-tionalspieler entzückte die Fans mit einer sensationellen Partie undschoss dabei seinen ersten Meister-schafts-Treffer für die Turiner. EineMinute vor Abpfiff nahm Mourinhoden Youngster vom Feld und ge-währte ihm den Sonderapplaus der88 000 «Tifosi» im ausverkauftenSan-Siro-Stadion.

Muntari kommt wie sein Lands-mann Essien aus Ghana. Beide wur-den von Scouts des Erstliga-VereinsLiberty Professionals entdeckt. DerKlub wurde zwar erst 1997 gegrün-det, brachte aber schon einige gha-naische Nationalspieler hervor. DenErfolg zeigte sich 2006 mit der erst-maligen Qualifikation der «BlackStars» für eine Weltmeisterschaft.Prompt war Ghana das einzige afri-kanische Team, das die Achtelfinalsan der WM erreichte.

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1. Deutschland 4 3 1 0 12:4 102. Russland 3 2 0 1 6:3 63. Wales 4 2 0 2 4:3 64. Finnland 3 1 1 1 4:6 45. Aserbaidschan 3 0 1 2 0:2 16. Liechtenstein 3 0 1 2 0:8 1

1. Spanien 4 4 0 0 10:1 122. Türkei 4 2 2 0 5:2 83. Belgien 4 2 1 1 7:5 74. Bosnien-Herz. 4 2 0 2 12:4 65. Estland 4 0 1 3 2:13 16. Armenien 4 0 0 4 1:12 0

1. Slowakei 4 3 0 1 8: 5 92. Nordirland 5 2 1 2 8: 4 73. Tschechien 4 2 1 1 5: 2 74. Polen 4 2 1 1 6: 4 75. Slowenien 4 2 1 1 5: 3 76. San Marino 5 0 0 5 1:15 0

1. Griechenland 4 3 0 1 9:2 92. Israel 4 2 2 0 8:5 83. Schweiz 4 2 1 1 7:6 74. Lettland 4 1 1 2 4:6 45. Luxemburg 4 1 1 2 3:7 46. Moldawien 4 0 1 3 2:7 1

53 Länder aus Europa kämpfen in achtSechser- und einer Fünfergruppe um 13Startplätze bei der WM 2010. Die neunGruppenersten sind direkt für Südafrikaqualifiziert. Die acht besten Zweitenspielen eine Relegation im K.-o.-Systemmit Hin- und Rückspielen, so dass vierGruppenzweite ebenso zur WM fahren.Der schlechteste Gruppenzweite scheidetaus. Zur Vergleichbarkeit der Tabellen-zweiten der Gruppen werden die Spieleder Tabellenzweiten gegen die jeweilsTabellenletzten der Sechsergruppen nichtgewertet.

QUALIFIKATION WM 2010

EuropaGRUPPE 1

GRUPPE 2

Malta – Portugal 0:4 (0:1)Albanien – Schweden 0:0 (0:0)Ungarn – Dänemark 0:0 (0:0)Albanien – Malta 3:0 (1:0)Schweden – Ungarn 2:1 (0:0)Portugal – Dänemark 2:3 (1:0)Ungarn – Albanien 2:0 (0:0) Dänemark – Malta 3:0 (2:0)Schweden – Portugal 0:0Malta – Ungarn 0:1 (0:1)Portugal – Albanien 0:0Malta – Albanien 0:0Malta – Dänemark 28.03.09Portugal – SchwedenAlbanien – Ungarn

Dänemark – Albanien 01.04.09 Ungarn – MaltaAlbanien – Portugal 06.06.09Schweden – DänemarkSchweden – Malta 10.06.09Ungarn – Schweden 05.09.09Dänemark – PortugalMalta – Schweden 09.09.09Ungarn – PortugalAlbanien – DänemarkPortugal – Ungarn 10.10.09Dänemark – SchwedenPortugal – Malta 14.10.09Schweden – AlbanienDänemark – Ungarn

Israel – Schweiz 2:2 (0:1) Moldawien – Lettland 1:2 (0:2)Luxemburg – Griechenland 0:3 (0:2)Lettland – Griechenland 0:2 (0:1)Moldawien – Israel 1:2 (1:2)Schweiz – Luxemburg 1:2 (1:1)Griechenl. – Moldawien 3:0 (2:0)Luxemburg – Israel 1:3 (1:1)Schweiz – Lettland 2:1 (0:0)Luxemburg – Moldawien 0:0Lettland – Israel 1:1 (0:0)Griechenland – Schweiz 1:2 (0:1)Moldawien – Schweiz 28.03.09Luxemburg – LettlandIsrael – Griechenland

Schweiz – Moldawien 01.04.09 Lettland – LuxemburgGriechenland – IsraelIsrael – Lettland 05.09.09Schweiz – GriechenlandMoldawien – LuxemburgMoldawien – Griechenl. 09.09.09Israel – LuxemburgLettland – SchweizLuxemburg – Schweiz 10.10.09Griechenland – LettlandIsrael – MoldawienGriechenl. – Luxemburg 14.10.09Schweiz – IsraelLettland – Moldawien

GRUPPE 5Spanien – Bosnien-Herz. 1:0 (0:0)Armenien – Türkei 0:2 (0:0)Belgien – Estland 3:2 (1:0)Türkei – Belgien 1:1 (0:1)Spanien – Armenien 4:0 (2:0)Bosnien-Herzeg. – Estland 7:0 (2:0)

Türkei – Bosnien-Herz. 2:1 (0:1) Belgien – Armenien 2:0 (2:0) Estland – Spanien 0:3 (0:2) Bosnien-Herz. – Armenien 4:1 (2:0) Estland – Türkei 0:0 Belgien – Spanien 1:2 (1:1)

Belgien – Bosnien-Herz. 28.03.09Armenien – EstlandSpanien – TürkeiBosnien-Herz. – Belgien 01.04.09Estland – ArmenienTürkei – SpanienSpanien – Belgien 05.09.09Türkei – EstlandArmenien – Bosnien-Herz.

Spanien – Estland 09.09.09Bosnien-Herz. – TürkeiArmenien – BelgienArmenien – Spanien 10.10.09Estland – Bosnien-Herz.Belgien – TürkeiTürkei – Armenien 14.10.09Estland – BelgienBosnien-Herz. – Spanien

GRUPPE 6Kasachstan – Andorra 3:0 (3:0)Ukraine – Weissrussland 1:0 (0:0)Andorra – England 0:2 (0:0)Kroatien – Kasachstan 3:0 (2:0)Kroatien – England 1:4 (0:1)Andorra – Weissrussland 1:3 (0:1)Kasachstan – Ukraine 1:3 (0:1)England – Kasachstan 5:1 (0:0) Ukraine – Kroatien 0:0 Kroatien – Andorra 4:0 (2:0) Weissrussland – England 1:3 (1:1)England – Ukraine 01.04.09

Andorra – KroatienKasachstan – WeissrusslandKasachstan – England 06.06.09Kroatien – UkraineWeissrussland – AndorraUkraine – Kasachstan 10.06.09England – AndorraWeissrussland – Kroatien 19.08.09Kroatien – Weissrussland 05.09.09Ukraine – AndorraWeissrussland – Ukraine 09.09.09Andorra – Kasachstan

GRUPPE 3Polen – Slowenien 1:1 (1:1)Slowakei – Nordirland 2:1 (0:0)Nordirland – Tschechien 0:0 (0:0)San Marino – Polen 0:2 (0:1)

Slowenien – Slowakei 2:1 (1:0)Polen – Tschechien 2:1 (1:0) San Marino – Slowakei 1:3 (1:2) Slowenien – Nordirland 2:0 (0:0)

Tschechien – Slowenien 1:0 (0:0) Slowakei – Polen 2:1 (0:0) Nordirland – San Marino 4:0 (2:0)San Marino – Tschechien 0:3 (0:0)San Marino – Nordirland 0:3 (0:2)Slowenien – Tschechien 28.03.09Nordirland – PolenTschechien – Slowakei 01.04.09Nordirland – SlowenienPolen – San MarinoSlowakei – San Marino 06.06.09

Slowenien – San Marino 19.08.09Polen – Nordirland 05.09.09Slowakei – TschechienTschechien – San Marino 09.09.09Nordirland – SlowakeiSlowenien – PolenSlowakei – Slowenien 10.10.09Tschechien – PolenPolen – Slowakei 14.10.09San Marino – SlowenienTschechien – Nordirland

GRUPPE 4Wales – Aserbaidschan 1:0 (0:0)Liechtenstein – Deutschl. 0:6 (0:1)Aserbaidsch. – Liechtenst. 0:0 (0:0)Russland – Wales 2:1 (1:0)Finnland – Deutschland 3:3 (2:2)Finnland – Aserbaidschan 1:0 (0:0) Wales – Liechtenstein 2:0 (1:0) Deutschland – Russland 2:1 (2:0) Russland – Finnland 3:0 (1:0) Deutschland – Wales 1:0 (0:0)Deutschl. – Liechtenstein 28.03.09Russland – AserbaidschanWales – FinnlandLiechtenstein – Russland 01.04.09Wales – Deutschland

Finnland – Liechtenstein 06.06.09Aserbaidschan – WalesFinnland – Russland 10.06.09Aserbaidsch. – Deutschl. 19.08.09Russland – Liechtenstein 05.09.09Aserbaidschan – FinnlandWales – Russland 09.09.09Liechtenstein – FinnlandDeutschl.– AserbaidschanFinnland – Wales 10.10.09Liechtenst. – AserbaidschanRussland – DeutschlandLiechtenstein – Wales 14.10.09Aserbaidschan – RusslandDeutschland – Finnland

1. Dänemark 3 2 1 0 6:2 72. Ungarn 4 2 1 1 4:2 73. Albanien 5 1 3 1 3:2 64. Portugal 4 1 2 1 6:3 55. Schweden 3 1 2 0 2:1 56. Malta 5 0 1 4 0:11 1

TreffsicherAngelos Charisteaserzielte vier der bis-her neun TrefferGriechenlands inder WM-Qualifika-tion, unter anderemauch das 1:1 gegendie Schweiz. Zu Be-ginn der Bundes-liga-Rückrundewechselte Charis-teas von Nürnberg(2. Bundesliga) zuBayer Leverkusenund ist damit Team-kollege von Tran-quillo Barnetta.

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März 200974

Asien ist bereits in der vierten Qualifi-kationsrunde. Die Gruppenersten und -zweiten der beiden Gruppen qualifizie-ren sich direkt für die WM. Die beidenGruppendritten treffen in einer Relegati-on in Hin- und Rückspiel aufeinander. DerSieger der Relegation spielt gegen denSieger der Ozeanien-Gruppe um einenfünften Startplatz bei der WM.

Die 20 Mannschaften sind in fünf Gruppenzu je vier Teams aufgeteilt, die in Hin- undRückspiel aufeinandertreffen. Die fünfGruppensieger qualifizieren sich für dieWM 2010 in Südafrika.

Asien, 4. PhaseGRUPPE ABahrain – Japan 2:3 (0:2)Katar – Usbekistan 3:0 (1:0)Usbekistan – Australien 0:1 (0:1)Katar – Bahrain 1:1 (1:0)Australien – Katar 4:0 (2:0)Japan – Usbekistan 1:1 (1:1)Bahrain – Australien 0:1 (0:0)Katar – Japan 0:3 (0:1)Japan – Australien 0:0Usbekistan – Bahrain 0:1 (0:0)

Japan – Bahrain 28.03.09Usbekistan – KatarAustralien – Usbekistan 01.04.09Bahrain – KatarKatar – Australien 06.06.09Usbekistan – JapanAustralien – Bahrain 10.06.09Japan – KatarAustralien – Japan 17.06.09Bahrain – Usbekistan

GRUPPE BSaudi-Arabien – Iran 1:1 (1:0)Ver. Arab. Emirate – Nordk. 1:2 (0:0)Nordkorea – Südkorea 1:1 (0:0)Ver. Arab. Emirate – S.-Arab.1:2 (1:0)Iran – Nordkorea 2:1 (1:0)Südkorea – VAE 4:1 (2:0)Saudi-Arabien – Südkorea 0:2 (0:0)Ver. Arab. Emirate – Iran 1:1 (1:0)Iran – Südkorea 1:1 (0:0)Nordkorea – Saudi-Arabien 1:0 (1:0)

Iran – Saudi-Arabien 28.03.09Nordkorea – Ver. Arab. EmirateSüdkorea – Nordkorea 01.04.09Saudi-Arabien – Ver. Arab. EmirateNordkorea – Iran 06.06.09Ver. Arab. Emirate – SüdkoreaSüdkorea – Saudi-Arabien 10.06.09Iran – Ver. Arab. EmirateSüdkorea – Iran 17.06.09Saudi Arabien – Nordkorea

1. Australien 4 3 1 0 6:0 102. Japan 4 2 2 0 7:3 83. Bahrain 4 1 1 2 4:5 44. Katar 4 1 1 2 4:8 45. Usbekistan 4 0 1 3 1:6 1

1. Südkorea 4 2 2 0 8:3 82. Nordkorea 4 2 1 1 5:4 73. Iran 4 1 3 0 5:4 64. Saudi-Arabien 4 1 1 2 3:5 45. VAE 4 0 1 3 4:9 1

Goalgetter Wayne Rooney traf bisher amhäufigsten für England: Fünf der zwölfTore gehen aufs Konto des ManU-Stürmers.

Afrika, 3. PhaseGRUPPE A

1. Togo 0 0 0 0 0:0 02. Kamerun 0 0 0 0 0:0 03. Marokko 0 0 0 0 0:0 04. Gabun 0 0 0 0 0:0 0

GRUPPE B

1. Mosambik 0 0 0 0 0:0 02. Nigeria 0 0 0 0 0:0 03. Kenia 0 0 0 0 0:0 04. Tunesien 0 0 0 0 0:0 0

GRUPPE D

1. Ghana 0 0 0 0 0:0 02. Benin 0 0 0 0 0:0 03. Sudan 0 0 0 0 0:0 04. Mali 0 0 0 0 0:0 0

GRUPPE E

1. Elfenbeinküste 0 0 0 0 0:0 02. Malawi 0 0 0 0 0:0 03. Burkina Faso 0 0 0 0 0:0 04. Guinea 0 0 0 0 0:0 0

GRUPPE C

1. Ruanda 0 0 0 0 0:0 02. Algerien 0 0 0 0 0:0 03. Ägypten 0 0 0 0 0:0 04. Sambia 0 0 0 0 0:0 0

Togo – Kamerun 28.03.09Marokko – GabunKamerun – Marokko 06.06.09 Gabun – TogoMarokko – Togo 20.06.09Gabun – Kamerun

Togo – Marokko 05.09.09Kamerun – GabunKamerun – Togo 10.10.09Gabun – MarokkoTogo – Gabun 14.11.09Marokko – Kamerun

Mosambik – Nigeria 28.03.09Kenia – TunesienNigeria – Kenia 06.06.09 Tunesien – MosambikKenia – Mosambik 20.06.09Tunesien – Nigeria

Mosambik – Kenia 05.09.09Nigeria – TunesienNigeria – Mosambik 10.10.09Tunesien – KeniaMosambik – Tunesien 14.11.09Kenia – Nigeria

Ruanda – Algerien 28.03.09Ägypten – SambiaAlgerien – Ägypten 06.06.09 Sambia – RuandaÄgypten – Ruanda 20.06.09Sambia – Algerien

Ruanda – Ägypten 05.09.09Algerien – SambiaAlgerien – Ruanda 10.10.09Sambia – ÄgyptenRuanda – Sambia 14.11.09Ägypten – Algerien

Ghana – Benin 28.03.09Sudan – MaliBenin – Sudan 06.06.09 Mali – GhanaSudan – Ghana 20.06.09Mali – Benin

Ghana – Sudan 05.09.09Benin – MaliBenin – Ghana 10.10.09Mali – SudanGhana – Mali 14.11.09Sudan – Benin

Elfenbeinküste – Malawi 28.03.09Burkina Faso – GuineaMalawi – Burkina Faso 06.06.09 Guinea – ElfenbeinküsteGuinea – Malawi 20.06.09Burkina Faso – Elfenbeinküste

Malawi – Guinea 05.09.09Elfenbeinküste – Burkina FasoGuinea – Burkina Faso 10.10.09Malawi – ElfenbeinküsteBurkina Faso – Malawi 14.11.09Elfenbeinküste – Guinea

1. Serbien 4 3 0 1 9:3 92. Litauen 4 3 0 1 6:3 93. Frankreich 3 1 1 1 5:6 44. Österreich 4 1 1 2 5:7 45. Rumänien 3 1 1 1 3:5 46. Färöer-Inseln 4 0 1 3 1:5 1

1. Italien 4 3 1 0 6:2 102. Irland 4 3 1 0 5:2 103. Bulgarien 3 0 3 0 2:2 34. Montenegro 3 0 2 1 3:4 25. Georgien 5 0 2 3 3:7 26. Zypern 3 0 1 2 2:4 1

1. Holland 3 3 0 0 5:1 92. Schottland 3 1 1 1 2:2 43. Island 4 1 1 2 4:6 44. Mazedonien 3 1 0 2 2:3 35. Norwegen 3 0 2 1 2:3 2

GRUPPE 8Montenegro – Bulgarien 2:2 (0:1)Zypern – Italien 1:2 (1:1)Georgien – Irland 1:2 (0:1)Montenegro – Irland 0:0 (0:0)Italien – Georgien 2:0 (1:0)Georgien – Zypern 1:1 (0:0) Bulgarien – Italien 0:0 Georgien – Bulgarien 0:0 Irland – Zypern 1:0 (1:0) Italien – Montenegro 2:1 (2:1)Irland – Georgien 2:1 (0:1)Zypern – Georgien 28.03.09Montenegro – ItalienIrland – Bulgarien

Georgien – Montenegro 01.04.09Bulgarien – ZypernItalien – IrlandBulgarien – Irland 06.06.09Zypern – MontenegroGeorgien – Italien 05.09.09Zypern – IrlandBulgarien – MontenegroItalien – Bulgarien 09.09.09Irland – ItalienMontenegro – GeorgienBulgarien – Georgien 14.10.09Italien – ZypernIrland – Montenegro

GRUPPE 9Norwegen – Island 2:2 (1:1)Mazedonien – Schottland 1:0 (1:0)Mazedonien – Holland 1:2 (0:0)Island – Schottland 1:2 (0:1)Schottland – Norwegen 0:0 Holland – Island 2:0 (1:0) Norwegen – Holland 0:1 (0:0) Island – Mazedonien 1:0 (1:0)Holland – Schottland 28.03.09Holland – Mazedonien 01.04.09

Schottland – IslandIsland – Holland 06.06.09Mazedonien – NorwegenHolland – Norwegen 10.06.09Mazedonien – IslandNorwegen – Schottland 19.08.09Schottland – Mazedonien 05.09.09Island – NorwegenNorwegen – Mazedonien 09.09.09Schottland – Holland

GRUPPE 7Österreich – Frankreich 3:1 (2:0)Rumänien – Litauen 0:3 (0:1)Serbien – Färöer 2:0 (1:0)Färöer – Rumänien 0:1 (0:0)Litauen – Österreich 2:0 (0:0)Frankreich – Serbien 2:1 (0:0)Färöer-Inseln – Österreich 1:1 (0:0) Serbien – Litauen 3:0 (2:0) Rumänien – Frankreich 2:2 (2:1) Litauen – Färöer-Inseln 1:0 (1:0) Österreich – Serbien 1:3 (0:3)Rumänien – Serbien 28.03.09Litauen – FrankreichFrankreich – Litauen 01.04.09Österreich – Rumänien

Litauen – Rumänien 06.06.09Serbien – ÖsterreichFäröer – Serbien 10.06.09Färöer – Frankreich 19.08.09Österreich – Färöer 05.09.09Frankreich – RumänienRumänien – Österreich 09.09.09Serbien – FrankreichFäröer – LitauenFrankreich – Färöer 10.10.09Serbien – RumänienÖsterreich – LitauenLitauen – Serbien 14.10.09Frankreich – ÖsterreichRumänien – Färöer

Europa

1. England 4 4 0 0 14:3 122. Kroatien 4 2 1 1 8:4 73. Ukraine 3 2 1 0 4:1 74. Weissrussland 3 1 0 2 4:5 35. Kasachstan 4 1 0 3 5:11 36. Andorra 4 0 0 4 1:12 0

England – KroatienWeissrussl. – Kasachstan 10.10.09Ukraine – England

Kasachstan – Kroatien 14.10.09Andorra – UkraineEngland – Weissrussland

WM 2010 QUALIFIKATION

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75März 2009

Neuseeland hat sich mit dem Gruppensiegfür die Entscheidungsspiele gegen dasfünftplatzierte Team der der Asien-Zonequalifiziert. Der Sieger dieses Duellssichert sich das Ticket für die FIFA-WM2010 in Südafrika.

Die ersten drei dieser Gruppe fahren nachSüdafrika. Der Vierte spielt eine Barragemit Hin- und Rückspiel gegen den Fünftenaus Südamerika.

Ozeanien, 2. PhaseFidschi – Neuseeland 0:2 (0:1)Vanuatu – Neuseeland 1:2 (1:0)Fidschi – Neukaledonien 3:3 (2:0)Neuseeland – Vanuatu 4:1 (3:0)Neukaledonien – Fidschi 4:0 (2:0)Vanuatu – Neukaledonien 1:1 (0:0)

Neukaledonien – Vanuatu 3:0 (1:0)Neukaled. – Neuseeland 1:3 (0:1)Fidschi – Vanuatu 2:0 (1:0)Vanuatu – Fidschi 2:1 (0:0)Neuseeland – Neukaled. 3:0 (0:0)Neuseeland – Fidschi 0:2 (0:0)

1. Neuseeland 6 5 0 1 14: 5 152. Neukaledonien 6 2 2 2 12:10 83. Fidschi 6 2 1 3 6:11 74. Vanuatu 6 1 1 4 5:13 4

Die zehn Länder Südamerikas spielen ineiner grossen Gruppe in Hin- und Rück-spielen ihre bis zu fünf WM-Starter aus.Die ersten vier qualifizieren sich direktfür Südafrika. Der Fünfte trifft in derRelegation auf den Vierten ausNordamerika.

SüdamerikaUruguay – Bolivien 5:0 (2:0)Argentinien – Chile 2:0 (2:0)Ecuador – Venezuela 0:1 (0:0)Peru – Paraguay 0:0 (0:0)Kolumbien – Brasilien 0:0 (0:0)Venezuela – Argentinien 0:2 (0:2)Bolivien – Kolumbien 0:0 (0:0)Chile – Peru 2:0 (1:0)Paraguay – Uruguay 1:0 (1:0)Brasilien – Ecuador 5:0 (1:0)

Argentinien – Bolivien 3:0 (1:0)Kolumbien – Venezuela 1:0 (0:0)Paraguay – Ecuador 5:1 (2:0)Uruguay – Chile 2:2 (1:0)Peru – Brasilien 1:1 (0:1Venezuela – Bolivien 5:3 (2:2)Kolumbien – Argentinien 2:1 (0:1)Ecuador – Peru 5:1 (3:0)Brasilien – Uruguay 2:1 (1:1)Chile – Paraguay 0:3 (0:2)

Uruguay – Venezuela 1:1 (1:0)Peru – Kolumbien 1:1 (1:1)Paraguay – Brasilien 2:0 (1:0)Argentinien – Ecuador 1:1 (0:0)Bolivien – Chile 0:2 (0:1)Uruguay – Peru 6:0 (2:0)Bolivien – Paraguay 4:2 (2:0)Ecuador – Kolumbien 0:0 (0:0)Brasilien – Argentinien 0:0 (0:0)Venezuela – Chile 2:3 (0:0)Argentinien – Paraguay 1:1 (0:1)Chile – Brasilien 0:3 (0:2)Kolumbien – Uruguay 0:1 (0:1)Ecuador – Bolivien 3:1 (1:1)Peru – Venezuela 1:0 (1:0)Brasilien – Bolivien 0:0 (0:0)Chile – Kolumbien 4:0 (2:0)Paraguay – Venezuela 2:0 (2:0)Peru – Argentinien 1:1 (0:0)Uruguay – Ecuador 0:0 (0:0)Bolivien – Peru 3:0 (2:0) Argentinien – Uruguay 2:1 (2:1) Kolumbien – Paraguay 0:1 (0:1) Venezuela – Brasilien 0:4 (0:3) Ecuador – Chile 1:0 (0:0) Bolivien – Uruguay 2:2 (2:0) Paraguay – Peru 1:0 (0:0) Chile – Argentinien 1:0 (1:0) Venezuela – Ecuador 3:1 (0:1) Brasilien – Kolumbien 0:0Kolumbien – Bolivien 29.03.09Ecuador – BrasilienPeru – ChileUruguay – ParaguayArgentinien – Venezuela

Bolivien – Argentinien 01.04.09Venezuela – KolumbienEcuador – ParaguayBrasilien – PeruChile – UruguayUruguay – Brasilien 07.06.09Paraguay – ChileArgentinien – KolumbienPeru – EcuadorBolivien – VenezuelaEcuador – Argentinien 10.06.09Chile – BolivienBrasilien – ParaguayKolumbien – PeruVenezuela – UruguayParaguay – Bolivien 06.09.09Argentinien – BrasilienKolumbien – EcuadorPeru – UruguayChile – VenezuelaParaguay – Argentinien 09.09.09Brasilien – ChileUruguay – KolumbienBolivien – EcuadorVenezuela – PeruBolivien – Brasilien 11.10.09Kolumbien – ChileVenezuela – ParaguayArgentinien – PeruEcuador – UruguayUruguay – Argentinien 14.10.09Peru – BolivienParaguay – KolumbienChile – EcuadorBrasilien – Venezuela

Nordamerika, 4. Phase

1. Paraguay 10 7 2 1 18:6 232. Brasilien 10 4 5 1 15:4 173. Argentinien 10 4 4 2 13:7 164. Chile 10 5 1 4 14:13 165. Uruguay 10 3 4 3 19:10 136. Ecuador 10 3 3 4 12:17 127. Kolumbien 10 2 5 3 4:8 118. Venezuela 10 3 1 6 12:18 109. Bolivien 10 2 3 5 13:22 9

10. Peru 10 1 4 5 5:20 7

Ernstkampf Ende März gilt es für Argentiniens neuen Nationaltrainer Diego Maradona mit derWM-Qualifikationspartie gegen Venezuela erstmals richtig ernst. Mitspielen wird er höchstenswieder an der Seitenlinie – wie beim 2:0 im Testspiel gegen Frankreich …

Vorbereiter US-Stürmer Landon Donovan(o.) gab beim 2:0 gegen Mexiko zu beidenToren von Michael Bradley den Pass.

1. USA 1 1 0 0 2:0 3Costa Rica 1 1 0 0 2:0 3

3. Trin.u.Tobago 1 0 1 0 2:2 14. El Salvador 1 0 1 0 2:2 15. Honduras 1 0 0 1 0:2 06. Mexiko 1 0 0 1 0:2 0

USA – Mexiko 2:0 (1:0)El Salvador – Trin./Tob. 2:2 (0:2)Costa Rica – Honduras 2:0 (0:0)El Salvador – USA 28.03.09 Trinidad und Tobago – Honduras Mexiko – Costa Rica Costa Rica – El Salvad. 01.04.09 Honduras – Mexiko USA – Trinidad und Tobago Costa Rica – USA 03.06.09 El Salvador – Mexiko 06.06.09 Trinidad und Tobago – Costa Rica USA – Honduras Honduras – El Salvad. 10.06.09Mexiko – Trinidad und Tobago

Honduras – Costa Rica 12.08.09Trinidad und Tobago – El Salvador Mexiko – USA Costa Rica – Mexiko 05.09.09Honduras – Trinidad und Tobago USA – El Salvador El Salvad. – Costa Rica 09.09.09Trinidad und Tobago – USA Mexiko – Honduras Costa Rica – Trin./Tob. 10.10.09Honduras – USA Mexiko – El Salvador El Salvador – Honduras 14.10.09Trinidad und Tobago – Mexiko USA – Costa Rica

QUALIFIKATION WM 2010

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Page 76: Eurosoccer Maerz 2009

Die offiziellen Poster der

WM 2010 GRAFIK

500 TAGE VORBEGINN DER WM2010 WURDEN DIEPOSTER DER GAST-GEBERSTÄDTE VOR-GESTELLT. JEDESTADT HAT IHREEIGENE, EINZIGAR-TIGE GESCHICHTE,DIE POSTER BIETENDIE MÖGLICHKEIT,DIESE GESCHICHTEZU ERZÄHLEN – SOZUM BEISPIEL KAP-STADT MIT DERVIELSEITIGKEIT DERBEVÖLKERUNG.

März 200976

**76-77_03_grafik_K+ 19.02.2009 15:05 Uhr Seite 76

Page 77: Eurosoccer Maerz 2009

neun WM-Gastgeberstädte

GRAFIK WM 2010

77März 2009

**76-77_03_grafik_K+ 19.02.2009 15:05 Uhr Seite 77

Page 78: Eurosoccer Maerz 2009

PEOPLE

März 200978

TEXT UND FOTO: KNUT BOBZIEN

Ex-Sion-Profi DominiqueCina mit guten Genen

Der 23-jährige Werder-Star Diego galt lange als

Vorzeige-Profi der Bundesliga. Sein Verhalten

auf und neben den Platz war stets vorbildlich.

Doch in letzter Zeit sorgte der Brasilianer für

negative Schlagzeilen. So wurde er beim Auto-

fahren unter Alkoholeinfluss erwischt, worauf

er erklärte, die Bedienung im Restaurant trage

Mitschuld, da diese ständig nachgeschenkt

habe. Ausserdem habe er sich vorher nicht

informiert, wo die Promillegrenze liege. Neben

diesem Vorfall fiel Diego auch auf, weil er zu

spät ins Training kam, wofür er nicht nur eine

Geldstrafe, sondern auch eine Spiel-Sperre kas-

sierte. Privat sorgten seine Treffen mit Musi-

kerin Sarah Connor für Gesprächsstoff. Ein paar

Wochen später war die Affäre zu Ende, und der

Fussball-Star kehrte zu seiner alten Liebe

zurück. «Ich bin weiter mit meiner brasiliani-

schen Freundin zusammen. Es gibt zwischen

uns keine Probleme», liess Diego verlauten.

Damalsheute &16 Jahre ist es her, seit der OberwalliserDominique Cina (47) seine Fussballschuhean den berühmten Nagel hängte. Cina,13-facher Internationaler, wurde mit demFC Sion Cupsieger, stürmte später aucherfolgreich für Wettingen, Lausanne-Sports und Fribourg. An ein Ereignis wäh-rend seiner langen Karriere erinnert sichder Versicherungsexperte aus Salgeschimmer wieder besonders gern: «Im De-zember 1985 überreichte mir Franz Be-ckenbauer in Paris eine goldene Skulptur.»Cina war damals mit 24 Treffern in derMeisterschaft Schweizer Torschützenköniggeworden – und im Pariser «Cirqued’Hiver» neben dem Portugiesen FernandoGomes und dem heutigen UEFA-Präsiden-ten Michel Platini als bester Goalgetterausgezeichnet worden.«Meine Jahre als Fussballer waren eineschöne Zeit», sagte Dominique, Bruder des Walliser Staatsrats Jean-Michel Cina,jüngst bei der FIFA-Gala im ZürcherOpernhaus. Fussball spielt der Vater vondrei Buben (der talentierte David ist in derU18-Nationalmannschaft) schon langenicht mehr. Bis vor kurzem wirkte er aller-dings noch nebenamtlich als Stürmer-Trainer der Junioren des FC Sion. Inzwi-schen stellte der ehrgeizige Sion-PräsidentChristian Constantin jedoch vollamtlicheExperten für diesen Job an.Nur noch gelegentlich besucht Cina dieHeimspiele des FC Sion im Tourbillon: «Ichbesitze zwar eine Jahreskarte, aber dasHerz ist nicht mehr so dabei wie früher, alsich – im Gegensatz zu heute – noch jedeneinzelnen Spieler kannte.»

Hat gut lachenDominique Cina blickt auf eine sehrerfolgreiche Fussball-Karriere zurück.

Ronaldinho im LiebesglückBeim AC Mailand sitzt Ronaldinho öfters auf der Ersatzbank als er Fussball spielt. Und die ita-lienischen Medien verhöhnen ihn: «Ronaldinho ist nur noch ein Kleiderständer in kurzen Hosenund Trikot.» Doch der Superstar weiss, wo er Trost finden kann. Aline Domingos soll die schöneBrasilianerin heissen, die Ronaldinho derzeit das Leben versüsst. Das Model plauderte einerspanischen Zeitung zufolge in den italienischen Medien über das Liebesglück. «Ja, wir gehenzusammen aus», so die Ansagerin beim Milan-eigenen TV-Kanal «Milan Channel». Zwar verrietAline auch, dass die Beziehung noch nichts Ernstes sei, nannte aber im Gespräch über Ronal-dinho den Ex-Star des FC Barcelona bereits «meinen Gaucho».

Problemfall Diego Skandale made in England Es will nicht ruhig werden um Manchester City.Nachdem der brasilianische Superstar Robinho imZusammenhang mit einem Sexualverbrechen vonder englischen Polizei verhört wurde, nahmen dieBeamten eine Woche später den 20-jährigen City-Spieler Micah Richards fest. Der Verteidiger soll anWeihnachten an einem Angriff auf einen 18-Jäh-rigen beteiligt gewesen sein. Nach längerem Ver-hör liess man Richards auf Kaution frei.

Machismo auf RussischAndrej Arschawin, neuester Zugang beim FC Ar-senal, macht mit frauenfeindlichen Sprüchen vonsich reden. In seinem Buch schreibt er, dass erFrauen verbieten wolle, Auto zu fahren. Der 27-Jährige würde, ohne zweimal darüber nachzuden-ken, sofort deren Fahrausweise einziehen. Ausser-dem, so lässt uns der russische Stürmer wissen,mag er keine Frauen, «die rauchen und lügen». Nadann, her mit der Zigarette!

Knigge für Bayern-SpielerEs ist nicht leicht, ein guter Bayer zu sein. Oder weshalb sonsthat der Klub einen Verhaltenskodex? Das Auftreten der Fuss-baller solle «höflich, freundlich und sympathisch» sein, erfährtman etwa aus dem Werk. Aha. Trainer Jürgen Klinsmann heisstden Knigge gut. So werde den Profis klar, dass es etwas Besonde-res sein muss, für den FC Bayern zu spielen. Knigge sei Dank!

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Page 79: Eurosoccer Maerz 2009

� �

Miroslav KloseFC Bayern München

Sylwia ist seit dem 31. Dezember 2004 mit Miroslav Klose verheiratet. Sie leben zusammen mitden beiden Kindern in Ismaning bei München.

BastianSchweinsteigerFC Bayern München

WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?FUSSBALLERFRAUEN�

Kevin KuranyiFC Schalke 04

PEOPLE

79März 2009

Raue Sitten im TrainingUnschöne Szenen spielten sich Anfang Februarauf dem GC/Campus in Niederhasli ab. DerSchweizer Spielervermittler Giacomo Petralito (o.)verpasste dem Journalisten Thomas Schifferleeinen Faustschlag und trat ihn mitFüssen, da er sich «provoziert fühl-te». Dies nach einem Wortgefechtüber einen Artikel im «Tages-Anzeiger». Der Journalist willStrafanzeige einreichen. GC selbernahm den Vorfall «mit Befremdenzur Kenntnis» und «behält sichweitere Schritte vor». Doch damitnicht genug: Auch bei den Young Boys gab es eine Prügelei. DerSpanier Carlos Varela (M.) versetzte David Degen (u.) nacheinem Streit einen Faustschlag. Trainer Vladimir Petkovicschickte die beiden umgehend unter die Dusche. Später lösteeine interne Aussprache die Spannungen zwischen den beidenYB-Stürmern – gegen aussen wenigstens.

Zurück zu den WurzelnDer Ausflug des schwedischen Stürmers HenrikLarsson ins Unihockey-Lager war nur von kurzerDauer. Der 37-Jährige, der nach der EURO 08 über-raschend dem Fussball abschwor, kündigte beiseinem Unihockey-Verein Helsingborg nach gerademal neun Partien. Die Medien vermochte derKultstar nicht hundertprozentig zu überzeugen,aber seine persönliche Bilanz ist dennoch positiv:«Der Ausflug zum Unihockey sorgte dafür, dass ichwieder Freude am Training habe.» Inzwischen istder Schwede zu seinem Stammklub Helsingborg IFzurückgekehrt. Die (Fussball-)Fans freut es sicher.

«Becks» ein Prügelknabe?In der Regel sorgt David Beckham für positive Schlagzeilen, vor allem in jüngster Zeit, inder er mit seinen Leistungen bei AC Mailand überzeugte. Sorgen bereiten dem Welt-Stareigentlich nur die Medien, insbesondere die Paparazzi. Wie es aussieht, wird Beckham sichvor Gericht wegen Körperverletzung verantworten müssen. Man wirft ihm vor, zusammenmit seinen Bodyguards auf einen Paparazzo losgegangen zu sein. Die angebliche Attackepassierte bereits Anfang Dezember, wurde aber erst jetzt publik. Das Opfer klagt aufSchadenersatz, da es «körperlichen und seelischen Schaden» genommen habe.

Schäferstündchen auf dem RasenFür einen Abgang der besonderen Art sorgte der kroatische Fussballer Dino Drpic: SeineEhefrau, die auf den Namen Nives Celsius hört, plauderte im Fernsehen aus, ihr Gatteund sie hätten Sex im Stadion bzw. auf dem Spielfeld gehabt. Dies stiess bei DinamoZagreb nicht gerade auf Verständnis – der kroatische Verein feuerte den Kicker fristlos.Doch Dino liebt scheinbar die Abwechslung, und so war Drpics neuer Vertrag mit Karls-ruhe schnell unter Dach und Fach. Vor seinem Debüt gegen den Hamburger SV (3:2) bean-tragte der Neue die erotisch aufgeladene Rückennummer «69». Ein Marketing-Gag, dendie DFL ablehnte. Drpic trägt jetzt die «11». Das ärgert vor allem Nives, die bereits Pläneschmiedet, auf dem Dach des Bernabeu-Stadions in Madrid Sex zu haben.

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NACH ZÄHEN VERHANDLUNGEN MIT DEN ZWÖLF ITALIENISCHENTOP-KLUBS GELANG ES DEM PAY-TV-SENDER TELECLUB, SICH DIETV-RECHTE DER SERIE A ZU SICHERN. IN DIESER SAISON WERDENJEDES WOCHENENDE DREI HEIMSPIELE DER BESTEN SERIE-A-TEAMSGEZEIGT, NÄCHSTES JAHR WERDEN ES SOGAR FÜNF MATCHES SEIN.

Finalmente: Seit dem 15. Februarkönnen Fussball-Fans bei Teleclubden italienischen Fussball wiederlive verfolgen.

Nach langwierigen Verhand-lungen mit den Rechte-Inhabernder zwölf Top-Teams der Serie Astartete der Pay-TV-Sender Tele-club seine exklusiven Live-Übertra-gungen mit dem Knüller-DerbyInter gegen AC Mailand (2:1, Run-de 24). Ein Highlight mit Stars undSternchen wie Zlatan Ibrahimovicund Adriano von Inter Mailandsowie David Beckham und Ronal-dinho vom AC Mailand. Nun kom-

März 200980

TV SERIE A

Benvenuta Serie A

men «Calcio»-Fans an jedem Wo-chenende bis Ende Saison in denGenuss dreier ausgewählter Heim-spiele der besten Teams Italiens.

Am Sonntagabend um 20.30Uhr beginnt jeweils die Übertra-gung des italienischen Spitzen-spiels – sowohl im Kabelnetz alsauch über Bluewin TV. Kunden vonBluewin TV sehen pro Runde zu-sätzlich zwei weitere Live-Partien.Danach werden die Spiele zeitnahals Erstausstrahlung im Kabelnetzgesendet.

Kommentiert wird in den Ori-ginal-Sprachen Italienisch und Eng-

lisch, die Sonntags-Partien gibt esmit deutschem und italienischemOriginal-Kommentar.

Ab nächster Saison kommt esnoch besser für die Fans von Ju-ventus, AC Mailand und Co.: Dannwerden pro Wochenende sogarbis zu fünf Partien der Serie A liveund exklusiv angeboten.

«Wir sind höchst erfreut, unse-ren Kunden ein weiteres Top-Fuss-ball-Produkt anbieten zu können»,sagt Roger Feiner, Sportchef vonTeleclub. Lange habe die italie-nische Fan-Gemeinde den Pay-TV-Sender immer wieder mit der Fra-ge nach der Serie A konfrontiert.«Nun können wir ihr mit Alessandrodel Piero, Paolo Maldini und Co.die Filetstücke servieren», so derTeleclub-Sportchef.

Neben der Serie A zeigt Tele-club exklusiv auch die Spiele derAxpo Super League, sämtlichePartien der Champions League,alle Spiele der deutschen Bundes-liga und verschiedene Top-Partienaus der Premier League, der Pri-mera Division und der österrei-chischen Bundesliga. Die Matchesdes UEFA-Cups werden ab denViertelfinals ebenfalls live in Kon-ferenz ausgestrahlt.

Wer europäischen Spitzen-Fussball am TV live geniessen will,der löst am besten ein Teleclub-Abonnement. Es ist via Kabelnetzfür 49.90 Franken und via BluewinTV für Fr. 42.80 Franken proMonat erhältlich. Zusätzlich undexklusiv bei Bluewin TV könnenüber den Einzelabrufservice «Tele-club Live Events» unzählige Live-Sportübertragungen für 1 Frankenrespektive für 2.50 Franken proSpiel abgerufen werden.

Serie-A-ShowMit der Axpo Su-per League, derChampions Lea-gue, der Bundes-liga und den Top-Spielen aus Eng-land, Spanien undÖsterreich verfüg-te Teleclub bereitsüber ein exklusi-ves Live-Fussball-Angebot. Seit dem15. Februar zeigtder Pay-TV-Sendernun auch Matchesder Serie A. Dasfreut die Fussball-Fans, und bereitsdie erste Live-Übertragung warein Highlight:Star-Duelle wieAdriano (Inter, r.)gegen Paolo Mal-dini (AC Mailand,l.) begeistertendie «Calcio»-Fans.

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Page 81: Eurosoccer Maerz 2009

*Diesen Monat im

SONNTAG, 1. MÄRZAxpo Super League 22. Runde, Anspielzeit 16.00

Bundesliga22. Runde, Anspielzeit 17.00

Premier League27. Runde15.45 ManU – Tottenham

Primera Division18.55 Top-Spiel, 25. Runde

Serie A26. Runde

DIENSTAG, 3. MÄRZPremier League28. Runde20.15 Portsmouth – Chelsea

MITTWOCH, 4. MÄRZPremier League28. Runde20.40 Newcastle – ManU

FREITAG, 6. MÄRZBundesliga 23. Runde, Anspielzeit 20.30

SAMSTAG, 7. MÄRZAxpo Super League 23. Spielrunde, Anspielzeit 17.45

Bundesliga 23. Runde, Anspielzeit 15.30

Primera Division19.55 Top-Spiel, 26. Runde

Serie A,27. Runde

SONNTAG, 8. MÄRZAxpo Super League 23. Runde, Anspielzeit 16.00

Bundesliga23. Runde, Anspielzeit 16.35

Primera Division18.55 Top-Spiel, 26. Runde

Serie A27. Runde

DIENSTAG, 10. MÄRZChampions LeagueAchtelfinals, RückspieleAnspielzeit 20.45

MITTWOCH, 11. MÄRZChampions LeagueAchtelfinals, RückspieleAnspielzeit 20.45

FREITAG, 13. MÄRZBundesliga 24. Runde, Anspielzeit 20.30

SAMSTAG, 14. MÄRZ Axpo Super League 24. Runde, Anspielzeit 17.45

Bundesliga24. Runde, Anspielzeit 15.30

Premier League 13.40 ManU – Liverpool15.55 Top-Spiel, 29. Spieltag

Primera Division19.55 Top-Spiel, 27. Spielrunde

Serie ATop-Spiel, 28. Spielrunde

SONNTAG, 15. MÄRZAxpo Super League 24. Runde, Anspielzeit 16.00

Bundesliga 24. Runde, Anspielzeit 17.00

Premier League 27. Runde 13.25 Chelsea – Man. City

Primera Division18.55 Top-Spiel, 26. Runde

Serie ATop-Spiel, 28. Runde

FREITAG, 20. MÄRZBundesliga 25. Runde, Anspielzeit 20.30

SAMSTAG, 21. MÄRZ Axpo Super League 25. Runde, Anspielzeit 17.45

Bundesliga 25. Runde, Anspielzeit 15.30

Premier League 13.40 ManU – Liverpool15.55 Top-Spiel, 29. Spieltag

Primera Division19.55 Top-Spiel, 27. Runde

Serie ATop-Spiel, 28. Runde

SONNTAG, 22. MÄRZAxpo Super League 25. Runde, Anspielzeit 16.00

Bundesliga 25. Runde, Anspielzeit 17.00

Premier League 30. Runde16.55 Liverpool – Aston Villa

Primera Division18.55 Top-Spiel, 27. Runde

Serie A28. Runde

PROGRAMM TV

*Die genauen Spielpaarungen und Übertragungszeiten entnehmenSie bitte dem EPG/TV-Guide oder unter www.teleclub.ch

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Page 82: Eurosoccer Maerz 2009

DAS NÄCHSTE ERSCHEINT AM 27.03.09

In 23 Jahren als Sportredaktor beim «BielerTagblatt» erlebte ich zahlreiche sportliche Hö-hen und Tiefen der letzten Jahre hautnah mit.Unter anderem Roger Federer, der in Biel beiSwiss Tennis den steilen Aufstieg seiner imposan-ten Tenniskarriere lancierte. Marcel Fischer, derin einem unscheinbaren Trainingsraum im Fuss-ballstadion seine Karriere begann und 2004 inAthen Olympiasieger im Degenfechten wurde.Oder, schon etwas weiter zurück und doch un-vergessen, das Curling-Team Biel-Touring, das1992 in Garmisch Weltmeister wurde. Vor vierJahren waren 13 mit dem Seeland verbundeneSportlerinnen und Sportler an den OlympischenSpielen vertreten, im letzten Sommer in Pekingwaren es immerhin noch 7.Biel heisst für den Bieler und Seeländer auchMagglingen – die Sportschule, in der Spitzen-sportler ein- und ausgehen, sei es, um sich aufinternationale Höhepunkte vorzubereiten oderum sich in Ruhe und in der Abgeschiedenheit ei-ner Rehabilitation zu unterziehen. Magglingenist ein magischer Treffpunkt der besonderen Art.Für viele Seeländer mit ein Grund, auf die KarteSpitzensport zu setzen.Biel, das Seeland – eine fruchtbare Ebene fürden Spitzensport? Meiner Meinung nach ja.Was verspricht die Zukunft? Ich sehe, wie dasFussballstadion, die altehrwürdige Gurzelen, amZusammenbrechen ist, ich sehe, wie das Eisstadi-on den Glanz seiner Meisterzeiten verliert. 2008geht daher in die Geschichte ein: Nach 13 Jah-ren Kampf, einer Millionenverschuldung und ver-geblichen Bemühungen, an alte Zeiten anzu-knüpfen, stieg der EHC Biel wieder in die höchs-te Eishockeyliga auf. Zwei Monate später wardie Reihe am FC Biel: 19 Jahre nach der Relega-tion und schwierigen Momenten in der 2. Ligaschafften die Fussballer die Rückkehr in den Pro-fi-Fussball. Erfolge im richtigen Moment und nurkurz nach einer städtischen Abstimmung, die anDeutlichkeit nicht zu übertreffen war: 2011,spätestens ein Jahr danach, werden die neuenSportstadien im Bözingenmoos eröffnet. Fussballund Eishockey sozusagen unter dem gleichenDach. Grund genug zu hoffen, dass die beidenAushängeschilder einer ganzen Region nach wievor in diesen Ligen vertreten sind, denen sie der-zeit angehören.

Beat Moning (42) ist Sportchefdes «Bieler Tagblatt».

Beat Moning:Meine Meinung

Biel und Spitzensport

Carles Puyol FC Barcelona«Sein Optimismus ist an-steckend. Er kämpft umjeden Ball. Ein ausgezeich-neter Captain.»

Javier Zanetti Inter Mailand«Ein richtiges Vorbild:immer solidarisch undunermüdlich. Gibt alles aufdem Spielfeld.»

Cesc Fabregas FC Arsenal«Er war mein Freund undMitspieler im Jugend-Teamdes FC Barcelona. 2008 warsein bestes Jahr.»

Sergio Aguero Atletico Madrid«Er spielt wie ein Gott, hatunglaubliches Talent undeinen ausgeprägten Tor-instinkt.»

Maicon Inter Mailand«Ich mag den Stil solcherbrasilianischen Aussen-verteidiger. Er greift stetsim richtigen Moment an.»

Trainer: Alex FergusonManchester United«Er gewann mit ManchesterUnited 2008 alles – und istdeshalb für mich der besteCoach der Welt.»

Lionel Messi

FC Barcelona

Cech

Maicon

IniestaFabregas

FerdinandPuyolVan Bronckhorst

Xavi Zanetti

RooneyAguero

MEINE WELTELFMEINE WELTELF

Rio Ferdinand Manchester United«Er ist ein kompletterSpieler und sehr kopfball-stark. Ein Durchkommen istbei ihm schwierig.»

Giovanni vanBronckhorst Feyenoord Rotterdam«Er ist temperamentvoll,entschlossen – und auchim Angriff sehr stark.»

Xavi Hernandez FC Barcelona«Ein Fussball-Phänomen. Erbehält immer den Über-blick und ist unser Chef imMittelfeld.»

Andres IniestaFC Barcelona«2008 zeigte er der Weltseine Qualitäten. Er stehtimmer am richtigen Ort,um dem Team zu helfen.»

Petr Cech FC Chelsea«Er weiss immer genau,wann er aus dem Tor kom-men muss. Hält die Bällesehr sicher.»

Wayne Rooney Manchester United«Ich mag diese Art vonSpieler. Er setzt seinenKörper sehr gut ein und istein Wahnsinns-Stürmer.»

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Page 83: Eurosoccer Maerz 2009

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